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Hier ist die Szenerie komplett beschrieben, sie kann in ihrem Nachhall keine subjektive Deutung mehr erzeugen. Mit seinem "Ach" bleibt der Autor nicht im Hintergrund, er macht eine Ansage und gibt die Interpretation vor. Der Auftakt beginnt bereits mit seinem einleitenden Gefühlsausstoß, einem Seufzer.
Auch beim "armen" Mond setzt der Autor für den Leser Akzente. Dieser weiß nun wie der den Mond zu betrachten hat, er ist arm (warum auch immer).
Auch wenn sich das moderne Haiku in mancher Beziehung locker gemacht hat, heißt das noch längst nicht, dass jedes beliebige Kurzgedicht sich Haiku nennen darf. Das japanische Erbe wird in vieler Hinsicht bewahrt.
Für mich bleibt beim Haiku wichtig: die Spannung, die aus der Kürze entsteht. Ich versuche mit 17 Silben auszukommen. Sodann ist das Haiku präsentisch, es verliert sich ncht in Erinnerungen oder spricht von alten Zeiten. Das Haiku ist zudem konkret also Tisch, Mann, Regenschirm usw. Es geizt daher mit Metaphern. und schließlich: Das Haiku sagt nicht "ich", jedenfalls nicht prominent "ich"
kein Ich aber Ach , quasi nur ein dezent seufzendes lockeres Ich nach Volker Friebel.
Jetzt bin ich wirklich keine Expertin in Sachen Haiku, und die unterschiedlichen Spielarten und Unterspielarten sind mir nicht vertraut.
Wenn aber Volker Friebel als Autor eigener Haikus und Mitbegründer des modernen Haiku sagt, was ein Haiku ist,
wird er die Gebrauchsanweisung und den psychologischen Rahmen für seine Haikus sicherlich gut gewählt haben.
Dann muss aber das ganze Forum wissen, was Volker Friebel unter einem Haiku versteht,
damit wir moderne Haikus nach Volker Friebel verstehen und besprechen können.
bei aller Liebe zur gegenwärtigen konkreten Begrifflichkeit fehlt mir als Leserin der Tod, der Nachhall, die Tiefe und die Naturverbundenheit.
und der ach so arme Mond muss sich das ganze von oben anschauen und kann nichts dran ändern.
Liebe Meserabelle, da ist überhaupt nichts ungeschickliches dabei. Ich denke zur Bewusstseinsschärfung darf man ab und zu ruhig mal am Wesen des Haikus kratzen und sich darüber streiten. Wo ist z.B. die Grenze zum Kitsch und zur Beliebigkeit? Wieviel Subjektivität verträgt ein echtes Haiku? Betrachten wir das Außen oder Innen? Bei diesem Mondgedicht ließ sich wunderbar zeigen, wie differenziert und letztendlich subjektiv ein Haiku betrachtet werden kann, und wie grundsätzlich verschieden die Ausgangssituation ist. Der Widerspruch ist keineswegs ein Widerspruch. Trotz komplett verschiedener Sichtweisen und Vorstellungen ist für mich jeder Beitrag enorm bereichernd, und gerade durch die einzelnen "Ungeschicklichkeiten" erhält der Text so etwas wie kollektive und meditative Tiefe, steckt ja von jedem (Betrachter und Autor ) Herzblut drin. Haiku oder nicht, der Hund ist einsam und der Mond auch, und das ist traurig. Aber wir haben ja uns. L.G.Amadeawelcher Aspekt mich bei meiner Leseart an Issa denken ließ, habe ich bereits gesagt. Dass er es genau so geschrieben haben könnte, war rethorisch gemeint. Du darfst es auch gerne unter meiner Ungeschicklichkeit verbuchen, meine Eindrücke unmissverständlicher auszudrücken.
hat mein Haiku zu viele Adjektive und Partizipien? Ich glaube nicht. Mach die Probe, lass eins weg und du wirst feststellen, dass das Haiku dadurch banaler, blasser, schlechter wird.
Die japanischen Formen reizen mich einfach kein bisschen.
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