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Feedback jeder Art Alt sein kann gut sein

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                                               Alt sein kann gut sein
 
 Es ist ein großes Glück so alt zu sein,
zu wissen, wer man ist und wer man
nicht mehr werden kann, ja auch nie war
zu wissen, was man, genauso , doch nicht wollte
 
die großen Dramen und Erschütterungen
sind vorbei, nicht ohne Kampfesspuren
und die Verluste und Erfahrungen, die jeder
im Auf und Ab des Lebens so einstecken muss
 
das eine oder andere, das man da gebaut,
ist abgebröckelt, anderes lebt weiter und
entwickelt sich prächtig, auch ohne dass
man täglich Sorge haben muss, das es vergeht
oder einem unversehens in den Rücken fällt
 
die vielen Menschen, Bilder und Erinnerungen,
so der Kalk noch nicht von oben rieselt, bleiben
Sie werden jetzt zum Fundament der Sicherheit,
die nicht mehr fragen muss: so oder so, oder auch
vielleicht ganz anders, quer und auf den Kopf gestellt
 
und das Geschwätz von gestern kümmert wirklich
nicht, auch nicht die Sau, die täglich neu an mir mit
aller Vehemenz durchs Dorf vorbei getrieben wird,
um all die zu schrecken, die gerne schreckhaft sind
 
ein idealer Zustand eigentlich, wenn man den Augenblick
in seiner Schönheit und Vergänglichkeit zu schätzen weiß,
wenn man genügend Aufgaben übrig hat, die man noch
kreativ und ohne Hetze für sich und andere lösen kann
 
und trotzdem bleibt natürlich ganz im Hintergrund die
Frage nach dem Morgen, die man, wie auch der Junge
besser verdrängen muss, damit man seinen Mut behält
Nur eins ist jetzt schon sicher, dass man zu dem Drittel
der Menschen über 65 gehört, die älter werden dürfen
 
Nachdenkens Wert für die, die in dem Trubel ihres Lebens
den Augenblick des Glücks gar nicht mehr sehen und ihn
verpassen, statt ihn voll Freude mit den Liebsten zu genießen.
 
 © Thomas W. Bubeck                                                                                             
 
 
 
Dies muss man natürlich mehrmals in Ruhe lesen, lieber Thomas.
 
"um all die zu Schrecken, die gerne schreckhaft sind". 
 
Mich, also. 🙂 
 
Liebe Grüße
Carlos 
 
 
Hallo Tobuma, viele wollen gar nicht alt werden, aus Angst vor den Zipperlein und Krankheiten im Alter, doch früh sterben will auch keiner. Im Alter hat man eine gewissen Gelassenheit und natürlich ist man aus Erfahrung schlau. Vieles hat man schon erlebt und man lässt sich nicht mehr so leicht schrecken. Wichtig ist jedoch, dass man Ziele, Hobbys oder andere Aufgaben hat, um geistig und körperlich fit zu bleiben.
Du hast die Vorzüge des Älterseins gut herausgearbeitet. Die Zeit, die ich habe, bewusst zu leben, das nehme ich mir vor.
 
Liebe Grüße Juls
 
Lieber Carlos,
Danke für deinen lustigen Kommentar. Leider neigen Menschen dazu, nur das Dramatische, das Negative, das Beunruhigende hören zu wollen, vielleicht, weil es ihnen immer noch zu gut geht und die Normalitä des Alltags langweilig ist. Deswegen verkaufen die Zeitungen auch lieber schlechte als gute Nachrichten (Drama sells). Dazu passt das Ergebnis einer Untersuchung, die mal in Köln an der Uni durchgeführt wurde, daß der Reiz Gruselfilme anzuschauen mit zunehmender wirtschaftlicher Sicherheit zunimmt.
Wir Menschen sind schon ganz schön verrückt oder? Habe mich über deinen Kommentar gefreut,Danke.
LG
Thomas/Tobuma
 
Liebe Ilona,
Mir geht es genauso wie Dir.Wenn ich nach Vorne schaue, hoffe ich nur, dass ich noch all die Geschichten aufschreiben kann,die noch in meinem Kopf rumturnen.Ich brauche einfach noch viel Zeit und hoffe, dass ich die Chance habe noch lange gesund und munter am Leben zubleiben.Ich verspreche dafür, weiter hin nicht auf der Couch zu sitzen und irgendwelche Filmchen zu streamen.
Danke für deinen positiven Kommentar.
Liebe Grüße
Thomas/Tobuma
 
Liebe Juls,
Habe mich sehr über deine gedanklich Ergänzung und Interpretation gefreut.Meine Absicht war es, all den Jammerlappen in meiner Generation , die nur noch das Negative sehen und ihren Hintern nicht hochkriegen, ein anderes Bild zu zeigen.
Kein Zweifel, wenn es einen wirklich erwischt, hat man allen Grund zur Klage, auch dauerhaft!
Doch wenn ich mir einige davon, allein in meiner Nachbarschaft ansehe, dann pflegen sie ihr Unwohlsein, um sich gegenseitig zu bedauern und nicht sozial aktiv werden zu müssen.Ein schlechtes Beispiel auch für jüngere Menschen , wie dich, die in manchen Situationen vielleicht froh wären, Unterstützung zu erfahren.
Durch auf der Couch sitzen wird man nicht gesünder und im Kopf nicht fitter,deshalb muss man früh planen, wie man sein Alter verbringen will.
Deinen Vorsatz,bewußt zu leben kann ich nur unterstreichen.Da der Gedanke in der Hektik des Alltags schnell verloren gehen kann, ist es hilfreich, sich Rituale zulegen, habe wir bei mir zuhause auch immer getan z.B.
Die "heiligen zwei Stunden" Samstags im Café (erst nur Eltern, später mit Freunden und den heranwachsenden Kindern) oder "Gesprächsoffener Sonntag" 9.00 bis 11.00 Uhr beim Frühstück, Nicht Erscheinen nicht erlaubt.
Ich hoffe, daß ich dir damit nicht auf den Wecker gegangen bin.Danke für deinen positiven Kommentar
liebe Grüße
 
Thomas/Tobuma
 
 
 
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