Melda-Sabine Fischer
Autorin
Blasendruck
Sehr schlimm ist es, wie Du wohl weißt,
wenn Dich der Blasendruck zerreißt.
Man fühlt sich in der Tat beschissen,
weil‘s grad nicht geht, doch Du musst müssen!

Es mangelt just an Örtlichkeiten,
die Deiner Blase gern bereiten
Erleichterung durch frohes Strullern.
Kein Klo in Sicht – Du kannst nicht pullern!
Selbst in der Bahn, bei jedem Ruck,
verspürst Du diesen Blasendruck.
Der Schmerz wird stärker, ja er klopft,
bis leicht es in die Hose tropft.
Auch mitten auf der Autobahn
kommt dieser Blasendruck schlecht an.
Zum nächsten Rasthof - welch Gezeter -
sind es noch 30 Kilometer.
Bist Du ein Mann, dann geht es leicht,
denn hast Du ein Gehölz erreicht,
bedienst Du kurz den Reißverschluss,
besprühst die Birken mit Genuss.
Ein Mann kann hinter Büschen, Birken,
sich schnell Erleichterung erwirken.
Doch bist Du Frau, ist dies unmöglich,
die Pein, die Not wird unerträglich.
Auf dickem Ast geht es ganz gut,
der liegend auf der Böschung ruht.
Das Höschen legst Du neben Dich,
doch was Du siehst, ist fürchterlich.
Ein Spanner, der Dich feist beäugt
und prompt sein Genital vorzeigt,
steht hinter einer Eiche Rinde,
es kann auch sein, es war ´ne Linde.

Dein Pieseln gibst abrupt Du auf,
verlässt den Ort im Dauerlauf.
Der Schock, er fuhr Dir in die Glieder,
doch jetzt im Auto musst Du wieder.
Du gibst kurz Gas, frisst Kilometer,
erleichtern musst Du Dich wohl später.
Der Fahrersitz wird malträtiert,
der Beckenboden wird trainiert.
Ein Schild erscheint in weiter Ferne:
„Besuchen können Sie uns gerne
in unsrem Rasthof Fernthal-Ost.“
Das musst Du wohl, auch wenn’s was kost‘.
Du folgst dem Hinweisschild „WC“,
bei dem was folgt, erstarrst Du jäh.
Du liest den Hinweis -höchst pikiert-:
„Das Damen-Klo wird renoviert!“
Was machst Du jetzt, die Not ist groß:
„Das Herren-Klo!“ – Dort ist nichts los.
Nur hinten links, am Urinal,
da steht ein dicker Kardinal.
„Verzeihen Sie, ich bin verdrossen,
das Damen-Klo, es ist geschlossen!“
Der Kardinal kann mich verstehen,
versucht sich dabei umzudrehen:

„So ging’s mir neulich an Silvester,
nach zwei, drei Bierchen und ´nem Trester.“
Er hat beim Drehen leicht gekleckert,
Drauf hat die Klo-Frau laut gemeckert.
„Wir sind hier nicht im Vatikan,
schau‘n Sie die Sauerei sich an,
auch wenn der Ort hier nicht sakral,
man stellt sich nah‘ ans Urinal!“
Ich fand ihn sinnlos, den Disput,
und schloss mich ein mit frohem Mut
in der Kabine Nummer sieben.
Mir wär´ nicht mehr viel Zeit geblieben!

So kommt’s am End‘ zum guten Schluss,
der Druck entweicht mit Hochgenuss.
Der Schmerz ist weg, vorbei die Qual,
wenn Du nicht darfst, das ist fatal!
Und die Moral von der Geschicht‘:
„Auch wenn Du meinst, Du müsstest nicht,
besuche erst den stillen Ort,
entleer‘ Dich schnell, erst dann fahr‘ fort!“
@Copyright inkl. Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
Sehr schlimm ist es, wie Du wohl weißt,
wenn Dich der Blasendruck zerreißt.
Man fühlt sich in der Tat beschissen,
weil‘s grad nicht geht, doch Du musst müssen!

Es mangelt just an Örtlichkeiten,
die Deiner Blase gern bereiten
Erleichterung durch frohes Strullern.
Kein Klo in Sicht – Du kannst nicht pullern!
Selbst in der Bahn, bei jedem Ruck,
verspürst Du diesen Blasendruck.
Der Schmerz wird stärker, ja er klopft,
bis leicht es in die Hose tropft.
Auch mitten auf der Autobahn
kommt dieser Blasendruck schlecht an.
Zum nächsten Rasthof - welch Gezeter -
sind es noch 30 Kilometer.
Bist Du ein Mann, dann geht es leicht,
denn hast Du ein Gehölz erreicht,
bedienst Du kurz den Reißverschluss,
besprühst die Birken mit Genuss.
Ein Mann kann hinter Büschen, Birken,
sich schnell Erleichterung erwirken.
Doch bist Du Frau, ist dies unmöglich,
die Pein, die Not wird unerträglich.
Auf dickem Ast geht es ganz gut,
der liegend auf der Böschung ruht.
Das Höschen legst Du neben Dich,
doch was Du siehst, ist fürchterlich.
Ein Spanner, der Dich feist beäugt
und prompt sein Genital vorzeigt,
steht hinter einer Eiche Rinde,
es kann auch sein, es war ´ne Linde.

Dein Pieseln gibst abrupt Du auf,
verlässt den Ort im Dauerlauf.
Der Schock, er fuhr Dir in die Glieder,
doch jetzt im Auto musst Du wieder.
Du gibst kurz Gas, frisst Kilometer,
erleichtern musst Du Dich wohl später.
Der Fahrersitz wird malträtiert,
der Beckenboden wird trainiert.
Ein Schild erscheint in weiter Ferne:
„Besuchen können Sie uns gerne
in unsrem Rasthof Fernthal-Ost.“
Das musst Du wohl, auch wenn’s was kost‘.
Du folgst dem Hinweisschild „WC“,
bei dem was folgt, erstarrst Du jäh.
Du liest den Hinweis -höchst pikiert-:
„Das Damen-Klo wird renoviert!“
Was machst Du jetzt, die Not ist groß:
„Das Herren-Klo!“ – Dort ist nichts los.
Nur hinten links, am Urinal,
da steht ein dicker Kardinal.
„Verzeihen Sie, ich bin verdrossen,
das Damen-Klo, es ist geschlossen!“
Der Kardinal kann mich verstehen,
versucht sich dabei umzudrehen:

„So ging’s mir neulich an Silvester,
nach zwei, drei Bierchen und ´nem Trester.“
Er hat beim Drehen leicht gekleckert,
Drauf hat die Klo-Frau laut gemeckert.
„Wir sind hier nicht im Vatikan,
schau‘n Sie die Sauerei sich an,
auch wenn der Ort hier nicht sakral,
man stellt sich nah‘ ans Urinal!“
Ich fand ihn sinnlos, den Disput,
und schloss mich ein mit frohem Mut
in der Kabine Nummer sieben.
Mir wär´ nicht mehr viel Zeit geblieben!

So kommt’s am End‘ zum guten Schluss,
der Druck entweicht mit Hochgenuss.
Der Schmerz ist weg, vorbei die Qual,
wenn Du nicht darfst, das ist fatal!
Und die Moral von der Geschicht‘:
„Auch wenn Du meinst, Du müsstest nicht,
besuche erst den stillen Ort,
entleer‘ Dich schnell, erst dann fahr‘ fort!“
@Copyright inkl. Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil