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Feedback jeder Art Blumenlehre

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  • Lichtsammlerin
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Ich kaufte die Blumen nicht
weil sie schön waren
ich legte sie mitten im Winter
in den Schnee damit
ich nicht alleine friere
 
nach einer Woche
erinnerte nichts an ein Leben
das hätte Blühen können
also brach ich die Köpfe ab
und aß sie
 
vielleicht siehst du jetzt
dass diese Kälte im Innen nichts
mit der Kälte im Außen zu tun hat
und dass etwas schön und zugleich
zerbrochen sein kann
 
plant-3086847.jpg
(Bild von Pixabay)
 
 
Hallo Lichtsammerin,
ich hab schon von essbaren Blumen gehört, sie selbst aber noch nicht probiert. :wink:
Spaß beiseite, immerhin ist das ein eher ernsthaftes Gedicht mit originellen etwas anderen Bildern.
LG
Perry
 
Das ist sehr tiefgehend und traurig, liebe Lichtsammlerin. Ich sehe, wie die Blumen und das LI frieren.
Das Abbeißen der Köpfe symbolisiert für mich beinahe schon den Tod, weil es die Leblosigkeit und die Starre
in seiner Ausweglosigkeit verdeutlicht. Aber ich bin ein ein hoffnungsfroher Mensch (obwohl ich solche Gedanken kenne) und ich weiß, dass sowohl die Blumen, als auch das LI bald wieder ein Fünkchen Wärme empfinden werden!
 
Lieben Gruß und eine Umarmung, Letreo
 
Für mich hätte als Titel "Blumenleere" auch gut gepasst.
 
Kälte, Blumen, Mensch und die Zerbrechlichkeit sind hier liebe @Lichtsammlerin in anschaulicher Weise dem wahren Empfinden entnommen. Blumen, die wir großteils alle lieben,  eignen sich als Metapher sehr gut,  weil damit das Herz ❤ berührt wird.  Und eine Traurigkeit lässt einen hier zurück,  die allerdings den Hintergrund nicht ermessen kann.
 
Du schreibst immer so berührend und gerade deshalb oder  trotzdem übst du dadurch eine Faszination auf den Leser aus und nimmst mich immer mit.
LG Sonja 
 
Hallo Lichtsammlerin
für mich ist es, die Poesie in Vollendung. Zerbrechlichkeit, Schwermut und und auch die unzerstörbare Sehnsucht lassen Deine Zeilen beim Lesen wirken und wirken lange nach. Danke dafür und Dir einen schönen Sonntag. Kurt
 
Hallo Perry,
 
stimmt, die Blüten der Kapuzinerkresse sind sehr lecker, auch Gänseblümchen nasche ich gerne, Ringelblumen....
Auch wenn es, wie du richtig feststellst, mir um andere, metaphorische Bilder ging.
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
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Liebe Letreo,
 
das Abbeißen der Köpfe kann tatsächlich eine Art Tod darstellen. Zumindest beendet LI hier recht rabiat einen Abschnitt, ein Dasein, das symbolisch für einen eigenen Persönlichkeitsanteil stehen kann. Ja - damit stirbt dieser Teil. Aber zugleich hat das Essen den Aspekt, dass LI diese gestorbene Zeit in sich aufnimmt, quasi zu sich selbst zurückführt.
Die Wärme ruht sicher in anderen Nischen.. und mancher Kälte muss vielleicht begegnet werden, bevor an deren Stelle etwas Wärme aufflammen kann.
Danke für deine lieben Worte!
Die "Blumenleere" finde ich sehr schön als Idee. Ein Wort das beide Aspekte vereint fällt mir gerade nicht ein, daher belasse ich es zunächst bei der "-lehre".
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
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Liebe Sonja,
 
es freut mich immer, wenn meine Texte trotz ihrer beizeiten schweren Bilder andere faszinieren können.. oder berühren.. ohne dass sich der Leser gleich verschreckt abwendet. Danke dir für diese Rückmeldung!
Es stimmt, Blumen haben eine große metaphorische Bedeutung für die meisten Menschen, und jede Blume ist dabei einzigartig, verschiedene Arten stehen für verschiedene Empfindungen usw.. Diese allgemeine "Schönheit", die wir in ihnen sehen, ist ein wichtiger Bezugspunkt in diesem Gedicht. Er ist wie ein Speicher von Erinnerungen, in eine Gestalt gezwungen, die durch Blütenpracht betört und doch so voller Schmerz sein kann..
Lieben Dank auch dir.
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
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Hallo Kurt,
 
da weiß ich gar nicht, was ich noch sagen soll. Gern geschehen!
Und meinerseits ebenfalls vielen Dank für dies Lob! Es ist das (für mich) wichtigste, was Worte zu tun vermögen - Wirken.
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
Hallo Nina,
 
Danke dir für deine Worte, da hast du eine interessante Perspektive aufgezeigt.
Nina K. schrieb:
Die Blumen stehen quasi für die Seele von LI, deren Schönheit nicht nur übersehen, die einfach gar nicht erblühen sollte. LI betrachtet mit der "gefühllosen" Behandlung der Blumen quasi sein eigenes inneres Erleben.
Weil ich diesen Gedankengang sehr eindrücklich finde und auch stimmig, lasse ich ihn gerne so stehen. Ich möchte nur eine weitere Überlegung hinzufügen:
Die Blumen werden von Menschen meist auf ihr Äußeres reduziert, ihre Hülle. Sie könnten also auch für den Körper von LI stehen, dessen Seele dagegen jenseits davon existiert, darüber hinaus..
Wie hübsch sind diese Blumen... wie schön diese Haut... aber vielleicht, möchte LI gar nicht hübsch sein. Und was geschieht mit der äußeren Schönheit, wenn sie im Schnee erfriert und welkt, achtlos zu Boden geworfen..? Es hat etwas von einer Bloßstellung, und diese lässt LI frieren. Mit den Blumen, denen ebenfalls gesagt wird, wie schön sie seien, erlebt LI die Kälte nicht so einsam. Und je mehr die Blumen ihre äußere Schönheit verlieren, desto weniger Wert besitzt diese auch für LI, bis der wahre Kern bleibt, das Innen, nicht das Außen.
 
Das Abbrechen und Essen der Blüten ist eine Wieder-Aufnahme, ja. Es tilgt die Auslieferung, begleicht die Reduzierung auf das Äußere und gibt das Innere zurück. Und es beendet, wie du schreibst, das Übersehen und Erfrierenlassen.
 
Nina K. schrieb:
Gleichzeitig schön und zerbrochen, das verstehe ich wieder als die Seele, die ihre Schönheit gar nicht verlieren kann, selbst wenn sie zerbrochen ist.
Schöner Gedanke. Ja, ich denke, damit triffst du den Punkt.
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
  • Lichtsammlerin
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