Am westlichen Rand des Nildeltas
hast du mich mit deinen Blicken latinisiert,
mich als letzte und erste Göttin verehrt.
So verkaufte ich dir
unter schattigen Hanarbäumen*
unzählig mal den süssen Tod.
Im Dorf hofft man, halte ich dein nacktes Herz
als Sieg über die Römer-
und ahnen die Sinnierenden nicht,
wie oft ich das tat…?
Und auch du tötest mich
jede Nacht
unter den Königspalmen.
Du erhebst meine Zerstückelung,
meine spurlose Zerrissenheit auf der Haut.
Doch wann besiegen wir uns?
Erhalten unsere Blutlinie als Götter und Herrscher,
als Feind und Freundesfiguren,
erhalten für die Alten
die Zeit, die nicht unsere ist?
Am Ende der Endlosigkeit
gibt es für uns nur den Tod:
Die Eroberung des Landes-
unserer aufrichtigen Liebe
* Hanar bedeutet Granatapfel
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