Hayk
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Meine erste Frau verdarb mir
die Lust auf Sekt und Starkbier,
und der Teufel weiß warum,
nur der Teufel weiß warum!
Und die zweite und die dritte,
kurz danach auch noch die vierte,
machten mich ganz einfach stumm
und im Kopf ging mir herum:
Hätt ich sie doch mit Behagen
einfach kurz und klein geschlagen
oder mich nicht so geniert
und sie einfach massakriert.
Leider ließ ich sie am Leben
statt den Todesstoß zu geben,
sie mit Lust zu garrottieren,
ließ ich mich maßlos kujonieren.
Das passiert mir nicht noch mal,
solch ein Leben ist fatal.
Ob sie niedlich oder hässlich,
alle Weiber sind gar grässlich,
selbst die Damen fünf und sechs
wollten nur mein Geld und Sex.
Nie mehr will ich mich verlieben -
Schluss ist nach der Nummer sieben,
und ich ging um zu gesunden
in die Einsamkeit der Wälder.
Dort hab ich die Ruh gefunden,
die ich suchte; kühl und kälter
pulste bald das Blut in jeder Ader -
endlich Schluss mit all dem Hader.
Und dann kam sie -
schön wie ein Septembermorgen,
eine längst vergessne Melodie
erklang und was so tief in mir verborgen,
blühte auf, ich folgte ihren Rosenspuren
durch des Waldes Revier und vermochte kaum
das gewaltige Hämmern des Herzens zu dämpfen.
Ach wie lieblich umflossen die Locken ihr Haupt,
ihre Augen - so klar, und wie von Alabaster
die Brüste gegossen, die Glieder voll Anmut
und ihr Duft glich der Narde und Ambra zugleich.
Und der Lerchen Gesang, das Geraschel der Blätter,
sie vermischten sich bald mit dem Klang ihrer Stimme.
Ich bin so tief in Lieb zu ihr versunken,
als hätt ich durstig von ihrem Blut getrunken.