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Feedback jeder Art Der Atem der Wälder

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  • Anaximandala
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Ich trete in das Dunkel nun hinaus.
Es greift nach meiner Seele eine Schwere,
wohin sie sinkt, da ist nur schwarze Leere
und weites Sumpfland eilt mir schon voraus,
 
sperrt alles Licht aus meiner Seele aus,
doch erst, wenn ich mich diesem Mir erwehre
und im Morast mich selbst aus ihm gebäre
so führ ich durch das Dunkel mich nach Haus,
 
dann werde ich die Zauber wieder finden,
der Puls der Erde wogt durch alles Sein
und jedes Pochen möchte sich verbinden.
 
Ich zieh den Atem tief in mich hinein
und atme aus, die Luft verströmt gleich Winden
durch Wälder .. und die Bäume atmen ein ..
 
hallo anaximandala,
 
dein gedicht beginnt mit einer dunklen seelenpein, in die sich das LI scheinbar freiwillig begibt, denn es tritt aktiv in die dunkelheit hinaus, wohl aus dem haus, in das es sich später wieder selbst zurück führt. das haus verstehe ich als den ort des lichtes und des zaubers, an dem sich das LI bei sich selbst angekommen und mit sich verbunden und vereint fühlt. das LI weiß, dass es nur selbst aus der misere kommen kann. ich habe das gefühl, dass es um eine sucht gehen könnte. dafür spricht, dass sich das LI ja selbst in die dunkelheit (abhängigkeit?) begeben hat. manchmal kann man sich erst dann davon lösen, wenn man ganz 'unten' angekommen ist und es einem so dreckig geht, dass man den veränderungswunsch stark genug spürt. erst dann greifen therapiemaßnahmen und der betroffene kann sich quasi selbst aus dem sumpf ziehen.
 
dann werde ich die Zauber wieder finden,
der Puls der Erde wogt durch alles Sein
und jedes Pochen möchte sich verbinden
.
 
diese strophe finde ich sehr schön. :smile:  das verbindungsfreudige pochen erinnert mich an vereinte herzschläge von liebenden. 
 
zwei anmerkungen möchte ich dir noch dalassen. 
 
und weites Sumpfland breitet sich mit Graus
 
das graus fällt hier aus der bisherigen sprache heraus und scheint mir doch sehr reimgeschuldet. das würde ich ändern.
 
Ich zieh den Atem tief die Lunge rein
 
hier benutzt du wieder ein anderes, prosaischeres sprachbild als im rest des gedichtes. den atem reinziehen wie zigarettenrauch klingt nach meinem gefühl etwas merkwürdig. das aktive atmen lässt sich sicher noch anders ausdrücken. mal ein ganz einfacher vorschlag für die ganze strophe:
 
ich atme tief in mich hinein
und wieder aus - die luft verströmt gleich winden
in wäldern ... und die bäume atmen ein
 
das 'hinein' würde dann auch schön mit dem 'hinaus' des ersten verses in strophe 1 korrelieren, dort tritt das LI in die dunkelheit hinaus, im ersten vers der letzten strophe dann - wieder bei sich selbst angekommen - atmet es in sich hinein, es selbst ist also das haus, das licht, der zauber und tritt sozusagen in sich selbst wieder hinein durch das bewusste und freie atmen.  
 
ich hoffe, du kannst mit meinen ausführungen was anfangen.   :smile:
 
liebe grüße
sofakatze
 
Hallo @sofakatze,
 
jetzt sind es bald drei Monate, seit du den Kommentar hinterlassen hast. Welchen Eindruck meine Reaktionslosigkeit gemacht hat, will ich glaube ich garnicht so wirklich wissen, schließlich hast du mir hier sehr freundliche und passende Worte geschrieben und mir damit einiges zu Denken gegeben. Ich glaube ehrlich gesagt anfangs hätte ich dem kaum gerecht werden können.
 
Erstmal zum Kontext, die erste Strophe, bzw ihre ersten drei Zeilen, sind als Teil eines anderen Gedichts entstanden, in dem sie einen recht stumpfen Witz eingeleitet haben. Nur, als das Gedicht fertig war, fand ich sie zu gelungen um nicht etwas ernsthaftes daraus machen zu wollen.
 
Das Haus selber hatte ich beim Schreiben zwar garnicht bildlich vor Augen, sondern metaphorisch im Sinne von 'nach Hause kommen', aber im Grunde genommen ist damit genau das gemeint, was du auch schreibst. Der Ort, des Gleichgewichts, des Glücks und des Friedens. Es buchstäblich zu sehen gefällt mir aber eigentlich ganz gut, eben weil der Aspekt dem Dunkel seiner Seelenpein bewusst entgegenzutreten mir besser gefällt, als ein einfaches 'ich begegne ihr'.
 
Wie gesagt, beim Schreiben der ersten Strophe hab ich mir keine großen Gedanken darum gemacht, was ich ausdrücken möchte, das über den Ausdruck von Seelenpein hinausgeht.
Das sich am Ende des zweiten Quartetts mit 'ich führe mich nach Haus' ein geschlossenes Bild ergibt, ist, ich will fast sagen ein Stück weit dem Reimwort geschuldet, etwas Glück und Gott weiß, wie viel Unbewusstes.
 
Das mit der Sucht ist interessant, in diese Richtung hatte ich garnicht gedacht. Allerdings passt der Gedanke an Sucht zum Sumpfland und der Dunkelheit gut. Ich erleb es auf erschreckende Weise bei Bekannten; einer trinkt sehr gerne und er hätte sein Problem schon gerne im Griff - nur so weit aber, dass er hin und wieder trinken kann, ein anderer hat das Kokain für sich entdeckt und seit einem Jahr alles super im Griff - er nimmt es nur für die Arbeit und in Gesellschaft. Ich mein, ich will mir hier sicher keinen Heiligenschein aufsetzen, ich bin auch kein Kind von Traurigkeit, doch mein Sumpfland ist ein anderes.
 
Und hier werden der Inhalt vom Gedicht und deine Interpretation interessant. Einmal nämlich, weil ich im nachhinein sagen kann, dass ich zum Zeitpunkt des Schreibens in einer ungesunden mentalen Abhängigkeit zu jemandem, oder der Vorstellung wer diese Person ist, stand.
Dann, weil ich zwar meinem eigenen Dunkel teils sehr offen entgegengetreten bin, bloß dummerweise genau damit der ernsthaften Auseinandersetzung mit demselben geflohen bin.
Schlussendlich ist es Punkt eins gewesen, von wo die schallende Ohrfeige kam, die zur Erkenntnis von Punkt zwei geführt hat und den Ansporn gesetzt hat, eben jene Maßnahmen zu ergreifen, mich aus dem Sumpf zu ziehen, oder es zu versuchen.
 
Es ist erstaunlich, keinen dieser Punkte hätte ich zu dem Zeitpunkt so gesehen.
Eigentlich hatte ich mir den Anspruch gesetzt, mich in persönlichen Dingen weniger erklären zu wollen, aber für eine angemessene Antwort bin ich dann doch nicht drum herum gekommen^^
Vermutlich ist das alles mehr eine geordnete Darstellung des ganzen im Rückblick für mich selbst.
Jemandem mein Gepäck aufzuquatschen ist echt das letzte, was ich will! Also bitte entschuldige und fühl dich keinesfalls verpflichtet Bezug drauf zu nehmen oder so.
 
Lass mich nur sagen: gut getroffen!
 
 
dann werde ich die Zauber wieder finden,
der Puls der Erde wogt durch alles Sein
und jedes Pochen möchte sich verbinden.



 


diese strophe finde ich sehr schön.  das verbindungsfreudige pochen erinnert mich an vereinte herzschläge von liebenden. 
 
Dankesehr 🙂
Der vereinte Herzschlag von Liebenden gefällt mir, es ist wohl der schönste Ausdruck des Einklanges, zumindest schöner als die Einheit mit Welt, Natur und allem.
Vor Yogis verschweige ich das zwar vielleicht lieber, aber wenn alles miteinander schwingt, ist nichts mehr besonders. Oder halt alles, aber dadurch ja doch wieder nichts.
Lieber eines, dass das Universum ist, als ein Universum, das eines ist 🤔
 
 
Zu deinen beiden Anmerkungen gebe ich dir absolut recht, statt Graus hätte ich lieber geschrieben
 
und weites Sumpfland breitet sich hier aus
 
nur wäre das aus dann doppelt gewesen, aber vielleicht ist es nicht verkehrt, nochmal auf die Suche zu gehen.
 
Genauso
 
ich zieh den Atem in die Lunge rein, 
 
ein ein am Ende wäre weitaus schöner gewesen, bloß wäre es auch doppelt genutzt gewesen. Aber
 
ich atme tief in mich hinein
und wieder aus - die luft verströmt gleich winden
in wäldern ... und die bäume atmen ein
 
gefällt mir. Einzig die 8 Silben in der ersten Zeile sind mir zwei zu wenig 😄
Wie wäre es mit
 
ich zieh den atem tief in mich hinein
und atme aus - die luft verströmt gleich winden
durch wälder ... und die bäume atmen ein
 
 
ich hoffe, du kannst mit meinen ausführungen was anfangen.
 
Das konnte ich, erstaunlich viel sogar 🙂
Um so mehr tut mir leid wie lang ich für die Antwort gebraucht habe ...
 
Vielen Dank für deine Worte!
 
Liebe Grüße
Delf
 
hallo delf,
 
erstmal ist es nicht schlimm, wenn du nicht gleich zum antworten gekommen bist. wir leben ja alle schließlich auch noch in der realen welt mit all ihren freuden und verpflichtungen und da kann es auch mal vorkommen, dass man für eine antwort oder einen kommentar länger braucht. kein thema also.  :grin:
 
Schlussendlich ist es Punkt eins gewesen, von wo die schallende Ohrfeige kam, die zur Erkenntnis von Punkt zwei geführt hat und den Ansporn gesetzt hat, eben jene Maßnahmen zu ergreifen, mich aus dem Sumpf zu ziehen, oder es zu versuchen.
 
so ein auslösendes ereignis bzw. eine erkenntnis braucht es wohl, damit man überhaupt damit anfangen kann, etwas zu ändern. mehr möchte ich dazu auch gar nicht sagen.
 
Eigentlich hatte ich mir den Anspruch gesetzt, mich in persönlichen Dingen weniger erklären zu wollen, aber für eine angemessene Antwort bin ich dann doch nicht drum herum gekommen^^
 
dann danke ich dir dafür, dass du so offen warst. ich gehe bei gedichten und geschichten aller art (außer bei autobiografisches) aber immer erstmal davon aus, dass es reine phantasie ist, was ich lese. natürlich lässt sich nicht verhindern, dass in jedem text ein teil des autors steckt.
aber da ich schon aus vielen perspektiven geschrieben habe, die mich persönlich nicht betrafen, sondern in die ich mich nur aus künstlerischer motivation hineinversetzt habe, gehe ich immer davon aus, dass das auch andere schreiber so tun.
  
und weites Sumpfland breitet sich hier aus


 


nur wäre das aus dann doppelt gewesen, aber vielleicht ist es nicht verkehrt, nochmal auf die Suche zu gehen.
 
ja, das fände ich gut. :smile:  hier mal ein bsp., wie es eventuell gelingen könnte, allerdings musste ich für mein bsp. auch v2z1 anpassen
 
'und weites Sumpfland eilt mir schon voraus 
 
sperrt alles Licht aus meiner Seele aus'
 
Wie wäre es mit


 


ich zieh den atem tief in mich hinein
 
gut!  :thumbup:
 
liebe grüße
sofakatze
 
Guten Morgen, @sofakatze 
 
ja erstmal schön, dass du das so siehst 🙂
 
Es ist wohl so, manchmal ist es nicht verkehrt, sein Bild der Dinge mit den Dingen in Einklang zu bringen und ein Aufschlagen auf den Boden der Tatsachen kann einem sehr präzise Informationen über die eigene Position geben 😄
 
dann danke ich dir dafür, dass du so offen warst. ich gehe bei gedichten und geschichten aller art (außer bei autobiografisches) aber immer erstmal davon aus, dass es reine phantasie ist, was ich lese. natürlich lässt sich nicht verhindern, dass in jedem text ein teil des autors steckt.


aber da ich schon aus vielen perspektiven geschrieben habe, die mich persönlich nicht betrafen, sondern in die ich mich nur aus künstlerischer motivation hineinversetzt habe, gehe ich immer davon aus, dass das auch andere schreiber so tun.
 
Ich seh es an sich ganz genauso, es gehen meine Gedichte in so viele Richtungen, zum Teil extrem entgegengesetzt. Ein wenig von einem selbst wird wohl immer drin sein, aber ich hätte mich auch nie als Protsgonisten meiner Worte bezeichnet.
Vielleicht ziehe ich es ja aber auch falsch herum auf, wenn ich ein nachträgliches Erlebnis zu dem Punkt unbewusste Wirkung zuschreibe und erstmal ist das Gedicht einfach ein konzipiertes Bild, das im Grunde genommen keinerlei Einschränkung durch Konkretisierung unterliegt und später ein persönliches Erlebnis damit verknüpft, weil keine konkrete Ebene meinem Erleben hätte widersprechen können und auf abstrakter Ebene das Bild treffend genug war, das Erlebte drin zu zu finden oder erkennen 🤔
 
Ok eigentlich ist das nicht relevant. 
Ich hatte was zu grübeln, ich bin zu Ergebnissen gekommen die ich treffend finde und das bleiben sie, egal wie das warum sich erklärt.
Wenn ich falsch liege, erkenn ich es ja eh nicht. Ich denke, dass ich grade einen ~verhältnismäßig klaren Blick darauf habe.
Wenn ich falsch liege wär dem wohl auch so 🤔
 
ok ernsthaft, es wirds theoretisch, ab jetzt kanns nur noch falscher werden, deshalb stoppe ich einfach 😅
 
und weites Sumpfland eilt mir schon voraus 


 


sperrt alles Licht aus meiner Seele aus
 
Jo, das nehm ich direkt,
dann ändere ich die Stelle sowie die Formulierung am Schluss und glaube ich kann mich als voll und ganz zufrieden mit dem Gedicht betrachten 😁😊
 
Danke für deinen Kommentar und die Vorschläge!
 
Ich wünsch dir einen schönen Wochenstart,
liebe Grüße
Delf
 
  • Anaximandala
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