U
ultra vires
Gast
Der Bach
Geboren als Blatt,
am Baum des vermeintlichen Lebens
am Baum des vermeintlichen Lebens
die größte Angst,
dem Wind nachzugeben
dem Wind nachzugeben
Klammerst dich fest,
doch vergisst was du bist,
denn los lösen,
ist Teil deiner Natur
ist Teil deiner Natur
Und so entschließt du dich,
dich fallen zu lassen
ein Gefühl von Auftrieb,
es ist nicht viel,
und doch so vieles
ein Mittel zum Zweck,
denn die Reise hält mehr,
als nur das reine nichts
für dich versteckt
die Flut der Liebe,
ein reißerischer Bach
es braucht nicht lange,
dann bleibst du hängen
ein Stein,
Teil deiner Reise
Strömung ist Rückenwind,
doch gleichzeitig Druck
doch gleichzeitig Druck
ist es denn dann der Halt fürs Leben?
erkennst nun,
je mehr du dran hältst,
es zieht dich weiter,
es war nicht für die Dauer bestimmt
je mehr du dran hältst,
es zieht dich weiter,
es war nicht für die Dauer bestimmt
und du lässt dich treiben,
hältst dich immer wieder mal fest,
nur um zu merken,
das bist du nicht
das bist du nicht
Das Blatt was du bist,
es ist nur eine Hülle,
geformt vom Baum,
damit du ihm gefällst
Dem Wasser bist du soviel näher,
das Wasser ist doch mehr wie du,
also lässt du los,
du gibst dich auf
Doch du gibst dich nicht auf,
sondern gibst auf,
nicht du zu sein,
bist nun, was du wirklich bist
bist nun, was du wirklich bist
Nicht mehr die Hülle,
der Bach ist nun um ein Blatt ärmer,
der Bach ist nun um ein Blatt ärmer,
reicher jedoch an Hingabe,
reicher durch deine Erkenntnis
Und so erkennst du,
an Steinen gehst du sanft hinfort,
an Steinen gehst du sanft hinfort,
Blätter treiben auf dir,
kannst nur den weg leiten
man kriegt dich nicht mehr,
in ihre Hülle,
du kriegst sie nicht aus ihrer
du kriegst sie nicht aus ihrer
es ist nicht deine Aufgabe
der Bach ist nicht ewig,
dein Glück war die Reise,
du warst in deinem Element,
dein Glück war die Reise,
du warst in deinem Element,
du warst dein eigener Rückenwind
- ultra vires (2020)