Melda-Sabine Fischer
Autorin
Der Mann im Mond
(Als Kind wollte ich von meinen Eltern wissen, warum auf dem Mond ein Gesicht zu sehen ist.
Meist hörte ich dann: „Das ist der Mann im Mond!“ Sie konnten mir aber nicht beantworten,
wie der Mann im Mond heißt. So habe ich ihm selbst einen Namen gegeben.)
Die Wissenschaft bisher betont,
der Mond sei völlig unbewohnt.
Ich trau den Astronomen nicht,
denn oftmals grinst dort ein Gesicht.
Der Mann im Mond heißt Olaf Krause,
er ist am Tage nicht zu Hause.
Das Grelle schlägt ihm auf den Magen,
er kann die Sonne nicht vertragen.
Die Frau im Mond, sie heißt Klothilde,
sie stammt vom Mars und ist ´ne wilde.
Als er mal auf dem Mond nicht weilte,
das Bett sie mit ´nem Marsmensch teilte.
Der Mann im Mond, er kam dahinter,
das war vergang´nes Jahr im Winter.
Er hat ein bisschen rumgeflennt,
dann hat er sich von ihr getrennt.
Er sagte noch: „Hau ab, das war’s,
verzieh Dich wieder auf den Mars!“
Auf ´nem Komet rauscht sie von hinnen,
der Mann im Mond war wie von Sinnen.
Ja, auf dem Mond -lateinisch „Luna“-
erscheint für Olaf nie „Fortuna“
(die Göttin, die das Glück beschert),
jetzt hat er sich bei ihr beschwert.
„Ach, Du bist einsam?“, fragt Fortuna
und reicht dem Olaf eine Bluna,
sie rät ihm -mit geschürzten Lippen-:
„Versuche doch mal Par_zu_shippen*!“
* (Dem geneigten Leser ist sicher bekannt, dass es sich bei „Parship“ um eine Online-Partnervermittlung handelt.)
Die Trauer schwand, die Schmach mitnichten,
doch muss er jetzt den Focus richten
auf seine Arbeit auf dem Mond,
ganz einsam ist dies ungewohnt.
Als Satellit von Mutter Erde
hat er so mancherlei Beschwerde;
so, wenn er auf die Erde schielt
und feststellt, dass dort einer stiehlt.
Dann hüllt er sich in Wolken ein,
bewirft den Dieb mit Mondgestein.
Das Zeug fliegt durch den weiten Äther,
doch trifft es nie den Missetäter.
Den Sandmann hat er sturzbesoffen
vor kurzem noch am Kopf getroffen.
Das fand der Sandmann sehr beschissen
und hat mit Sand zurück geschmissen.
Wenn Olaf in der Mond-Bar war,
dann sieht er meistens nicht mehr klar.
Mit leichtem Schwips, nach dem Gepichel,
sieht man den Olaf nur als „Sichel“.
Doch hat er richtig vollgetankt,
sodass er durch die Krater schwankt,
kann schwer nur auf den Beinen stehen,
wird man ihn meist als „Vollmond“ sehen.
Für Olaf grenzt‘s ans Wunderbare,
sieht er bei uns die Liebespaare,
die sich auf Liegesitzen wälzen
und heiß im Liebesspiel verschmelzen.
Er schließt die Augen augenblicklich,
denn zuzuschau‘n ist wenig schicklich.
Dann wendet er sich um zum Gehen,
man kann ihn dann als "Halbmond" sehen.
Ist sein Gewicht ein Hindernis,
dann hüllt er sich in Finsternis.
Ein Mond-Kalb findet das nicht fein
und fällt in einen Krater rein.
Frau Venus ruft: „Mach doch mal Licht,
man sieht die Hand vor Augen nicht,
ich bin bei Merkur angeeckt,
den hab ich viel zu spät entdeckt!“
Als Amis, vor sehr vielen Jahren,
bei Olaf auf dem Monde waren,
hat er die Gruppe dreist verflucht.
Er will nicht, dass man ihn besucht!
Die Amis wollten dienstbeflissen
gleichwohl noch ihre Fahne hissen,
die deponierten penetrant
sie gleich an eines Kraters Rand.
Doch Olaf hat die unumwunden,
als sie von seinem Mond verschwunden,
aus jenem Loch heraus gerissen
und Richtung Neptun weggeschmissen.
Der Mann im Mond ist zu bedauern,
er wird wohl ewig dort versauern,
doch ist es stets ihm eine Pflicht,
zu grinsen als „Das Mondgesicht“.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
(Als Kind wollte ich von meinen Eltern wissen, warum auf dem Mond ein Gesicht zu sehen ist.
Meist hörte ich dann: „Das ist der Mann im Mond!“ Sie konnten mir aber nicht beantworten,
wie der Mann im Mond heißt. So habe ich ihm selbst einen Namen gegeben.)
Die Wissenschaft bisher betont,
der Mond sei völlig unbewohnt.
Ich trau den Astronomen nicht,
denn oftmals grinst dort ein Gesicht.
Der Mann im Mond heißt Olaf Krause,
er ist am Tage nicht zu Hause.
Das Grelle schlägt ihm auf den Magen,
er kann die Sonne nicht vertragen.
Die Frau im Mond, sie heißt Klothilde,
sie stammt vom Mars und ist ´ne wilde.
Als er mal auf dem Mond nicht weilte,
das Bett sie mit ´nem Marsmensch teilte.
Der Mann im Mond, er kam dahinter,
das war vergang´nes Jahr im Winter.
Er hat ein bisschen rumgeflennt,
dann hat er sich von ihr getrennt.
Er sagte noch: „Hau ab, das war’s,
verzieh Dich wieder auf den Mars!“
Auf ´nem Komet rauscht sie von hinnen,
der Mann im Mond war wie von Sinnen.
Ja, auf dem Mond -lateinisch „Luna“-
erscheint für Olaf nie „Fortuna“
(die Göttin, die das Glück beschert),
jetzt hat er sich bei ihr beschwert.
„Ach, Du bist einsam?“, fragt Fortuna
und reicht dem Olaf eine Bluna,
sie rät ihm -mit geschürzten Lippen-:
„Versuche doch mal Par_zu_shippen*!“
* (Dem geneigten Leser ist sicher bekannt, dass es sich bei „Parship“ um eine Online-Partnervermittlung handelt.)
Die Trauer schwand, die Schmach mitnichten,
doch muss er jetzt den Focus richten
auf seine Arbeit auf dem Mond,
ganz einsam ist dies ungewohnt.
Als Satellit von Mutter Erde
hat er so mancherlei Beschwerde;
so, wenn er auf die Erde schielt
und feststellt, dass dort einer stiehlt.
Dann hüllt er sich in Wolken ein,
bewirft den Dieb mit Mondgestein.
Das Zeug fliegt durch den weiten Äther,
doch trifft es nie den Missetäter.
Den Sandmann hat er sturzbesoffen
vor kurzem noch am Kopf getroffen.
Das fand der Sandmann sehr beschissen
und hat mit Sand zurück geschmissen.
Wenn Olaf in der Mond-Bar war,
dann sieht er meistens nicht mehr klar.
Mit leichtem Schwips, nach dem Gepichel,
sieht man den Olaf nur als „Sichel“.
Doch hat er richtig vollgetankt,
sodass er durch die Krater schwankt,
kann schwer nur auf den Beinen stehen,
wird man ihn meist als „Vollmond“ sehen.
Für Olaf grenzt‘s ans Wunderbare,
sieht er bei uns die Liebespaare,
die sich auf Liegesitzen wälzen
und heiß im Liebesspiel verschmelzen.
Er schließt die Augen augenblicklich,
denn zuzuschau‘n ist wenig schicklich.
Dann wendet er sich um zum Gehen,
man kann ihn dann als "Halbmond" sehen.
Ist sein Gewicht ein Hindernis,
dann hüllt er sich in Finsternis.
Ein Mond-Kalb findet das nicht fein
und fällt in einen Krater rein.
Frau Venus ruft: „Mach doch mal Licht,
man sieht die Hand vor Augen nicht,
ich bin bei Merkur angeeckt,
den hab ich viel zu spät entdeckt!“
Als Amis, vor sehr vielen Jahren,
bei Olaf auf dem Monde waren,
hat er die Gruppe dreist verflucht.
Er will nicht, dass man ihn besucht!
Die Amis wollten dienstbeflissen
gleichwohl noch ihre Fahne hissen,
die deponierten penetrant
sie gleich an eines Kraters Rand.
Doch Olaf hat die unumwunden,
als sie von seinem Mond verschwunden,
aus jenem Loch heraus gerissen
und Richtung Neptun weggeschmissen.
Der Mann im Mond ist zu bedauern,
er wird wohl ewig dort versauern,
doch ist es stets ihm eine Pflicht,
zu grinsen als „Das Mondgesicht“.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil