Melda-Sabine Fischer
Autorin
Deutsch für Anfänger
Ein Mensch, der nicht bei uns verwurzelt,
ist plötzlich in dies Land gepurzelt,
am Anfang wird er radebrechen,
denn schwierig ist es, Deutsch zu sprechen.
Ich will noch gar nicht davon reden,
dass die Grammatik nichts für jeden.
Exakter Satzbau ist ´ne Schlacht,
die jeden Fremden irre macht.
So zählt es nicht zum guten Ton,
vergisst man die Präposition:
„Isch geh Schwimmbad“ ist nicht fein,
es muss auch noch ein „zum“ mit rein.
„Du Deutsch? – Du Deutsch viel gut“,
ein Syrer spricht im Übermut.
Er zeigt mir höflich damit an,
dass ich ihm sicher helfen kann.
„Nicht wissen, wo die Bahnhof sein“,
ist schwierig nicht für ihn allein.
Auch andre, die nicht hier geboren,
die sind bei diesem Satz verloren.
Du denkst Dir, welch ein Bauerntrampel
beim Ausspruch: „Mach isch rote Ampel.“
Doch für den Mensch aus Isfahan
kommt es nicht auf die Ampel an.
Auch scheint es, dass der Mensch aus Sachsen
mit reinem Hochdeutsch nicht verwachsen.
Wenn er ein „Eiforbibbsch!“ zitiert,
ihn etwas mit „Oh Gott!“ pikiert.
Spricht er von "Blaadsch", heißt’s "ungeschickt",
von "Dämmse", wenn die "Hitze" drückt.
Ein "Däschdlmäschdl" heißt "Romanze",
dann geht beim Flirten er aufs Ganze.
"Forhohnebibln" als Vokabel
ist nicht der deutschen Sprache Nabel.
Obwohl es klingt wie leicht verrottet,
so heißt das nur, "man wird verspottet".
In Bayern spricht man Dialekt,
den mancher nicht so wirklich checkt.
Die "Oacha", die ist sehr bekannt
als "Eiche" dort im Bayernland.
Ein Schrank ist "oachan", sagt man stolz,
ist dieses Teil "aus Eichenholz".
"Oachkatzl" nennt man auf die Schnell‘
ein Nagetier mit braunem Fell.
Der "Baam" hingegen (Singular)
ist nicht als "Baum" für jeden klar.
Die "Bamm" spricht man‘s im Plural aus,
ziehts Dich mal in den Wald hinaus.
Man will "dabatzn", wenn man flott
"zerquetscht" die Äpfel fürs Kompott.
Du wirst "dableamalt", wenn’s sich fügt,
dass jemand dich sehr "dreist belügt".
Doch auch im Rheinland ist’s nicht leicht,
zu deuten, was dem Mund entfleucht.
"Dä Aap", zum Beispiel, sitzt im Zoo
und kratzt als "Affe" sich den Po.
„Du Blötschkopp“, sagt man frei heraus,
weist jemand sich als "Dummkopf" aus.
"Du Doof" geht auch und auch "Du Jeck",
denn dies erfüllt den gleichen Zweck.
Trinkst Du "Schabau" in vollen Zügen,
wirst Du bald vor dem Tresen liegen,
denn "Schnaps", getrunken ohne Maß,
macht keineswegs dem Kreislauf Spaß.
In Bremen isst man "Aafkenzoppen",
die Blähsucht ist dann nicht zu stoppen.
Was man als "Erbensuppe" kennt,
wirkt meist im Darm ganz vehement.
Trinkt der Ostfriese "Babbelwater",
dann kriegt er davon keinen Kater.
Denn so ein "Tee", frisch aufgegossen,
wird ohne Alkohol genossen.
Wenn man in Hamburg "etwas sucht",
nicht selten man beim "sööken" flucht.
So manches Dings ist nicht zu finden,
man kann sich noch so mühsam schinden.
"Kannsse ma auffe Osnik kneistern",
muss uns in Münster nicht begeistern.
Auf Hochdeutsch heißt das Ganze nur:
„Ach bitte, schau mal auf die Uhr.“
Bei all den vielen Sprachallüren
kann man sich schwerlich integrieren.
Der Fremde, der zu uns getrieben,
wird unsre Sprache wenig lieben.
Von der Geschichte die Moral:
Es ist für viele eine Qual,
das Hochdeutsch richtig auszusprechen.
Sie werden weiter radebrechen!
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
Ein Mensch, der nicht bei uns verwurzelt,
ist plötzlich in dies Land gepurzelt,
am Anfang wird er radebrechen,
denn schwierig ist es, Deutsch zu sprechen.
Ich will noch gar nicht davon reden,
dass die Grammatik nichts für jeden.
Exakter Satzbau ist ´ne Schlacht,
die jeden Fremden irre macht.
So zählt es nicht zum guten Ton,
vergisst man die Präposition:
„Isch geh Schwimmbad“ ist nicht fein,
es muss auch noch ein „zum“ mit rein.
„Du Deutsch? – Du Deutsch viel gut“,
ein Syrer spricht im Übermut.
Er zeigt mir höflich damit an,
dass ich ihm sicher helfen kann.
„Nicht wissen, wo die Bahnhof sein“,
ist schwierig nicht für ihn allein.
Auch andre, die nicht hier geboren,
die sind bei diesem Satz verloren.
Du denkst Dir, welch ein Bauerntrampel
beim Ausspruch: „Mach isch rote Ampel.“
Doch für den Mensch aus Isfahan
kommt es nicht auf die Ampel an.
Auch scheint es, dass der Mensch aus Sachsen
mit reinem Hochdeutsch nicht verwachsen.
Wenn er ein „Eiforbibbsch!“ zitiert,
ihn etwas mit „Oh Gott!“ pikiert.
Spricht er von "Blaadsch", heißt’s "ungeschickt",
von "Dämmse", wenn die "Hitze" drückt.
Ein "Däschdlmäschdl" heißt "Romanze",
dann geht beim Flirten er aufs Ganze.
"Forhohnebibln" als Vokabel
ist nicht der deutschen Sprache Nabel.
Obwohl es klingt wie leicht verrottet,
so heißt das nur, "man wird verspottet".
In Bayern spricht man Dialekt,
den mancher nicht so wirklich checkt.
Die "Oacha", die ist sehr bekannt
als "Eiche" dort im Bayernland.
Ein Schrank ist "oachan", sagt man stolz,
ist dieses Teil "aus Eichenholz".
"Oachkatzl" nennt man auf die Schnell‘
ein Nagetier mit braunem Fell.
Der "Baam" hingegen (Singular)
ist nicht als "Baum" für jeden klar.
Die "Bamm" spricht man‘s im Plural aus,
ziehts Dich mal in den Wald hinaus.
Man will "dabatzn", wenn man flott
"zerquetscht" die Äpfel fürs Kompott.
Du wirst "dableamalt", wenn’s sich fügt,
dass jemand dich sehr "dreist belügt".
Doch auch im Rheinland ist’s nicht leicht,
zu deuten, was dem Mund entfleucht.
"Dä Aap", zum Beispiel, sitzt im Zoo
und kratzt als "Affe" sich den Po.
„Du Blötschkopp“, sagt man frei heraus,
weist jemand sich als "Dummkopf" aus.
"Du Doof" geht auch und auch "Du Jeck",
denn dies erfüllt den gleichen Zweck.
Trinkst Du "Schabau" in vollen Zügen,
wirst Du bald vor dem Tresen liegen,
denn "Schnaps", getrunken ohne Maß,
macht keineswegs dem Kreislauf Spaß.
In Bremen isst man "Aafkenzoppen",
die Blähsucht ist dann nicht zu stoppen.
Was man als "Erbensuppe" kennt,
wirkt meist im Darm ganz vehement.
Trinkt der Ostfriese "Babbelwater",
dann kriegt er davon keinen Kater.
Denn so ein "Tee", frisch aufgegossen,
wird ohne Alkohol genossen.
Wenn man in Hamburg "etwas sucht",
nicht selten man beim "sööken" flucht.
So manches Dings ist nicht zu finden,
man kann sich noch so mühsam schinden.
"Kannsse ma auffe Osnik kneistern",
muss uns in Münster nicht begeistern.
Auf Hochdeutsch heißt das Ganze nur:
„Ach bitte, schau mal auf die Uhr.“
Bei all den vielen Sprachallüren
kann man sich schwerlich integrieren.
Der Fremde, der zu uns getrieben,
wird unsre Sprache wenig lieben.
Von der Geschichte die Moral:
Es ist für viele eine Qual,
das Hochdeutsch richtig auszusprechen.
Sie werden weiter radebrechen!
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil