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Feedback jeder Art Die Lesung

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  • Melda-Sabine Fischer
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Die Lesung
 
Lesung.jpg
 
Ich will hier nicht mit Unsinn geizen,
mein Nonsens soll die Leser reizen.
Drum gleicht der Grund für das Konzept,
dem feinen Schmunzeln auf Rezept.

 
In diesen Zeiten, die recht scharf,
besteht erhöhter Lachbedarf.
Ich sage hier recht unumwunden,
durch Frohsinn kann der Mensch gesunden!

 
Es fragt sich aber der Poet,
wie´s um den Bücherabsatz steht.
Man ist ja nicht so prominent,
dass jedermann den Dichter kennt.

 
Was hab‘ ich denn für eine Wahl,
es fehlt mir ein YouTube-Kanal.
Mein Technik-Kenntnisstand hat Grenzen,
drum kann ich auch nicht influencen.

 
Doch gilt es, nicht nur laut zu wimmern,
ich muss ums Marketing mich kümmern.
Schlecht wäre eine Textverwesung,
drum strebe ich nach einer Lesung. 

 
So lud ein Restaurantbesitzer,
ich nenn ihn einfach Carsten Schwitzer,
mich jüngst zu einer Lesung ein
in sein Lokal in Weil am Rhein.

 
Die Stadt sie liegt im Süden Badens,
sehr badisch, wie der Rest des Ladens.
Dort saß schon eine Heimatgruppe,
die aß recht hörbar Flädlesuppe. 

 
Ich setzte mich auf ein Podest
und machte einen Mikrotest.
Das Mikro pfiff, war übersteuert,
der Lesungssessel ausgeleiert.

 
Trotz allem schien die Stimmung prächtig,
auch der Rhetorik war ich mächtig.
Ich flocht gekonnt an mancher Stelle
nen Sinnspruch ein, ganz auf die Schnelle.

 
Mir schien, als wär´ der Heimatgruppe
mein Tun nach ihrer Suppe Schnuppe,
denn fern des Hörers Texterbauung  
bestellt man Obstler zur Verdauung.

 
Dies laut und völlig unverblümt,
ein Vorgang der sich nicht geziemt.
Auch sang man noch aus vollem Hals
das Lied vom Jäger aus Kurpfalz.

 
Abrupt ergriff mich Ohrensausen,
ob dieser schrägen Kunstbanausen.
Erbost verließ ich das Podest,
ersparte mir der Lesung Rest.

Zum Schluss, da gäb`s noch zu berichten,
ein Buchverkauf fand statt mitnichten.
Ein Umstand der mich recht pikierte,
weshalb ich auch kein Buch signierte.

 
 
@Copyright Text und Foto Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
 
Liest sich amüsant, liebe Melda.
 
Selbstironie und Lokalkolorit beleben die Verse. 
 
Im letzten Vers evtl "weshalb" statt "darum".
 
Grüße von gummibaum
 
 
 
  • Melda-Sabine Fischer
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