Melda-Sabine Fischer
Autorin
Die Verwandtschaft
(für @Pegasus aus dem Fundus hervorgekramt)
Hast Du Nichte, Bruder, Tante,
sagt man auch, das sind Verwandte.
Genau wie Opa, Onkel, Schwager,
ob dick, ob dünn, ob klein, ob hager.
Sie woll’n Dich knuddeln, küssen, drücken
und mit Besuchen Dich beglücken.
Doch schöner ist es, heißt’s im Lied,
wenn man sie nur von hinten sieht.
Oftmals gibt Dir dann den Rest
ein neckisches Familienfest,
erweitert um die Kindeskinder,
laut blökend wie ´ne Horde Rinder.
Ein solches Fest, das ist nicht niedlich
und endet meistens wenig friedlich.
Wenn Alkohol in Mengen fließt,
in Angriffslust man sich ergießt:
„Dein Schlips ist heut besonders schick,
das ist bestimmt ein Sammlerstück!“
Und: „Dein Gebiss bekommt ´nen Preis,
doch gibt’s die Zähne auch in weiß?“
„Du trägst ein schönes Seidentuch,
hilft Dir das auch bei Mundgeruch?“
„Du trägst Dein Haar heut‘ gut gegelt,
nicht, dass Dir morgen Butter fehlt!“
„Du bist fast 30 und wohnst doch
im Hotel Mama immer noch?
Ja kriegst Du denn nichts auf die Kette?
Ist sehr bequem für Dich, ich wette!“
Auch grölen sie, die lieben Gäste,
sogar bei Omas Wiegenfeste
und schmettern taktlos noch den Reim
vom „Gruppensex im Altersheim“.
Verwandte feiern ohne Maß,
sie stürzen sich auf jeden Fraß.
Ob Pils, ob Kölsch oder auch Most,
sie saufen alles, weil’s nix kost‘.
Und sind sie erst so recht erheitert,
dann wird der Speiseplan erweitert.
Mit Waldis Schappi, Miezes Futter,
da rülpsen sie wie Martin Luther.
Verwandte wollen nicht nach Haus,
Du kriegst die nicht zur Tür hinaus.
Sie sitzen da wie angeklebt,
was selten Deine Stimmung hebt.
Der Opa schläft nach 5 Glas Rum
im Sessel vor‘m Aquarium.
Die Oma hat ihm dienstbeflissen
noch schnell gereicht ein Sofakissen.
Tant‘ Agnes singt: „Ach wär das schön,
könnt‘ ich noch mal die Heimat seh‘n“.
„Dann mach Dich schon mal auf die Sohlen“,
mahnt Otto, „denn Du stammst aus Polen“.
Der Vetter Dietmar testet an,
ob die Gardine brennen kann,
mit der Zigarre rotem Glüh’n,
den Qualm kann man durchs Fenster seh'n.
Das sah auch unsre Feuerwehr
und kam gleich mit 12 Mann daher.
Sie schlägt das Fenster ein und spritzt
grad dorthin wo der Opa sitzt.
Doch nicht nur Opa der ist nasser,
auch steht der Wohnbereich im Wasser,
die Möbel schwimm’n an uns vorbei,
Verwandten ist das einerlei.
Derweil der Paps ein Machtwort spricht,
singt man: „Nach Hause geh’n wir nicht,
wir bleiben hier, sind froh und heiter
und feiern in der Küche weiter!“
So musst Du dieses Volk ertragen,
sie nicht hinaus zu schmeißen wagen.
Auch wenn’s Geschirr in tausend Scherben,
vielleicht kann man ja noch was erben!?
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
(für @Pegasus aus dem Fundus hervorgekramt)
Hast Du Nichte, Bruder, Tante,
sagt man auch, das sind Verwandte.
Genau wie Opa, Onkel, Schwager,
ob dick, ob dünn, ob klein, ob hager.
Sie woll’n Dich knuddeln, küssen, drücken
und mit Besuchen Dich beglücken.
Doch schöner ist es, heißt’s im Lied,
wenn man sie nur von hinten sieht.
Oftmals gibt Dir dann den Rest
ein neckisches Familienfest,
erweitert um die Kindeskinder,
laut blökend wie ´ne Horde Rinder.
Ein solches Fest, das ist nicht niedlich
und endet meistens wenig friedlich.
Wenn Alkohol in Mengen fließt,
in Angriffslust man sich ergießt:
„Dein Schlips ist heut besonders schick,
das ist bestimmt ein Sammlerstück!“
Und: „Dein Gebiss bekommt ´nen Preis,
doch gibt’s die Zähne auch in weiß?“
„Du trägst ein schönes Seidentuch,
hilft Dir das auch bei Mundgeruch?“
„Du trägst Dein Haar heut‘ gut gegelt,
nicht, dass Dir morgen Butter fehlt!“
„Du bist fast 30 und wohnst doch
im Hotel Mama immer noch?
Ja kriegst Du denn nichts auf die Kette?
Ist sehr bequem für Dich, ich wette!“
Auch grölen sie, die lieben Gäste,
sogar bei Omas Wiegenfeste
und schmettern taktlos noch den Reim
vom „Gruppensex im Altersheim“.
Verwandte feiern ohne Maß,
sie stürzen sich auf jeden Fraß.
Ob Pils, ob Kölsch oder auch Most,
sie saufen alles, weil’s nix kost‘.
Und sind sie erst so recht erheitert,
dann wird der Speiseplan erweitert.
Mit Waldis Schappi, Miezes Futter,
da rülpsen sie wie Martin Luther.
Verwandte wollen nicht nach Haus,
Du kriegst die nicht zur Tür hinaus.
Sie sitzen da wie angeklebt,
was selten Deine Stimmung hebt.
Der Opa schläft nach 5 Glas Rum
im Sessel vor‘m Aquarium.
Die Oma hat ihm dienstbeflissen
noch schnell gereicht ein Sofakissen.
Tant‘ Agnes singt: „Ach wär das schön,
könnt‘ ich noch mal die Heimat seh‘n“.
„Dann mach Dich schon mal auf die Sohlen“,
mahnt Otto, „denn Du stammst aus Polen“.
Der Vetter Dietmar testet an,
ob die Gardine brennen kann,
mit der Zigarre rotem Glüh’n,
den Qualm kann man durchs Fenster seh'n.
Das sah auch unsre Feuerwehr
und kam gleich mit 12 Mann daher.
Sie schlägt das Fenster ein und spritzt
grad dorthin wo der Opa sitzt.
Doch nicht nur Opa der ist nasser,
auch steht der Wohnbereich im Wasser,
die Möbel schwimm’n an uns vorbei,
Verwandten ist das einerlei.
Derweil der Paps ein Machtwort spricht,
singt man: „Nach Hause geh’n wir nicht,
wir bleiben hier, sind froh und heiter
und feiern in der Küche weiter!“
So musst Du dieses Volk ertragen,
sie nicht hinaus zu schmeißen wagen.
Auch wenn’s Geschirr in tausend Scherben,
vielleicht kann man ja noch was erben!?
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil