Lieber Lé,
wenn man zu Gast ist, gelten andere Regeln (da hält man etwas hinter dem Berg mit seiner Meinung?). Außerhalb dieses Bereiches bin ich jemand, die sich das Gute bis zum Schluss aufbewahrt, jedoch kann ich auch mal den zweiten Gang vor dem ersten essen, ohne dass es mir was ausmacht. Das Lesen deiner Zeilen führt zu allerhand Überlegungen.
Mein erster Gedanke, den man so stehen lassen kann, der aber fade schmeckt, war, dass nach einem leckeren Anfang manchmal nur heiße Luft folgt. Auch hier kann man das Gastsein annähernd einbringen. Ich komm auf keinen grünen Zweig und bleibe bei der Poesie: Es ist schon so, dass das Beste am Schluss kommen muss. Ich beziehe es ja gerne auf das Leben, aber es bleibt völlig offen, worauf du genau hinaus willst - aber vielleicht ist das der Witz, dass ich gerade das nicht fragen soll, wenn du mir ein Geschenk machst - mich quasi zu dir einlädst. Höflich sein, das Gesicht wahren bis zuletzt, auch wenn ich enttäuscht sein sollte ...
Aber, vielleicht beschreibst du wirklich nur eine kleine Begebenheit, die dich zu diesen Gedanken angeregt hat, wie man sich als Gast verhalten sollte; wie ein Frühlingslüftchen, das einen streift - der Gedanke.
Ich würde eher sagen, es ist ein Text, den der Spieltrieb, die Neugier und der Zeitvertreib hervorgebracht hat.
Damit hast du ja meine Neugier gestillt, und ich habe auch einfach nur mit den Gedanken gespielt. Natürlich fragt man sich gerne, wo ein Gedanke seinen Ursprung hat. Es war mir ein Vergnügen, das Geschenk auszupacken!
LG Nesselröschen
PS: Salis Antwort scheint die Lösung zu sein, genau!