Es sprach ein Freund, als jüngst er war betrunken,
zu mir, daß er nicht wüßt’ sich zu verhalten
in einer Sache. „Blieb’ sie doch beim alten
und wäre nicht im Wandel oft versunken.“
Drum sollt’ zu ihm ich ehrlich sein, nicht unken.
Ich bat ihn drauf, er wäre doch gehalten
zu sagen mir, wie könnte ich gestalten
die Lösung, die er nirgends hat gefunden.
Es sei mal wieder schlimm mit diesem Glase.
Ob er die Augen nimmt, ob seine Nase,
stets ausgeleert zeigt sich der Becherrund.
Und gäb' er noch so viel vom reinen Wein
in des Töpfers herrlich Meisterstück hinein,
sieht er nach kurzer Zeit des Humpen Grund.
[2008]