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Es ist nicht einfach

Die ersten Staubpartikel legen sich auf das Blatt und nicht ein einziges Wort will dem Stift entgleiten. Der Kopf ist gedankenschwer, doch nicht ein einziger Gedanke will dem Kopf entweichen. Ich lege das Haupt in die Hand und spüre wie sich mein Vorhaben langsam, aber sicher in Luft auflöst. Ich schließe die Augen und versuche, die Schwere aus meinen Gedanken zu verbannen. Ich spüre jeden Atemzug und der Schlag meines Herzens verlangsamt sich von Minute zu Minute, bis die Schwere einer tiefen inneren Ruhe gewichen ist.
 
Befreit vom inneren Druck, schärfen sich meine Sinne. Auf einmal nehme ich das Aroma vom Früchtetee so intensiv wahr, dass ich es geradezu auf der Zunge schmecken kann. Ich höre, wie meine Liebste in der Küche hantiert und eine ihrer unzähligen Lieblingsmelodien leise summt. Ein Nachbar scheint dem Geräusch nach seine Hecke zu schneiden, während ein anderer wohl gerade seine Grillkohle anzündet. Jedenfalls entnehme ich das einer Geruchsnote, die sich unangenehm in das Tee Aroma schummelt. Die Kleine kommt die Treppe heruntergesprungen, was mir auch ohne geschärfte Sinne ganz sicher nicht verborgen geblieben wäre.
 
Ich öffne die Augen wieder und lege den Stift zur Seite. Ein letzter Blick auf das leere Blatt verrät mir, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich trinke den Tee in einem Zug, da er inzwischen nur noch lauwarm ist. Plötzlich wird die Tür aufgerissen und die Kleine stürmt herein, um sich mir an den Hals zu schmeißen. Nach einem kurzen aber intensiven Kuscheln schaue ich ihr in die Augen.
"Okay. Ich hole ja schon die Autoschlüssel!"
 
Hallo Freiform,
 
Ablenkung ist alles - dann ordnen sich die Gedanken von allein.
 
Was ich abändern würde: Das Kleine --> es sollte heißen: Der/Die Kleine, davon ausgehend, dass es sich um ein Kind handelt. Ein Kind ist nicht sächlich - auf den Artikel bezogen.
 
 
LG Sternwanderer
 
Hallo Sternwanderer,
jetzt weißt du, warum der Text den Titel „Es ist nicht einfach“ trägt. Es ist nicht einfach für mich, einen Text ohne Fehler abzuliefern, immer geht irgendwas durch. :ditsch: Selbstverständlich muss es die Kleine heißen!
Habe ich korrigiert.
 
 
Ich danke dir ganz herzlich für deinen Besuch und das wieder sehr aufmerksame Lesen! ^^
 
 
grüßend Freiform
 
Hallo Freiform,
 
ein sehr ansprechender Text.
Warum musst du die Autoschlüssel holen - stehe nur ich auf dem Schlauch?
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LG
alterwein
 
Hallo alterwein,
einen herzlichen Dank für deine positive Einschätzung zu meinem Text.
Ich muss zugeben, dass ich mit dem von mir gewählten Textende viele Leser im Regen stehen lasse, weil sie keinen Bezug dazu finden können. Das habe ich hier einfach mal riskiert.
 
Ab einem gewissen Alter der Sprösslinge, bekommt man als Elternteil manchmal das Gefühl, das man nur noch als Taxifahrer gebraucht wird. Die Kuscheleinheiten reduzieren sich drastisch, während die Anzahl der gefahrenen Kilometer langsam aber sicher ins endlose steigen.
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Ich hoffe, ich konnte etwas für Aufklärung sorgen.
Dankeschön! ^^
 
 
grüßend Freiform
 
Hallo Freiform,
 
interessante Gedanken, sehr bildhaft dargestellt. Das LI erlebt einen außergewöhnlichen Empfindungszustand, in einer eigentlich alltäglichen Situation. So wird aus dem einfachen viel mehr..
Um es noch rund zu machen - hier steht immer noch "Das Kleine" :
Jedenfalls entnehme ich das einer Geruchsnote, die sich unangenehm in das Tee Aroma schummelt.
Das "schummeln" ist hier ein etwas seltsamer Ausdruck, vielleicht passt ein "mischen" besser? ---> "die sich unangenehm unter das Teearoma mischt". Aber das nur als Idee, entscheiden tust natürlich du! 
Bei dem offenen Ende dachte ich zunächst, die Kleine kann nicht schlafen, und deswegen Auto - gibt ja viele Kinder die beim Autofahren einschlafen. Aber deine Erklärung passt natürlich auch.
 
LG Lichtsammlerin
 
Hallo Lichtsammlerin,
das habe ich ja wieder gut hinbekommen, auf halbem Weg wieder liegen geblieben. :ditsch:
 
Das „schummelt“ sollte verstärken, das es dem Lyrich nicht gefällt, das der Qualm-Geruch das schöne Tee Aroma zerstört. So die Idee dahinter.
 
Es freut mich, dass du für das offene Ende dein eigenes Bild gefunden hast. Was will man mehr.
Ein herzliches Dankeschön für den schönen Kommentar, das aufmerksame Lesen und natürlich deine Anregung!
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grüßend Freiform
 
 
Hallo Martin Heide,
freue mich, dich auch unter meinem Text begrüßen zu dürfen. Mit Samstag liegst du nicht verkehrt, aber in meinem Kopf ging es zum Fußballplatz. An den See zum Schwimmen wäre auch nicht verkehrt. Danke dir ganz herzlich fürs vorbeischauen, lesen und kommentieren.
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grüßend Freiform
 
Hallo Freiform,
 
vom Poeten, den die Muse partout nicht küssen will. -
Ich glaube, solche Formen von 'Liebesentzug' haben wir hier im Forum schon alle einmal erlebt.
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Ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen:
 
Die ersten Staub Partikel
*Eher: Staubpartikel
 
Ich lege das Haupt in die Hand
*Das klingt für mich ein wenig nach einer Zirkusnummer … vielleicht eher: Ich stütze mein Kinn in / auf meine Hand … oder so ähnlich.
 
und spüre wie sich mein Vorhaben langsam, aber sicher in Luft auflöst. Ich schließe die Augen und versuche, die Schwere aus meinen Gedanken zu verbannen. Ich spüre jeden Atemzug und der Schlag meines Herzens verlangsamt sich von Minute zu Minute, bis die Schwere einer tiefen inneren Ruhe gewichen ist.
*Die schweren Gedanken verursachen Unruhe im LI. Just in dem Moment, in dem ich als Leser von diesen Gedanken erfahre, lösen sie sich schon wieder auf. - Du könntest einen Mini-Spannungsbogen erzeugen, in dem du die 'schweren Gedanken' und die 'Unruhe' früher etablierst; vielleicht gleich am Anfang deiner Geschichte?
 
Befreit vom inneren Druck, schärfen sich meine Sinne. Auf einmal nehme ich das Aroma vom Früchte Tee so intensiv wahr, das ich ihn
eher: … Früchtetee so intensiv wahr, dass ich es (das Aroma) ...
 
Ein Nachbar scheint seine Hecke zu schneiden, während ein anderer wohl gerade sein Grill Kohle anzündet.
Hier wüsste ich gern: Welche Sinneseindrücke vermitteln dem LI, dass der Nachbar die Hecke schneidet?
eher: … seine Grillkohle …
 
Ein letzter Blick auf das leere Blatt verrät mir, das ich die richtige Entscheidung getroffen habe.
eher: … dass ich …
 
Nach einem kurzen aber intensiven Kuscheln schaue ich ihr in die Augen und weiß, dass ich meinen Autoschlüssel holen muss.
Den Schlussgedanken könntest du mE ein wenig pointierter bzw. klarer formulieren. Nur als Beispiel:
Nach einem kurzen aber intensiven Kuscheln schaue ich ihr in die Augen.
„Okay. Ich hole die Autoschlüssel.“
 
(Meine Gedanken zu deinem Werk. Wenn du damit etwas anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht: ab damit in die Tonne.)
 
Freiform, ich habe deine Geschichte gern gelesen.
 
LG
Berthold
 
Hallo Berthold,
da sind gute Gedanken dabei und du hast auch noch einige Fehler gefunden, die ich gerne korrigiert habe. (Ich hoffe, diesmal keinen vergessen zu haben, vorsichtshalber schon mal :ditsch: )
 
Ich und die Rechtschreibung gehen leider zu oft getrennte Wege!
 
Ich hoffe du bist nicht enttäuscht, dass ich nicht alle deine Anregungen von dir umgesetzt habe!
Ein herzliches Dankeschön! ^^
 
 
grüßend Freiform
 
Hallo Freiform!
 
Am liebsten mag ich die Stelle wo sich der unangenehme Duft von außen in den Tee schummelt.. und ich würde "schummelt " auch belassen wollen; ich beführworte diese Stelle...
 
Du hast hier wieder eine sehr gelungenen Kurzgeschichte veröffentlicht ; Du hast den Schwerezustand wunderbar in Worte gefasst und bist mit einer mir eindrucksvollen Art in den Ruhestatus geglitten. .... und für mich hat die Familie , das Umfeld hier den größten Stellenwert eingenommenn.. .Beschrieben von hier..
die Treppe heruntergesprungen
hier..
Vermischt mit dem Teearoma befinde ich es als herrlichst be und geschrieben...
Ich sehe die ganze Geschichte auch mit einem anderen Hintergrund, nämlich die des "Los lassen lernen".
die kurze Szenerie Autoschlüssel gibt dem ganzen ein perfektes Ende..
 
Meine Meinung,
Fortsetzung bitte..
 
mit freundlichen Grüßen,
Behutsalem
 
Hallo Behutsalem,
bin jetzt doch überrascht, dass diese kleine Geschichte soviel Aufmerksamkeit bekommt.
Dein äußerst positives Resümee freut mich doch sehr!
Eine Fortsetzung wird es von dieser Geschichte wohl nicht geben, aber ich habe noch so einige unveröffentlichte in meiner virtuellen Schublade.
Ob diese allerdings Zuspruch erhalten werden, bleibt abzuwarten.
Einen herzlichen Dankfür deinen schönen und motivierenden Kommentar. ^^
 
 
grüßend Freiform
 
Hy nochmal..
 
mir ist schon bewusst das es hier keine Fortsetzung mehr geben wird, meine damit ja auch deine vielleicht nächsten Werke.. und wie du ja eben geschrieben hast, daraf man sich darauf freuen..
 
mlg. Behutsalem
 
Hallo Colette,
mir lag es fern, jemanden zu fesseln, das kann sehr wehtun!
Zum Glück waren die Fesseln simple ausgelegt und du konntest dich schnell wieder befreien
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Es freut mich natürlich sehr, dass dir mein Text zusagt und ich hoffe du verzeihst mir meinen Nonsens. ^^
 
grüßend Freiform
 
Hallo Freiform,
 
beim Lesen deiner Geschichte fiel mir der autobiographische Roman "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" ein. Der Verfasser (sein Name will mir nicht einfallen) fängt mit einer ähnlichen pSinneswahrnehmung sein berühmtes Werk.
Des weiteren kann ich nur mich meinen Vorkommentatoren anschließen.
 
LG
Carlos
 
Hallo LuluN,
es freut mich sehr, dass dir in diesem Text meine Art zu Schreiben zusagt. Ein herzliches Dankeschön für deinen schönen und wohlwollenden Kommentar.
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grüßend Freiform
 
 
Hallo Carlos Larrea,
das Thema ist sicherlich schon vielfach aufgegriffen worden, etwas wirklich neues zu Schreiben ist ja nicht so einfach, da gebe ich mich keiner Illusion hin.
 
 
[QUOTE='Carlos Larrea]Des weiteren kann ich nur mich meinen Vorkommentatoren anschließen.
[/QUOTE] 
Ui, die musste ich erst einmal alle nachlesen ^^
 
Ein herzliches Dankeschön für deinen schönen und wohlwollenden Kommentar.
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grüßend Freiform
 

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