Hier bin ich Lé!
in im Plätzchenbackmodus ...dementsprechend rar hier
Und nach dem die letzten heute warum auch immer nicht so optimal gelangen etwas gedrückt.
Zu deinem Gedicht
Marie Luise Kaschnitz hat das in einem ihrer Gedichte "artfremde Paarung der Worte" genannt.
das hast du schön zelebriert hier und ich mag das sehr, und da kommt auch gleich der erste Kritikpunkt, denn "buntes Grau" (habe ich das nicht schon irgendwo gelesen?) sind mir dafür zu gegensätzlich und ausschließend um eine Neokonglomerat zu ergeben, ließe sich aber machen, nur ist es mir zu vertraut zu bekannt. Ist aber das einzige was ich zu kritteln hätte Hier hätte mir tatsächlich Schatten der Farben besser gefallen - auch die sind ja grau, dunkelgrau sogar (aber das kann auch nur so momentan sein). Und dafür anstelle der Schatten der zweiten Strophe sowas wie Dämmerung gewählt. Aber! Vor meinem Auge ist das Gedicht ja auch nicht entstanden auch wenn es sich so anfühlt als wäre es das.
Dafür gefällt mir der "Überschuss der Tage" um so besser. Au den ersten Blick eine eindeutige Aussage die etwas bestimmtes nahelegt, in der aber noch mehr drin liegt (ich buddel ja gern tief)
Eigentlich erklärt sich das Gedicht selber, ich finde es sehr klar und ausdrucksstark und gut mitempfindbar. Ich finde es schnörkellos schlicht, in seiner Einfachheit transportiert es aber das feinsinnige Empfinden eines Dichters oder Künstlers, leidend an der grellgeschminkten Wirklichkeit auf der Suche nach wahrer Tiefe die er nirgends finden kann und deshalb der einsame Wolf ist, aber es kommt auch ohne großes Pathos daher, man spürt die, fast sachliche, Distanz zum eigenen Schmerz des LI
Drei Gedichte, Gedichte geboren aus Schmerz
vielleicht für drei Seelenzustände, drei Lebensphasen oder Stationen. Vielleicht aber auch drei Sichtweisen auf ein und dieselbe Seelenqual.
das erste der Nacht - wenn die Farben des Tages einen Schatten bekommen oder Grauschleier, einfach verblasst und nichts mehr wert sind...
das zweite des Tages, das dritte die Beschreibung des Schmerzempfindens.
Drei elementare (was ich mit schlicht meinte, schlicht reduziert auf für jeden nachempfindbar) Bilder durch die geschickte Wortverwebung extrem intensiv. Das untermauert ja meine These, dass in der Einfachheit Tiefe und Intensität liegen und zu entdecken ist, aber die muss man halt auch transportieren können und das ist hier hammermäßig gelungen. Von daher erinnert es mich eher an Villon.
Als Beispiel Strophe zwei: das Gedicht aus den ruhelos wandernden Füßen auf dem Asphalt, das kann jeder nachempfinden, also ein schlichtes Bild wie Rilke es in seinem Panther verwendet, (sein Blick ist...usw.) und dann folgt die Intensivierung dadurch dass die Füße schon taubgeworden sind und die Distanzierung und ein Brechen hin zur Hoffnung- und Auswegslosigkeit durch "Schatten die sich in den Falten des Lichts verkriechen) (sehr schön beschrieben) analog zum Panther : bis sein Blick nichts mehr hält..
Dasselbe kann man auch für Strophe eins und drei anwenden, meine ich.
Ich glaub das Linoleum der Dichtung ist von den vielen Dichterfüßen ja auch schon sehr dünngelaufen und da neue Spuren zu setzen auch nicht so einfach.
Weiter brauch ich nichts zu schreiben, denn das Gedicht ist so klar und selbsterklärend, dass es keine Erklärungen dazu braucht.
Danke , dass du mich gerufen hast - du weißt schon was meinen Nerv trifft
Liebe Grüße
Sali