Melda-Sabine Fischer
Autorin
Geplärr
Das Kleinkind Leonie von Bock
wohnt über mir im 3. Stock.
Sie nervt oft durch ihr Wehgeschrei,
von morgens acht bis nachts um drei.
Kriegt sie nicht das, wonach sie trachtet
und wird von Mama nicht beachtet,
dann plärrt sie markerschütternd laut,
was mich aus meinen Socken haut.
Ihr Plärren geht durch Mark und Bein
scheißt sie sich ihre Windeln ein.
Dann brüllt das Gör in einer Tour,
von bravem Kleinkind keine Spur.
Doch wie der Herr, so auch´s Gescherr!
Von Papa Bock gibt’s auch Geplärr,
wenn abends Bier im Kühlschrank fehlt,
schon ist er von Krakeel beseelt.
Dann stimmt auch Mama Bock mit ein,
es plärrt sich nicht sehr gut allein.
Der Lärm im 3. Stock ist kläglich,
um nicht zu sagen ganz unmöglich.
Jetzt deutlich hörbar ein Gezeter
im Nachbarhaus vom dicken Peter.
Das Essen ist dem Kind entglitten,
es wird beruhigt durch neue Fritten.
Der Knabe ist recht selten friedlich
und wenn er plärrt, ist das nicht niedlich.
Mit Rosenkohl zum Mittagsmahl
wird sein Geplärr zur echten Qual.
Bei einem Teller Haferbrei
erhebt sich laute Schreierei.
Bei Pizza aus der Tiefkühltruhe
herrscht allerdings dann wieder Ruhe.
Man plärrt woanders auch zuweilen,
ein Tinnitus kann Dich ereilen.
Das Plärren kann den Hörsturz wecken
und manche Harmonie verschrecken.
Oft gibt´s im Bundestag Karamba,
man kann auch sagen Rambazamba.
Dann geht man sich an die Krawatten,
das nennt man Bundestagsdebatten.
Die AfD kann stets nur johlen,
sie plärren ihre Scheißparolen
und wollen stets nur provozieren,
das geht dem Bürger an die Nieren.
Es plärrt zur Messe auch Frau Bolte,
die gern im Chorus singen wollte.
Der Chorgesang führt zum Verdruss,
denn ihr Geplärr ist kein Genuss.
Der Pastor ließ mit jähem Schreck
recht irritiert die Wandlung weg.
Der Leib des Herrn blieb schnödes Brot,
der Wein blieb Wein vom Winzer Roth.
Es plärrt am Bahnsteig eine Dame
(im wahren Leben eine zahme):
„Es kommt mein Zug nie pünktlich an,
mit dem ich Köln erreichen kann!“
Sie zetert laut und sehr vernehmlich,
die Bundesbahn sei viel zu dämlich,
zu ändern ihr Geschäftsgebaren.
„Ich werde wieder Auto fahren!“
Geplärr ist stets erbarmungslos,
um nicht zu sagen rücksichtslos.
Womöglich bin ich zu sensibel,
doch steter Lärm ist mir ein Übel.
Drum habe ich mir jetzt geschworen:
„Das Ohropax kommt in die Ohren!“
Dann kann Geplärr mich nicht mehr stören,
wenn dann wer plärrt, kann ich´s nicht hören.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
Das Kleinkind Leonie von Bock
wohnt über mir im 3. Stock.
Sie nervt oft durch ihr Wehgeschrei,
von morgens acht bis nachts um drei.
Kriegt sie nicht das, wonach sie trachtet
und wird von Mama nicht beachtet,
dann plärrt sie markerschütternd laut,
was mich aus meinen Socken haut.
Ihr Plärren geht durch Mark und Bein
scheißt sie sich ihre Windeln ein.
Dann brüllt das Gör in einer Tour,
von bravem Kleinkind keine Spur.
Doch wie der Herr, so auch´s Gescherr!
Von Papa Bock gibt’s auch Geplärr,
wenn abends Bier im Kühlschrank fehlt,
schon ist er von Krakeel beseelt.
Dann stimmt auch Mama Bock mit ein,
es plärrt sich nicht sehr gut allein.
Der Lärm im 3. Stock ist kläglich,
um nicht zu sagen ganz unmöglich.
Jetzt deutlich hörbar ein Gezeter
im Nachbarhaus vom dicken Peter.
Das Essen ist dem Kind entglitten,
es wird beruhigt durch neue Fritten.
Der Knabe ist recht selten friedlich
und wenn er plärrt, ist das nicht niedlich.
Mit Rosenkohl zum Mittagsmahl
wird sein Geplärr zur echten Qual.
Bei einem Teller Haferbrei
erhebt sich laute Schreierei.
Bei Pizza aus der Tiefkühltruhe
herrscht allerdings dann wieder Ruhe.
Man plärrt woanders auch zuweilen,
ein Tinnitus kann Dich ereilen.
Das Plärren kann den Hörsturz wecken
und manche Harmonie verschrecken.
Oft gibt´s im Bundestag Karamba,
man kann auch sagen Rambazamba.
Dann geht man sich an die Krawatten,
das nennt man Bundestagsdebatten.
Die AfD kann stets nur johlen,
sie plärren ihre Scheißparolen
und wollen stets nur provozieren,
das geht dem Bürger an die Nieren.
Es plärrt zur Messe auch Frau Bolte,
die gern im Chorus singen wollte.
Der Chorgesang führt zum Verdruss,
denn ihr Geplärr ist kein Genuss.
Der Pastor ließ mit jähem Schreck
recht irritiert die Wandlung weg.
Der Leib des Herrn blieb schnödes Brot,
der Wein blieb Wein vom Winzer Roth.
Es plärrt am Bahnsteig eine Dame
(im wahren Leben eine zahme):
„Es kommt mein Zug nie pünktlich an,
mit dem ich Köln erreichen kann!“
Sie zetert laut und sehr vernehmlich,
die Bundesbahn sei viel zu dämlich,
zu ändern ihr Geschäftsgebaren.
„Ich werde wieder Auto fahren!“
Geplärr ist stets erbarmungslos,
um nicht zu sagen rücksichtslos.
Womöglich bin ich zu sensibel,
doch steter Lärm ist mir ein Übel.
Drum habe ich mir jetzt geschworen:
„Das Ohropax kommt in die Ohren!“
Dann kann Geplärr mich nicht mehr stören,
wenn dann wer plärrt, kann ich´s nicht hören.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil