Melda-Sabine Fischer
Autorin
Hä…?
Beim Reden, da entfährt uns jäh,
in unsren Sätzen oft ein „Äh…“.
Auch macht ein „Mhm…“ und auch ein „Hä...?“
den Dialog zuweilen zäh.
Ein „Nee...!“ kann man im Rheinland hören,
es gibt auch jene, die drauf schwören,
dass man mit „Woll…?“, ganz ungeniert,
beim Satzaufbau zum Schluss brilliert.
Ein „Wat…?“ geht auch, wenn man erfragt,
was hat der Mensch mir grad gesagt.
Und auch ein „Odr...?“, das hat Reiz
bei einem Redner aus der Schweiz.
Der Linguist fragt sich entsetzt,
warum man Sprache so verletzt.
Er forscht in seinem Sprachlabor,
das Ganze kommt ihm Spanisch vor.
Doch findet er sehr schnell heraus,
dies sieht nach Füllstoff-Hülsen aus,
die man beim Sprechen sinnvoll nützt
und so das Hirn beim Denken stützt.
Es gibt auch „halt…“ in manchem Satz,
auch dieses sucht sich seinen Platz,
wenn konzentriert man sich besinnt,
wie man die Wortwahl weiterspinnt.
Es geht auch „Weißte...?“ gut am Ende,
damit erzeugt man dann behände
für einen Fakt die Qualität,
damit´s auch jeder Depp versteht.
„Nicht wahr…?“ ist drum genauso nützlich,
denn diese Hülse dient grundsätzlich
dem selben Zweck wie dieses „Weißte...?“
als Zusatz, der das Wissen speiste.
„Aha…“ wär´ hier noch zu erwähnen,
das hört sehr häufig man von jenen,
die scheinbar Interesse zeigen,
doch wünschten sie, du würdest schweigen.
„Nicht möglich…“ stößt ins gleiche Horn,
man sagt`s am Schluss und niemals vorn.
Man zeigt damit dem Sprecher an,
dass man ihm das nicht glauben kann.
Ich will mich jetzt mitnichten zieren,
auch mal ein Beispiel anzuführen.
Wohl dem, der ein Exempel hat,
der Leser fragt jetzt sicher: „Wat...?“
Ludmilla, 16, trieb es bunt!
Der Frauenarzt, er tut ihr kund,
dass er ein Embryo erspäh´,
es folgte ein verdutztes „Hä…?“
Das Outing quälte sie unsäglich,
ihr Lehrer rief abrupt: „Nicht möglich!“
Ihr Bruder, den´s nicht int´ressierte,
die Nachricht mit „Aha“ quittierte.
Die Eltern reagierten: „Nee...!“,
man denkt an Enkel, die in spe
recht wild durch einen Essraum toben,
der Umstand ist nicht recht zu loben.
Die junge Mutter ist ´ne Dreiste,
erklärt den Sachverhalt mit „Weißte…?“,
plus viermal „halt“ in ihren Sätzen,
der Eltern Schreck folgt ein Entsetzen.
So sei es stetig unser Streben,
sich gutem Satzbau hinzugeben.
Doch kann es auch Verzweiflung bringen,
wenn wir akut um Worte ringen.
„Woll…?“
[SIZE=10pt]@Copyright Melda-Sabine Fischer für noch nicht erschienenes Buch 7 (BoD-Verlag): "Das Wahre Leben - Bekloppt ist 88"[/SIZE]
Beim Reden, da entfährt uns jäh,
in unsren Sätzen oft ein „Äh…“.
Auch macht ein „Mhm…“ und auch ein „Hä...?“
den Dialog zuweilen zäh.
Ein „Nee...!“ kann man im Rheinland hören,
es gibt auch jene, die drauf schwören,
dass man mit „Woll…?“, ganz ungeniert,
beim Satzaufbau zum Schluss brilliert.
Ein „Wat…?“ geht auch, wenn man erfragt,
was hat der Mensch mir grad gesagt.
Und auch ein „Odr...?“, das hat Reiz
bei einem Redner aus der Schweiz.
Der Linguist fragt sich entsetzt,
warum man Sprache so verletzt.
Er forscht in seinem Sprachlabor,
das Ganze kommt ihm Spanisch vor.
Doch findet er sehr schnell heraus,
dies sieht nach Füllstoff-Hülsen aus,
die man beim Sprechen sinnvoll nützt
und so das Hirn beim Denken stützt.
Es gibt auch „halt…“ in manchem Satz,
auch dieses sucht sich seinen Platz,
wenn konzentriert man sich besinnt,
wie man die Wortwahl weiterspinnt.
Es geht auch „Weißte...?“ gut am Ende,
damit erzeugt man dann behände
für einen Fakt die Qualität,
damit´s auch jeder Depp versteht.
„Nicht wahr…?“ ist drum genauso nützlich,
denn diese Hülse dient grundsätzlich
dem selben Zweck wie dieses „Weißte...?“
als Zusatz, der das Wissen speiste.
„Aha…“ wär´ hier noch zu erwähnen,
das hört sehr häufig man von jenen,
die scheinbar Interesse zeigen,
doch wünschten sie, du würdest schweigen.
„Nicht möglich…“ stößt ins gleiche Horn,
man sagt`s am Schluss und niemals vorn.
Man zeigt damit dem Sprecher an,
dass man ihm das nicht glauben kann.
Ich will mich jetzt mitnichten zieren,
auch mal ein Beispiel anzuführen.
Wohl dem, der ein Exempel hat,
der Leser fragt jetzt sicher: „Wat...?“
Ludmilla, 16, trieb es bunt!
Der Frauenarzt, er tut ihr kund,
dass er ein Embryo erspäh´,
es folgte ein verdutztes „Hä…?“
Das Outing quälte sie unsäglich,
ihr Lehrer rief abrupt: „Nicht möglich!“
Ihr Bruder, den´s nicht int´ressierte,
die Nachricht mit „Aha“ quittierte.
Die Eltern reagierten: „Nee...!“,
man denkt an Enkel, die in spe
recht wild durch einen Essraum toben,
der Umstand ist nicht recht zu loben.
Die junge Mutter ist ´ne Dreiste,
erklärt den Sachverhalt mit „Weißte…?“,
plus viermal „halt“ in ihren Sätzen,
der Eltern Schreck folgt ein Entsetzen.
So sei es stetig unser Streben,
sich gutem Satzbau hinzugeben.
Doch kann es auch Verzweiflung bringen,
wenn wir akut um Worte ringen.
„Woll…?“
[SIZE=10pt]@Copyright Melda-Sabine Fischer für noch nicht erschienenes Buch 7 (BoD-Verlag): "Das Wahre Leben - Bekloppt ist 88"[/SIZE]