Melda-Sabine Fischer
Autorin
Hinter den Gardinen
Es stehen mit gespannten Mienen
oft lüstern hinter den Gardinen
Gestalten, die mit frohem Grinsen
und Wollust durch ihr Fernglas linsen.
Ganz unbemerkt, so wie Gespenster,
da schauen sie in fremde Fenster
und sehen, was die Nachbarn treiben.
Nichts soll am Ende offenbleiben!
Man kann auch manche Untat sehen
beim "Hinterdengardinenstehen".
So, wenn Herr Jobst die Gattin schlägt,
die sehr devot ihr Leid erträgt.
Das Letztere ist nicht erfreulich,
um nicht zu sagen höchst abscheulich.
Man hat Herrn Jobst jüngst abgeführt,
doch leugnet der recht ungeniert.
Ein Dieb, der nach der Beute fasst,
der wurde unlängst gleich geschasst,
da Heinrich März durchs Fenster sieht,
was vis-à-vis im Haus geschieht.
Auch sah er, was der Dieb nicht sah,
der Dober, namens Attila,
naht jäh von hinten ohne Gnade,
verbeißt sich in des Diebes Wade.
Doch wende ich mich jetzt in Ruh´
nun wieder andren Themen zu,
die die Gardinen produzieren,
der Blick hindurch kann amüsieren.
So sieht Herr Schulz Frau Schneider-Brösel,
wie die mit einem jungen Schnösel
sich auf den Daunen froh vergnügt,
wobei der Schnösel unten liegt.
Herr Kastenrad sieht durch sein Rohr
und sieht Herrn Meier am Tresor
als der vermeintlich unentdeckt,
sein Schwarzgeld schnell im Safe versteckt.
Frau Kobusch brät grad Frikadellen,
die wird sie an das Fenster stellen.
Und als Herr Knop die Klopse sieht,
macht ihm das Spannen Appetit.
Die Pensionärin Anna Gütlich
ist 70 schon und meistens friedlich.
Doch wenn sie durch ihr Fernglas sieht,
kommt stets in Wallung ihr Gemüt.
Denn Justus Schmitz von gegenüber
zeigt stets beim Duschen sein Kaliber,
dies fördert Gütlichs Heiterkeit,
sie schwärmt von längst verfloss´ner Zeit.
Es hat Herr Schneidereit erblickt,
wie man Frau Müller-Bolt beglückt.
Er braucht mitnichten Sex-Kabinen,
ein Hoch auf seine Tüll-Gardinen!
Im nächsten Fenster sieht er dann,
wie jemand will und doch nicht kann.
Auf der Toilette sitzt Frau Spangen
und kann nicht nach der Rolle langen…,
…die in der Vorratskammer weilt,
drum ist sie schnell dort hin geeilt.
Dies macht Frau Spangen wenig froh,
sie muss mit kotverschmiertem Po…
…verärgert durch die Diele hetzen,
dies kann ihr Schamgefühl verletzen.
Nur weiß sie nicht, dass jemand spannt,
der Spanner bleibt ja unerkannt.
So ist es wie ganz oft im Leben,
man kann dem Affen Zucker geben,
doch gibt der sich nicht zu erkennen,
weil dich und ihn Gardinen trennen.
[SIZE=10pt]@Copyright Melda-Sabine Fischer für noch nicht erschienenes Buch 6 (BoD-Verlag): "Das Wahre Leben - Neue Albernheiten"[/SIZE]
Es stehen mit gespannten Mienen
oft lüstern hinter den Gardinen
Gestalten, die mit frohem Grinsen
und Wollust durch ihr Fernglas linsen.
Ganz unbemerkt, so wie Gespenster,
da schauen sie in fremde Fenster
und sehen, was die Nachbarn treiben.
Nichts soll am Ende offenbleiben!
Man kann auch manche Untat sehen
beim "Hinterdengardinenstehen".
So, wenn Herr Jobst die Gattin schlägt,
die sehr devot ihr Leid erträgt.
Das Letztere ist nicht erfreulich,
um nicht zu sagen höchst abscheulich.
Man hat Herrn Jobst jüngst abgeführt,
doch leugnet der recht ungeniert.
Ein Dieb, der nach der Beute fasst,
der wurde unlängst gleich geschasst,
da Heinrich März durchs Fenster sieht,
was vis-à-vis im Haus geschieht.
Auch sah er, was der Dieb nicht sah,
der Dober, namens Attila,
naht jäh von hinten ohne Gnade,
verbeißt sich in des Diebes Wade.
Doch wende ich mich jetzt in Ruh´
nun wieder andren Themen zu,
die die Gardinen produzieren,
der Blick hindurch kann amüsieren.
So sieht Herr Schulz Frau Schneider-Brösel,
wie die mit einem jungen Schnösel
sich auf den Daunen froh vergnügt,
wobei der Schnösel unten liegt.
Herr Kastenrad sieht durch sein Rohr
und sieht Herrn Meier am Tresor
als der vermeintlich unentdeckt,
sein Schwarzgeld schnell im Safe versteckt.
Frau Kobusch brät grad Frikadellen,
die wird sie an das Fenster stellen.
Und als Herr Knop die Klopse sieht,
macht ihm das Spannen Appetit.
Die Pensionärin Anna Gütlich
ist 70 schon und meistens friedlich.
Doch wenn sie durch ihr Fernglas sieht,
kommt stets in Wallung ihr Gemüt.
Denn Justus Schmitz von gegenüber
zeigt stets beim Duschen sein Kaliber,
dies fördert Gütlichs Heiterkeit,
sie schwärmt von längst verfloss´ner Zeit.
Es hat Herr Schneidereit erblickt,
wie man Frau Müller-Bolt beglückt.
Er braucht mitnichten Sex-Kabinen,
ein Hoch auf seine Tüll-Gardinen!
Im nächsten Fenster sieht er dann,
wie jemand will und doch nicht kann.
Auf der Toilette sitzt Frau Spangen
und kann nicht nach der Rolle langen…,
…die in der Vorratskammer weilt,
drum ist sie schnell dort hin geeilt.
Dies macht Frau Spangen wenig froh,
sie muss mit kotverschmiertem Po…
…verärgert durch die Diele hetzen,
dies kann ihr Schamgefühl verletzen.
Nur weiß sie nicht, dass jemand spannt,
der Spanner bleibt ja unerkannt.
So ist es wie ganz oft im Leben,
man kann dem Affen Zucker geben,
doch gibt der sich nicht zu erkennen,
weil dich und ihn Gardinen trennen.
[SIZE=10pt]@Copyright Melda-Sabine Fischer für noch nicht erschienenes Buch 6 (BoD-Verlag): "Das Wahre Leben - Neue Albernheiten"[/SIZE]