Im Großen Welttheater
Enttäuscht von Menschen, haben
Zeus, die Götter und der Alleinige
die Bühne der Welt verlassen,
zurückgezogen sich in einen Winkel des Alls.
Längst führt der Zeitgeist die Regie.
Zur Premiere der „Hochzeit des
Kapitals“ nur geladene Gäste.
Im Parterre gewöhnliche Millionäre,
in den Logen Hochfinanz und Mächtige.
Im ersten Bild: Auftritte von Gewinnern:
Kapitalisten, Konzernherren, Spekulanten,
Demagogen und Potentaten unter sich.
Unerwartet kreuzen Arme in Lumpen auf,
schlagen laut auf leereTöpfe und Näpfe.
Man hält sich die Ohren zu. Der Platz wird
von Sicherheitskräften mit Gewalt entsorgt.
Putzfrauen wischen Blut vom Boden.
Das Stück der kalten Herzen geht weiter,
bis Härte und Rücksichtslosigkeit siegen.
Unerkannt mischt sich ein fremder Gast
unter die Tanzenden, schweift
durch die Reihen der Schönen
und Erfolgreichen, berührt sie unbemerkt,
grüßt wartende Chauffeure und verschwindet.
Der Verlauf seines Auftritts ist bekannt,
nicht dessen reales Ende.
Weltweit bleibt das Publikum gespannt,
denn mittlerweile kann es jeden treffen.