Hallo Ruedi,
wie bereits erwähnt, schau ich mal hier bei dir rein.
Was mir spontan als Erstes einfiel: Wer versucht, es allen recht zu machen, macht es am Ende niemandem recht. Ich stimme diesem Sprichwort zu. Ist schon fast eine Garantie, möglichst viele unzufrieden zu machen. Da macht es schon mehr Sinn, zu entscheiden - wem man es recht machen möchte. Das setzt Denken voraus, wie jede Entscheidung. Obwohl, also manche, die scheinen es vor Entscheidungen nicht so mit dem Denken zu haben. Und wieder andere lassen lieber andere entscheiden. Ist ja auch viel sicherer, nicht nur bequemer. Schließlich lässt sich dann 'hinterher' immer behaupten, gar nicht schuld an Irrgendwas gewesen zu sein.
Irrgendwer bildet immer ‘ne Minderheit
Irrgendjemand wird stets diskriminiert
Eine kurze Anmerkung zu diesen beiden Zeilen. Für mich eigentlich eine Art Doppelung. Was mir einfiel: Wie wäre es denn mit
Irrgendjemand wird stets hofiert
Das wäre, wie ich finde, eine schöne 'Gegenüberstellung'. Gegensätze. Natürlich ist das keine Kritik im eigentlichen Sinne, denn es spricht nichts gegen Minderheit-Diskriminierung. Ursache-Wirkung. Das ist richtig, alles in Ordnung damit. Ich wollte das in erster Linie deshalb erwähnen, weil mir das Bevorzugen, Hofieren, (die 'Elite') im Text insgesamt tatsächlich noch 'fehlt'. Würde ich einfach noch gerne 'mit drin haben'. Und hier böte sich eine gute Gelegenheit, das noch mit 'einzubauen'.
Irrgendeiner weiß immer ganz genau
was die anderen endlich zu tun haben
Jepp. Max Mustermann vor dem Fernseher. Ob eine Bundestagssitzung oder ein Fußballspiel - irrgendjemand weiß immer ganz genau, was die anderen zu tun hätten. Wenn sie so schlau und gut und klug und sportlich (Wurstbrot + Bier, Fitnessfutter par excellence) wie derjenige welche wären. Dann hätten die längst ein Tor geschossen und alle Probleme wären längst gelöst. Dass Max während seiner 'Situationsbeurteilungen' mit dem Podex fest auf Sessel oder Sofa klebt, das spielt keine Rolle - natürlich nicht!
Irrgendjemand kennt Kassandra persönlich
Hihi - mein persönlicher Lieblingsvers hier. :thumbsup: Tja, wenn die wüssten! Bei Kassandra damals war es kein bisschen anders als es heute bei der Schwindelei mit der Wahrsagerei und den Kristallkugeln oder Tarotkarten ist. Nur mit einem Unterschied: Die Arme damals wurde unter Drogen gesetzt, gab unverständliches Zeug von sich. Und die Priester 'übersetzten' - nachdem sie zuvor scheinbar unverfängliche Fragen an die Fragesteller gestellt hatten. Aufgrund von gesellschaftlichem Rang (Kleidung, Auftreten, Höhe der 'Spende') lassen sich Rückschlüsse ziehen, ebenso wie durch die Sprachweise - gehoben oder einfach. Aussehen, Auftreten und gezielte Vorab-Fragen, die - scheinbar - nichts mit der Antwort zu tun hatten. Dann die Antwort noch so schwammig wie möglich halten, damit sie so weiträumig ausgelegt werden kann, dass jede(r) darin etwas findet - nach dem Motto: Oh, das stimmt! Denn zuerst erzählen Wahrsager immer von der Vergangenheit - was in Wirklichkeit das 'Herausfinden' von Informationen über die Fragesteller ist. Ganz schön raffiniert - und nichts Neues, gab es schon bei Kassandra damals. Und sehr wahrscheinlich auch schon davor.
Tja, wenn das die 'Unken, Unheilspropheten und Schwarzmaler vom Dienst' mal wüssten ... :wink: Denn manche, die kennen Kassandra nicht nur persönlich - manche glauben fest, selbst Kassandra oder Kassandros zu
sein.
Für mich ist, dafür ein Lob, die letzte Strophe auch die beste. Ja, der alt- und wohlbekannte Stammtisch. Nach ein paar Bier und meist ein paar mehr Schnäpsen, da haben die 'Stammtischredner' und 'Hobbypolitiker' sowieso, ihrer Meinung nach, die 'Weisheit mit Löffeln gefressen'. Ich würde ja sagen, erfolgreich auch den leisesten, geringsten Schimmer davon in Alkohol ertränkt. Ich bin nicht der Meinung, dass sich Weisheit, in Spiritus eingelegt, länger hält. Gibt ja Leute, die das mit ihrem Blinddarm oder ihren Mandeln nach der OP machen, da kann das ja auch klappen. Aber mit Weisheit funktioniert das nicht, die verflüchtigt sich im Dunst.
Schöne Wahl, das Skatspiel, das 'Reizen (Überreizen)' beim Skatspiel als Metaphern zu wählen. Passt, meiner Meinung nach, wirklich gut.
Weißt du, ich persönlich glaube, dass das Problem darin liegt, dass zu viele Menschen ihr Leben lang nicht erwachsen werden. Sie bleiben geistig in der Kindheit hängen. Sicher, es gibt Meinungen, dass das etwas Positives wäre. Ich finde das ganz und gar nicht - Kindheit den Kindern. Verantwortung übernehmen, denken, bevor man handelt, Machen statt reden. Dafür braucht es ein erwachsenes Bewusstsein - der Welt und von allem, was vor sich geht. Wobei ich extra noch erwähne, damit es keine Missverständnisse gibt: Ich meine damit 'kindisch' und nicht 'kindlich'. Kindlich ist positiv, aber kindisch ganz sicher nicht. Erwachsene Kinder sind nicht kindlich, sie sind kindisch. Das ist ein wichtiger Unterschied.
Gerne gelesen! :smile:
LG,
Anonyma