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Feedback jeder Art Klatschmohn in Öl

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  • Melda-Sabine Fischer
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Im Gästezimmer steht vor meiner Nase
ein Strauß von rotem Mohn in einer Vase,
von Großpapa in Öl auf Holz gemalt,
von Großmama mit einem Kuss bezahlt.
 
Vor fünfzig Jahren hat er sich gebückt
und auf des Schäfers Wiese ihn gepflückt,
griff, heimgekehrt, sogleich zu seinem Pinsel,
verteilte auf dem Holz die Farbgerinnsel.
 
Der Mohn, der hier in frischen Farben glüht,
sein echtes Urbild ist schon längst verblüht.
Einmal im Monat wisch ich Spinnenweben
von diesem schönen alten Mohnstillleben.
 
Es sollte schon mal auf dem Sperrmüll landen,
hat angelehnt am Zaun bereit gestanden.
Ich fühlte mich vom Anblick wie gekränkt,
bekam auf meine Bitte es geschenkt.
 
Vom Rauschgoldrahmen blättert schon die Farbe,
die Blütenpracht trägt manche kleine Narbe.
Ich weiß nicht, was dies Bild mir noch bedeute,
ich weiß nur sicher, dass ich es bereute,
 
entschlösse ich mich einst, es wegzugeben,
denn irgendwie gehörts zu meinem Leben.
Warum es mir nur so viel Freude macht?
Ich lösch das Licht. Ihr Blumen, gute Nacht!
 
Lieber Cornelius,
 
das ist eine schöne, rührende und sicher auch wahre Geschichte. Solche Geschenke gibt es nicht sehr oft, aber sie sind wahre Schätze.
 
Sehr gern gelesen.
 
Lieben Gruß, Letreo
 
 
Hallo Cornelius,
wie schön! An manchen Dingen hängen einfach so viele Erinnerungen.
Dein Gedicht erzählt gekonnt davon. Ich fühle mich regelrecht ertappt von deinen Reimen.
Danke fürs Posten.
 
LG Lydia
 
Schön, lieber Cornelius,
 
dein Gedicht mit dem offenen Ende zum Nachdenken. Und schön, dass hier der Wert der Erinnerung an einen Menschen und seine Liebe mehr zählt als der materielle oder künstlerische Wert des Gegenstandes.
 
Sehr gern gelesen.
LG g 
 
Aber, aber, lieber @Cornelius, es gibt doch "Bares für Rares" mit Horst Lichter.  Schade, dass man dort nicht unsere Gedichte verkaufen kann. So müssen wir uns weiter mit Buchverlagen herumschlagen, die unsere Werke mehr oder weniger publikumswirksam vermarkten.
 
Ein wirkliches schönes Thema - das mit den Gemälden hatte ich bisher noch nicht auf meinem Schirm.
 
Grüße vom Niederrhein - Melda-Sabine
 
  • Melda-Sabine Fischer
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