Melda-Sabine Fischer
Autorin
Märchen
Es war einmal, so fängt meist an,
was man ein Märchen nennen kann.
Jedoch Frau Holle, möcht´ ich wetten,
wird ewig schütteln ihre Betten.
Denn wenn sie nicht gestorben ist,
dann sorgt sie meist um Jahresfrist
für frischen Schnee in allen Gassen,
die gute Frau kann es nicht lassen.
Die Pechmarie, die ließ sie sitzen,
sie wollte nicht so gerne schwitzen,
ob solcher Arbeit mit den Betten,
ihr Faible sind die Pferde-Wetten.
****
Die böse Fee, sie will sich rächen,
drum wird Dornröschen sich auch stechen
geradewegs an einer Spindel.
Sie sinkt ins Koma, nebst Gesindel.
Der Küchenchef, er wollte eben
dem Küchenjungen eine kleben.
Jetzt hält er ein mit diesem Treiben,
kann schlafend nun kein Huhn entleiben.
Der Prinz vor Liebe ist erkrankt,
sodass er durch die Dornen wankt.
Er sieht Dornröschen selig dösen,
und kann nur knutschend sie erlösen.
****
Des Müllers Tochter ist genervt
und was den Ärger noch verschärft,
sie kann dem Schlossturm nicht entrinnen
und muss das Stroh zu Gold verspinnen.
Ein Rumpelstilz mit blödem Lachen
will drum ihr ´ne Offerte machen:
„Ich spinn das Stroh des nachts geschwind,
doch dafür kriege ich Dein Kind!
Nur wenn Du rätst, wie man mich nennt
beim Namen, den sonst niemand kennt,
dann kannst Du Deine Brut beschützen,
ein falscher Name wird nichts nützen.“
****
Es fiel ein Ball in ein Gewässer,
man sagt auch Brunnen, das klingt besser.
Des Königs Tochter, wohlgeboren,
hat jenen Ball darin verloren.
Ein Frosch sitzt auf des Brunnens Rand
und hält den Ball in seiner Hand.
Die Maid, sie soll den Frosch jetzt küssen,
er sei ein King, lässt er sie wissen.
Der Wunsch scheint jener Maid perfide,
weil sie was schleimig ist gern miede.
Doch letztlich hat, wie ihr wohl wisst,
den grünen Wicht sie doch geküsst.
Der dankt es ihr ob dieser Handlung
durch eine fixe Rückverwandlung.
Viel schöner als der Brunnenhocker
wirkt er als King, trotz Knickerbocker.
****
Die Hexe, die im Wald sich tummelt,
hat Hänsels Finger frech befummelt.
Der war zu dünn befand die Dreiste,
darum sie ihn auch nicht verspeiste.
Und Gretel hat die dumme Nuss
aus Ärger und mit viel Verdruss
auf deren Gartengrill gesetzt,
das hat die Alte sehr vergrätzt.
Der Hexe war, wie jeder weiß,
die heiße Kohle viel zu heiß.
Zu Asche hat zu guter Letzt
der Grill das Hexensk´lett zersetzt.
Es nahmen Hänsel und auch Gretel
ein Reihenhäuschen sich in Bethel.
Sie sind nochmal davongekommen,
die Printen wurden mitgenommen.
****
Schneeweißchen und auch Rosenrot,
die buken Brot aus Dinkelschrot
bis plötzlich und ganz kurzerhand
ein Bär vor deren Türe stand.
Der glotzt recht blöd durch einen Spalt
und fragt um Einlass, ihm war kalt.
Denn es war Winter und mit Macht,
da fror es, dass die Schwarte kracht.
Am Ofen macht er sich´s gemütlich
und tut sich am Risotto gütlich,
dass die Frau Mutter ihm kredenzt,
sein Aufenthalt war sehr begrenzt.
Ein böser Zwerg mit langem Bart,
der sonst nur Zwerge um sich schart,
hat unlängst einen Prinz verflucht,
der nun als Bär das Weite sucht.
Die Mädels schnitten kurz und knapp
dem Bösen Zwerg das Barthaar ab
als dieser auf der Wiese döst,
der Fluch war weg - der Prinz erlöst.
****
Ein Fräulein mit ´nem roten Käppchen
ging durch den Wald in rosa Schläppchen.
Sie bringt der Oma Wein und Schrippen
und auch Zaziki um zu dippen.
Ein böser Wolf, der dies beäugte,
als erster sich der Oma zeigte.
Mit großem Maul er sie vernaschte,
als er im Bett sie überraschte.
In Omas Nachthemd brav und bieder,
lag er auf Omas Bett danieder.
So wartet er auf´s rote Käppchen,
die naht heran in rosa Schläppchen.
Er hat auch diese aufgefressen,
doch wollen wir hier nicht vergessen,
dass Alfons Schmitt, ein Jägersmann,
mit einem Messer naht heran.
Mit einem Schnitt in Wolfes Fleisch
und nach ´nem freudigen Gekreisch
stand Oma da als ganzes Häppchen
nebst jener Maid mit rotem Käppchen.
****
Was ich hier nur sehr kurz glossierte
und was in Märchen so passierte,
entsprang als Kinderzeitvermächtnis
sehr lückenhaft aus dem Gedächtnis.
Worauf ich mich jedoch besonnen,
das hat noch immer gleich begonnen,
„Es war einmal“, so fing stets an,
was man ein Märchen nennen kann.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
Es war einmal, so fängt meist an,
was man ein Märchen nennen kann.
Jedoch Frau Holle, möcht´ ich wetten,
wird ewig schütteln ihre Betten.
Denn wenn sie nicht gestorben ist,
dann sorgt sie meist um Jahresfrist
für frischen Schnee in allen Gassen,
die gute Frau kann es nicht lassen.
Die Pechmarie, die ließ sie sitzen,
sie wollte nicht so gerne schwitzen,
ob solcher Arbeit mit den Betten,
ihr Faible sind die Pferde-Wetten.
****
Die böse Fee, sie will sich rächen,
drum wird Dornröschen sich auch stechen
geradewegs an einer Spindel.
Sie sinkt ins Koma, nebst Gesindel.
Der Küchenchef, er wollte eben
dem Küchenjungen eine kleben.
Jetzt hält er ein mit diesem Treiben,
kann schlafend nun kein Huhn entleiben.
Der Prinz vor Liebe ist erkrankt,
sodass er durch die Dornen wankt.
Er sieht Dornröschen selig dösen,
und kann nur knutschend sie erlösen.
****
Des Müllers Tochter ist genervt
und was den Ärger noch verschärft,
sie kann dem Schlossturm nicht entrinnen
und muss das Stroh zu Gold verspinnen.
Ein Rumpelstilz mit blödem Lachen
will drum ihr ´ne Offerte machen:
„Ich spinn das Stroh des nachts geschwind,
doch dafür kriege ich Dein Kind!
Nur wenn Du rätst, wie man mich nennt
beim Namen, den sonst niemand kennt,
dann kannst Du Deine Brut beschützen,
ein falscher Name wird nichts nützen.“
****
Es fiel ein Ball in ein Gewässer,
man sagt auch Brunnen, das klingt besser.
Des Königs Tochter, wohlgeboren,
hat jenen Ball darin verloren.
Ein Frosch sitzt auf des Brunnens Rand
und hält den Ball in seiner Hand.
Die Maid, sie soll den Frosch jetzt küssen,
er sei ein King, lässt er sie wissen.
Der Wunsch scheint jener Maid perfide,
weil sie was schleimig ist gern miede.
Doch letztlich hat, wie ihr wohl wisst,
den grünen Wicht sie doch geküsst.
Der dankt es ihr ob dieser Handlung
durch eine fixe Rückverwandlung.
Viel schöner als der Brunnenhocker
wirkt er als King, trotz Knickerbocker.
****
Die Hexe, die im Wald sich tummelt,
hat Hänsels Finger frech befummelt.
Der war zu dünn befand die Dreiste,
darum sie ihn auch nicht verspeiste.
Und Gretel hat die dumme Nuss
aus Ärger und mit viel Verdruss
auf deren Gartengrill gesetzt,
das hat die Alte sehr vergrätzt.
Der Hexe war, wie jeder weiß,
die heiße Kohle viel zu heiß.
Zu Asche hat zu guter Letzt
der Grill das Hexensk´lett zersetzt.
Es nahmen Hänsel und auch Gretel
ein Reihenhäuschen sich in Bethel.
Sie sind nochmal davongekommen,
die Printen wurden mitgenommen.
****
Schneeweißchen und auch Rosenrot,
die buken Brot aus Dinkelschrot
bis plötzlich und ganz kurzerhand
ein Bär vor deren Türe stand.
Der glotzt recht blöd durch einen Spalt
und fragt um Einlass, ihm war kalt.
Denn es war Winter und mit Macht,
da fror es, dass die Schwarte kracht.
Am Ofen macht er sich´s gemütlich
und tut sich am Risotto gütlich,
dass die Frau Mutter ihm kredenzt,
sein Aufenthalt war sehr begrenzt.
Ein böser Zwerg mit langem Bart,
der sonst nur Zwerge um sich schart,
hat unlängst einen Prinz verflucht,
der nun als Bär das Weite sucht.
Die Mädels schnitten kurz und knapp
dem Bösen Zwerg das Barthaar ab
als dieser auf der Wiese döst,
der Fluch war weg - der Prinz erlöst.
****
Ein Fräulein mit ´nem roten Käppchen
ging durch den Wald in rosa Schläppchen.
Sie bringt der Oma Wein und Schrippen
und auch Zaziki um zu dippen.
Ein böser Wolf, der dies beäugte,
als erster sich der Oma zeigte.
Mit großem Maul er sie vernaschte,
als er im Bett sie überraschte.
In Omas Nachthemd brav und bieder,
lag er auf Omas Bett danieder.
So wartet er auf´s rote Käppchen,
die naht heran in rosa Schläppchen.
Er hat auch diese aufgefressen,
doch wollen wir hier nicht vergessen,
dass Alfons Schmitt, ein Jägersmann,
mit einem Messer naht heran.
Mit einem Schnitt in Wolfes Fleisch
und nach ´nem freudigen Gekreisch
stand Oma da als ganzes Häppchen
nebst jener Maid mit rotem Käppchen.
****
Was ich hier nur sehr kurz glossierte
und was in Märchen so passierte,
entsprang als Kinderzeitvermächtnis
sehr lückenhaft aus dem Gedächtnis.
Worauf ich mich jedoch besonnen,
das hat noch immer gleich begonnen,
„Es war einmal“, so fing stets an,
was man ein Märchen nennen kann.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil