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Feedback jeder Art Meer aus Worten

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Nicht weniger als ein Meer
aus Bedeutung geschöpft
verließ meine Hände.
Aber sie waren immer schwarz
und das Blatt blieb leer
an Worten die ich dir nie
zu schreiben wagte.
 
Ich habe genug Tinte
dir LEBEN zu buchstabieren
aber nicht genug um Sinn
darin zu erfinden.
 
Meine Hände waren immer so klein
und auch im Schatten sonnengebräunt
so rau wie die meiner Mutter.
Wie könnten sie sanfte Worte
an dich zu Papier bringen
der du das Raue so liebtest
weil es gewetzt war an Träumen
die nach Wirklichkeit schürfen.
 
Ich mag die schreibende Hand
wie sie Leere anfüllt
und immer ein größeres Nichts
in mir zurücklässt.
Heißt: Wenn du das Messer durch
mein Fleisch stößt
könnte Tinte hervor quellen
und neue Seiten beschreiben.
 
Vergiss nicht auch in diesem Meer
kann ein Mensch ertrinken.
 
 
Starker Text mal wieder, den ich aber sicher noch ein weiteres Mal lesen muss, weil sich mir noch nicht alle Aussagen erschlossen und das Verhältnis des LI und LD mir noch nicht ganz klar ist.
und das Blatt blieb leer


an Worten die ich dir nie


zu schreiben wagte.


 


Ich habe genug Tinte


dir LEBEN zu buchstabieren


aber nicht genug um Sinn


darin zu erfinden.
Besonders gefällt mir dieser Teil.
 
Ich mag die schreibende Hand


wie sie Leere anfüllt


und immer ein größeres Nichts


in mir zurücklässt.


Heißt: Wenn du das Messer durch


mein Fleisch stößt


könnte Tinte hervor quellen


und neue Seiten beschreiben.


 
Diese Strophe finde ich sehr spannend!
Meine Gedanken dazu sind:
Nachdem man etwas Großartiges geschaffen hat, stellt sich oft dieses Gefühl ein;
Was kommt danach?
"und immer ein größeres Nichts"wie es das Li beschreibt. 
Das Schreiben ist für das LI zum Lebenselixier geworden!
Gerne gelesen und darüber nachgedacht!
LG Josina
 
 
Hallo Kurt,
 
vielen Dank, das freut mich!
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
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Hallo Botenstoff,
 
ich glaube gern, dass die Worte schwer auf den ersten Blick gänzlich zu erschließen sind! Ich schreibe häufig mehr in Bildern und diese in eine Realität zu übertragen lässt einigen Spielraum.
Freut mich aber sehr, dass dir die Verse zusagen. Auch dir vielen Dank!
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
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Liebe anais,
 
das würde ich genauso schreiben! Ein Bild oder ein Symbol hat mitunter eine universelle Wirkung, über das sprachliche hinaus. Eine Art der nonverbalen Kommunikation, welche die Begrenztheit der Sprache überwindet.
Vielen Dank dir!
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
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Liebe Josina,
 
Nachdem man etwas Großartiges geschaffen hat, stellt sich oft dieses Gefühl ein;


Was kommt danach?
 das sind interessante Gedanken. Letztendlich könnte das gesamte Leben eben daraus bestehen - ist ein Ziel erreicht, schaut man sich nach dem nächsten um. Und im Rückblick bleibt die Frage, welche Bedeutung all diese Ereignisse tragen.
Das immer größere  Nichts könnte auch aufzeigen, dass LI sein Inneres aufs Papier bringt und es so im Innern immer leerer wird, weil sich das Leben auf dem Papier anhäuft.
Schreiben als Lebenselexier finde ich sehr treffend und schön ausgedrückt! Es hält LI am Leben..
Danke dir fürs Reflektieren!
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
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Liebe Nina,
 
lieben Dank zunächst mal, dass du dich einmal mehr so tief durch meine Worte gewühlt hast!
 
Nina K. schrieb:
Dass die Hände, wie in der ersten Strophe beschrieben, bisher schwarz waren, deutet mE auf eine Art Stau hin. So viel Erlebtes hat sich angestaut und scheint zu wissen, dass durch die Hände ein Weg nach draussen möglich wird.
Diese Sicht fasziniert mir, sie wäre mir so nie in den Sinn gekommen. Dabei kommt sie meinen Gedanken sehr nahe, nur die bildliche Übertragung ist anders, gefällt mir sehr!
Ich dachte bei den "schwarzen Händen" an Hände, von Tinte getränkt. Die Tinte goss sich immer über die Hände, in ihnen häuften sich die möglichen Buchstaben, Worte, Sätze.. und auch vieles, das einfach verschmiert wurde. Das Blatt aber blieb leer, die Tinte verließ kaum die Hände. So gesehen hat sich dort das Innere, das Erlebte angestaut und wartet auf den Weg nach draußen - ja, wirklich sehr passend!
 
Die Formulierung einen Sinn zu er-finden ist tatsächlich bewusst gewählt. Aus folgendem Grund: Dieser Sinn ist nicht determiniert, eher willkürlich und von jedem selbst erschaffen. Ihn nur zu "finden" könnte heißen, dass er bereits dort wäre, wir einfach danach suchen und irgendwann darauf stoßen (oder eben auch nicht..). Mir war es hier aber wichtig aufzuzeigen, dass keiner den Sinn eines anderen nennen könnte, denn er ruht in uns selbst. Wird also durch uns erfunden..
Ich hoffe, das war einigermaßen nachvollziehbar :whistling:
 
Nina K. schrieb:
Der Schluss klingt fast wie eine Drohung oder die Androhung von Rache.
Diese Wirkung ist zwar nicht beabsichtigt, aber als Mahnung lässt sich das durchaus verstehen.
Der Vergleich mit einem Tsunami gefällt mir, ja, diese Flut der Worte kann einen ganz plötzlich mitreißen..
Auf jeden Fall kann es gefährlich werden, auch oder gerade Worte bergen einige Gefahren. Vielleicht geht LD allzu leichtsinnig mit ihnen um.. LI mahnt und erinnert daran, dass man sich darin verlieren kann, in diesem Meer der Worte ertrinken kann. Also sollten sie mit Bedacht gebraucht werden..
 
Worte haben große Macht. Und dass sie Bilder entstehen lassen, ist eine davon. Freut mich sehr!
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
Das immer größere  Nichts könnte auch aufzeigen, dass LI sein Inneres aufs Papier bringt und es so im Innern immer leerer wird, weil sich das Leben auf dem Papier anhäuft.


 
Moin,liebe Lichtsammlerin
Wenn sich das Leben auf dem Papier häuft, könnte das Li versuchen
ein Teil davon in der Realität zu Leben.
Es wird nicht alles möglich sein, doch etwas geht vielleicht doch!
 
Lg Josina
 
 
 
 
Wenn sich das Leben auf dem Papier häuft, könnte das Li versuchen


ein Teil davon in der Realität zu Leben.
Liebe Josina,
 
das scheint in Teilen auf jeden Fall möglich..
Ich denke, die Worte werden auf dem Papier lebendig. Dort betreten sie gewissermaßen die "Außenwelt". Und LI findet Zugang zu ihnen, kann durch sie hindurch leben..
Mitunter vermischt sich Realität und Fantasie und ich denke die Übergänge sind fließend. Manches bleibt nur in der Fantasie gelebt, anderes auch in der Realität. Aber ob dieser Unterschied so wichtig ist.. Ja, LI wird einen Teil davon leben, wo und wie auch immer.
Schöne Gedanken hast du da angestoßen, Danke dir!
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
Liebe Lichtsammlerin,
 
wieder ein starker und auf emotionaler Ebene sehr tief berührender Text. Mir sind auch viele Bilder entstanden.
Einiges was bereits schon genannt wurde kann ich nur unterstereichen und anderes wiederum arbeitet noch.;-)
 
Aber sie waren immer schwarz


und das Blatt blieb leer


an Worten die ich dir nie


zu schreiben wagte.
 
Das kann ich sehr gut nachempfinden, da ich solch einen Stau oft selbst erlebt habe und erlebe, allerdings im Kopf und meine Hände sind dann wie taub, wenn man das überhaupt so ausdrücken kann.
 
Ich habe genug Tinte


dir LEBEN zu buchstabieren


aber nicht genug um Sinn


darin zu erfinden.
 
Ich denke, dass LI malt sich im Vorwege schon aus, dass seine Bemühungen eher ins Leere gehen, da hier gefühlt zwei Welten die unterschiedlicher nicht sein könnten aufeinander treffen.
 
Meine Hände waren immer so klein


und auch im Schatten sonnengebräunt


so rau wie die meiner Mutter.


Wie könnten sie sanfte Worte


an dich zu Papier bringen


der du das Raue so liebtest


weil es gewetzt war an Träumen


die nach Wirklichkeit schürfen.
 
Das ist so traurig und trotzdem einfach nur schön, weil es so viel menschliches Empfinden birgt.
 
Ich mag die schreibende Hand


wie sie Leere anfüllt


und immer ein größeres Nichts


in mir zurücklässt.


Heißt: Wenn du das Messer durch


mein Fleisch stößt


könnte Tinte hervor quellen


und neue Seiten beschreiben.
 
Hier wappnet sich das LI und geht in den Kampf, mit Herz und Verstand!
 
Vergiss nicht auch in diesem Meer


kann ein Mensch ertrinken.
 
Das geht unter die Haut!
 
Jetzt nochmal mit Abstand gelesen, erkenne ich einen inneren Monolog, den das LI laut vor sich hersagt und den du, liebe Lichtsammlerin, so wunderbar zu Papier gebracht hast.
 
Sehr beeindruckt gelesen.
 
Liebe Grüße, Letreo
 
 
 


Nicht weniger als ein Meer


aus Bedeutung geschöpft


verließ meine Hände.


Aber sie waren immer schwarz


und das Blatt blieb leer


an Worten die ich dir nie


zu schreiben wagte.


 


Ich habe genug Tinte


dir LEBEN zu buchstabieren


aber nicht genug um Sinn


darin zu erfinden.


 


Meine Hände waren immer so klein


und auch im Schatten sonnengebräunt


so rau wie die meiner Mutter.


Wie könnten sie sanfte Worte


an dich zu Papier bringen


der du das Raue so liebtest


weil es gewetzt war an Träumen


die nach Wirklichkeit schürfen.


 


Ich mag die schreibende Hand


wie sie Leere anfüllt


und immer ein größeres Nichts


in mir zurücklässt.


Heißt: Wenn du das Messer durch


mein Fleisch stößt


könnte Tinte hervor quellen


und neue Seiten beschreiben.


 


Vergiss nicht auch in diesem Meer


kann ein Mensch ertrinken.


 
So viel Meer
 
Wie könnten sie sanfte Worte


an dich zu Papier bringen


der du das Raue so liebtest


weil es gewetzt war an Träumen


die nach Wirklichkeit schürfen.


 


Ich mag die schreibende Hand


wie sie Leere anfüllt


und immer ein größeres Nichts


in mir zurücklässt.


Heißt: Wenn du das Messer durch


mein Fleisch stößt


könnte Tinte hervor quellen


und neue Seiten beschreiben.


 


Vergiss nicht auch in diesem Meer


kann ein Mensch ertrinken.
Liebe Lichtsammlerin, ich kenne einen Menschen, der mir sehr nahe steht, dem brauche ich mit sanften poetischen Versen nicht kommen. Er kann eher mit klaren und wenig bildhaft beschriebenen Worten etwas anfangen. Da die Gedichte ein Teil von mir sind, finde ich das schade. Interessant finde ich, wie Du schreibst: "Ich mag.....wie sie Leere anfüllt und immer ein größeres Nichts in mir zurücklässt." Ich denke, damit ist gemeint, dass das LI genau das ausdrücken konnte, was es wollte und alles gesagt ist, denn ansonsten würde es wohl ein Nichts in sich nicht mögen. Mit dem Messer könnte Kritik gemeint sein oder eben dieses Unverständnis der Poesie gegenüber. Die Waffe des LI sind die Worte. Ja, es kann an ihnen ersticken oder gar in diesem Meer ertrinken.
 
Das ist wirklich wieder ein sehr interessantes und gut geschriebenes Gedicht von Dir. 
 
Sei lieb gegrüßt von Darkjuls
 
 Liebe Letreo,
 
lieben Dank für deine Rückmeldung..
Jetzt nochmal mit Abstand gelesen, erkenne ich einen inneren Monolog, den das LI laut vor sich hersagt
Ja, das scheint mir gut möglich. Vielleicht vermischen sich auch innerer Monolog und Dialog, vor allem aber sucht LI die Worte für sich selbst zusammen zu setzen.
 
Das kann ich sehr gut nachempfinden, da ich solch einen Stau oft selbst erlebt habe und erlebe, allerdings im Kopf und meine Hände sind dann wie taub, wenn man das überhaupt so ausdrücken kann.
Ich glaube, fast jeder Mensch kennt vergleichbare Staus oder Blockaden, wo sich etwas in einem sperrt. Und jeder wird dies etwas anders empfinden..
Vielleicht stoßen wir aber gerade durch diese Hindernisse auf etwas tiefer liegendes in unserer Seele, das wir zuvor kaum ahnen konnten.  Und kommen uns selbst ein Stück näher. Und ich glaube es hilft, sich selbst zu "erlauben", schlicht anzunehmen, dass es diese Staus geben darf.
 
Aus deinen Deutungsansätzen schließe ich, dass die Bilder in dir selbst eine Gestalt angenommen haben, das freut mich sehr!
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
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Hallo Basho,
 
so viel mehr als Meer und ein Weniger von wenig? :whistling:
Dankeschön!
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
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Liebe Sternwanderer,
 
auch dir vielen Dank. Wenn alles gesagt ist, dann bedarf es ja auch nicht mehr vieler Worte.. sonst ertrinkt man noch darin.
Ja.. manchmal denke ich.. selbst wenn man in diesem Meer der Worte ertrinken sollte - was für ein Tod! Manchmal seltsam verlockend. Nur bleibt auf der anderen Seite schließlich die Furcht, die Worte zu verlieren. Also steht die Mahnung und erinnert an die Vorsicht.
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
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Hallo Darkjuls,
 
ja, ich habe auch so einen nahe stehenden Menschen, der mit der Poesie nicht viel anzufangen vermag. Natürlich ist das schade, aber man findet sich dann auf anderen Ebenen wieder.. und für die poetische Ebene findet man widerum Menschen, die einem dort nahe sind. Und letztlich verbinden die Worte..
Ich denke, damit ist gemeint, dass das LI genau das ausdrücken konnte, was es wollte und alles gesagt ist, denn ansonsten würde es wohl ein Nichts in sich nicht mögen.
Interessanter Gedanke! Ja, ich denke das ist ein wichtiger Aspekt des Empfindens. Das Nichts hat dann einen Charakter des Erfüllt-Sein, es bleibt nichts zurück, das von Innen noch nach Außen strebt.
Auch kann es eine Befreiung darstellen, wenn das LI alle Schwere "aus sich hinaus schreibt", sodass dieses größer werdende Nichts ein Verblassen der schweren Gefühle bedeutet. Und das wird häufig beschrieben.. dass allein das Aufschreiben etwas Druck von der Seele nimmt, etwas Leid aus dem Innen ins Außen transportiert und dort ablegt.
Diese Gedanken ergänzen sich also sehr gut..
 
Deine metaphorische Deutung des Messers gefällt mir ebenfalls. Genau so kann es gesehen werden..
Wörtlich betrachtet spricht es aus dem Empfinden des LI, dass statt Blut Tinte durch die Adern fließt.
Es stimmt, dass Worte die "Waffen" von LI sind, auch wenn dieser Begriff immer sehr hart klingt. Aber die Macht dieser Worte überwiegt mE noch die jeder Waffe, und je nach Gebrauch werden sie genau dies: Waffen. Passt also doch.;-)
 
Vielen Dank dir!
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
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