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  • Sternenherz
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Hallo, Lé,
 
kurz und knapp und gut! So wie man wortkarg ist bei solchen Themen.
 
Gut gefällt mir der Auftakt: "Hör zu". Die Mutter spricht leise, die Tage schweigen sogar. Das mit dem Bräutigam und dem Makel der Braut schafft dann wieder den nötigen Abstand.
 
Sehr gerne gelesen!
 
LG NeRö
 
Hey Lé,
 
dein Gedicht ist in seiner prägnanten Kürze sehr eindringlich und tief.
Die ersten Zeilen sind der Hammer, überhaupt die erste Strophe.
 
Die zweite hat mich nicht mehr so gepackt, kann nun aber nicht genau
sagen, woran das liegt.
 
Liebe Grüße
Wackeldackel
 
Sehr eindringlich -
interessant finde ich noch,
dass am Tage das männnliche Auge spricht bzw. schweigt
und nachts das weibliche - .
 
Gerne und betroffen gelesen -
es ist schon bemerkenswert,
dass neun Zeilen eine mehr erreichen können,
als eine ganze Horde an Nachrichten.
Das kann gute Lyrik .
 
LG Sternenherz   
 
Hallo Röschen, Wackeldackel, Sternenherz,
 
Das ist einer der Texte, bei dem mir erst nach dem Schreiben auffiel, wie raffiniert  er geworden ist.
 
Wichtig aus meiner Sicht, dass die Tage (hier als Bräutigam bezeichnet) erstens mit ihrem Geschrei, und zweitens aus Scham über die dunkle Seite, den Mangel der Welt (hier die Braut) schweigen,
 
Aber die Nacht ist wie eine Mutter, die sich leise sorgt und grämt über das Leid der Kinder.
 
Ich weiß, man soll als Autor nicht soviel erklären, aber ich mag selbst diesen kleinen Text sehr gerne.
 
Vielen Dank für euer Mitgehen, eure Betroffenheit, eure Kommentare.
 
Gruß von Lé.
 
 
 
 
 
 
 
 
Hallo  lieber Le,
 
Oft sind es die leisen Töne die Gänsehaut verursachen.
Es ist ein trauriges Bild aber zeitlgleich auch sanftmütig.
Mir gefällt vorallem  deine Aufforderung "hör zu" in der ersten Strophe.
Mir hätte auch eine in der zweiten gefallen "sieh nicht weg" wenn der Tag schweigt. Dann hätte es mich wahrscheinlich sogar noch mehr mitgenommen. Aber es ist Geschmackssache und deine Entscheidung. Dein Text entfaltet auch so seine Wirkung
 
Mir gefällt es auch wie du männlich und weiblich geschickt eingefügt hast- die Nacht (das dunkle) (der Mutterleib) die Mutter die das Kind geboren hat und den Tag das helle/die Wahrheit die das Leid der Kinder sieht und den Bräutigam( bedingungslos) der sie liebt wie sie sind.
 
Es spricht liebe und ein bisschen Scham aus deinem Text.
 
Das leise,  das Elend der Söhne und Töchter gegen das man nichts tun kann um in der zweiten Strophe dann doch deutlich wird, das man sie trotz Makel und Leid bedingungslos lieben wird.
 
Wieder eines deiner Meisterstücke
LG Enya
 
Hallo Wackeldackel und Gewitterhexe,
 
danke für euer aufmerksames Lesen und Kommtieren. 
 
Eure Anregung überleg ich mir noch mal; Rythmisch und vom Klang her ist "schau nicht weg" allerdings sehr unbefriedigend.
Es ginge "sieh hin", aber..... zwei mal dieselbe Idee gefällt mir eben auch nicht.
 
Ich finde ja "Du weißt " auch ganz schön stark, bedeutet es doch, dass alle von dem Makel der Welt wissen, und dass das Unheil der Welt verdrängt und verschwiegen wird. 
 
Gruß Lé.
 
 
 
Klar trifft deine Intension.
Nur sieh hin überzeugt mich auch nicht.
Weißt du ist wie etwas das vorausgesetzt wird.
Klar weiß man es. Aber man will es doch eigentlich nicht wahr haben.
Deswegen würde für mich eine weitere Aufforderung deine Wirkung potenzieren.
Einen alternativen Vorschlag hätte ich noch aber wenn du an weißt du festhalten möchtest passt es für mich trotzdem.
 
Wie wäre mit 
 
Sei Still- der Tag schweigt.
 
So wäre die Aufforderung sogar zweideutig. Als wenn einem bei einem Tabuthema der Mund verboten wird.
 
Wie gesagt its your Turn so oder so ein Meisterstück
LG Enya
 
 
 

Claudis Themen
Hallo Lé,
 
ja, das ist ein feines Kleines, das auf wenig Raum in reimlos unaufdringlicher Form viel zu sagen hat. Diesen Eindruck würde ich beibehalten wollen, wenn es meins wäre, und daher in diesem Fall Enyas klugen Vorschlag ablehnen. Dennoch möchte ich dir, @Gewitterhexe für die Idee ein großes Lob dalassen. Die zeigt nämlich einen scharfen Blick für Struktur und sprachliche Gestaltung.
 
Was man allerdings auch bedenken muss, ist, dass visuelle Wahrnehmung in V7 in Verbindung mit schweigen unpassend, fast schon eine Stilblüte wäre. 
 
 
Hör zu, die Nacht spricht leise
wie eine Mutter, die sich sorgt,
von den verkauften Töchtern,
die den Männern dienen,
und von den Söhnen,
die im Kriege fallen.

 
Du weißt, die Tage schweigen 
wie ein Bräutigam 
vom Makel seiner Braut.

 
V7 ist für mich die einzige Schwachstelle. Der Appell "hör zu" in V1 weckt die Aufmerksamkeit des Lesers für meinen Geschmack genau im richtigen Maß. Damit würde ich es gut sein lassen. Ein weiterer Appell wäre mir hier zu bevormundend und das unterstellte Wissen gefällt mir auch nicht. Es ist nicht ganz einfach, aber eine Weile Weitersuchen würde sich bestimmt lohnen.
 
Liebe Grüße
P... äh Gewürznelke
 
 
 
.
 
Hallo ihr,
 
es ist zwar schade fur mich, dass euch diese Stelle nicht so mit nimmt, aber ich liebe sie schon lange ;-).
 
Die Nelke hat auch gut erklärt, was mich an einer zweiten Aufforderung stören würde. So etwas ist ja gar nicht mein Stil.
Mehr als eine "sieh" oder "hör" äußere ich wirklich ungern.
 
Gruß Lé.
 
Hallo zusammen,
 
meinem Empfinden nach verliert der Text sehr viel von seiner Eindringlichkeit,
wenn der zweite Teil mit einem "Sieh nicht weg" eingeläutet wird.
 
Dieser Appell an den "Sehsinn" -- ist mir zu grell, zu laut für dieses Gedicht,
das durch die leise Indirektheit wirkt.
 
Sieh nicht weg oder sieh hin impliziert durch seinen appellativen Charakter, dass nun gehandelt wird. Etwas getan wird. Aber das findet ja eben nicht statt. Der Bräutigam "begräbt" im Schweigen den Makel seiner Braut.
 
lG Sternenherz  
 
Hallo,
 
Jetzt habe ich die 7. Zeile doch geändert. Allerdings in eine andere Richtung, nicht in Richtung Appell, sondern in Richtung "Reinheit der Aussage".
 
Danke für die Reibung.
 
Gruß Lé.
 
  • Sternenherz
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