Ich habe Deine Eindrücke gelesen und mir Gedanken dazu gemacht.
Entschuldige bitte das ich jetzt erst antworte.
'milchmirzucker]Zu leicht rutscht man in eine zu triviale Beschreibung menschlichen Verhaltens ab.
[/QUOTE]Wenn ich es noch weiter auf die Meta Ebene ziehen würde - und ich liebe solche Diskussionen- würde ich polemisch zurückfragen:
Ist die gesamte menschliche Existenz nicht banal?
Haben wir uns vielleicht weit über das hinaus entwickelt was die Natur für uns vorgesehen hatte?
Und wenn ja schrieb:
Es ist ein Zwischen, oder Puppenspiel, in dem beide Parteien zwischen Angst und Macht hin und hergerissen werden.
Und genau dieser Umstand fasziniert mich so.
Egal ob Menschen sich in Stämmen (heute Länder/Kontinente) gruppieren, bei der Arbeit oder eben in Liebesbeziehungen (monogam oder polyamorös) lässt sich dieses Verhalten beobachten, wenn man es nur weit genug herunterbricht oder herauszoomt. Je nach Betrachtungsweise.
Nur unsere Intelligenz unterscheidet uns vom Tierreich und vielleicht noch der Anstrich den wir Zivilisation nennen. Allerdings ist dieser Firnis auch äußerst dünn.
Aber auch dieses Fass wollte ich gar nicht aufmachen, dass ist mir schon zu weit weg von meiner eigenen Intention.
Mich interessieren mehr die Strukturen im Kleinen, wo die Mechaniken von Führen und Folgen zwar ebenfalls vorhanden sind, aber i.d.R. wesentlich locker und weniger existenziell.
Mir selbst war das eigentlich nie so aufgefallen, aber meine Frau ist eine Chirurgin wenn es um menschliche Motivationen und Verhaltensmuster geht, was dann irgendwann auf mich abgefärbt hat.
Die Bezeichnung "Puppenspiel" gefällt mir auch sehr gut, denn die sinnbildliche Marionette zu betrachten und vor allem die Fäden, an denen sie hängt, ist fast schon wieder ein eigenes Thema.
Wenn man denn Lust hat diese Dinge so vergeistigt zu betrachten. Man könnte schnell als abgehobener Langweiler gelten.
'milchmirzucker]Sehr interessant ist dann das Bild des Mondes.
[/QUOTE]Das finde ich auch und erst durch die Kommentare bin ich noch auf eine andere Ebene aufmerksam geworden.
Es könnte gut sein das ich mich selbst gemeint habe schrieb:
Wieder wird also die Gruppe in Gänze gefordert.
Oh ja, ich glaube das Menschen sowieso in Gruppen am besten funktionieren, auch wenn aus meiner Warte nicht ohne einen Anführer geht.
Im Prinzip sind wir sehr gesellige Wesen, die es gern mögen beieinander zu sein.
Deshalb kommt mir die gegenwärtige Entwicklung der modernen Gesellschaft auch so grundlegend falsch vor.
Allerdings bin ich weniger nihilistisch veranlagt als meine Frau, die jeglichen Glauben an die Menschheit verloren hat und der Ansicht ist, sie steuert verdient ihrem Untergang entgegen.
Ich dagegen, auch wenn ich ihre Gedanken nicht ganz von der Hand weisen kann, denke oft, die Menschheit ist noch nicht erwachsen geworden.
Die Entwicklungen, gerade der letzten fünfzig Jahre, sind derart rasant vonstatten gegangen, dass viele nicht mithalten konnten.
Wahrscheinlich begebe ich mich jetzt auf dünnes Eis und die Argumentation wirkt leicht infantil, aber Star Trek hat doch irgendwie recht gehabt.
Gäbe man uns die dort gezeigte Technik an die Hand, würden wir uns in kürzester Zeit selbst ausrotten oder eben andere Zivilisationen, sollten wir welche treffen.
Die technische Entwicklung macht rasante Sprünge, mit denen viele Menschen einfach überfordert sind. Nicht wenige werden Sklaven der Technologie, die ihnen eigentlich dienen sollte.
Sie verbringen dann so viel Zeit in Parallelwelten, wo sie übrigens vorwiegend Gemeinschaft suchen (!), dass sie den Nachbarn nicht mehr wahrnehmen. Die (Medien) Macher auch aus der Politik und Wirtschaft, haben das längst erkannt und neben ebenfalls auf diesem Wege Einfluss.
Natürlich ist das nur ein Faktor, es gibt noch einige andere, aber das würde zu weit führen.
Kurz gesagt denke ich: Der Mensch entfernt sich derzeit von seinem natürlichen Werden und lässt sich von diesem ablenken.
[QUOTE='milchmirzucker]Und hier führst du es zusammen. Warum wird denn unser Ideal nicht erreicht? Wer ist daran schuld? Der da Oben.
[/QUOTE]Da gebe ich Dir absolut recht.
Meinen Überlegungen nach spielt da aber auch eine gewisse Bequemlichkeit und Angst hinein. Wichtige Entscheidungen überlässt man lieber anderen, auch weil man mit der Realität nicht allzu sehr konfrontiert werden möchte. Dies erlebe ich in Diskussionen immer wieder.
Dieselben Menschen beschweren sich dann aber, wenn sie mit Entscheidungen bzw. dem Ergebnis nicht zufrieden sind.
Das Ganze kann allerdings auch eine vollkommen andere Richtung nehmen und ein Anführer kann idealisiert wer.
Oder gar in seine Rolle gedrängt, die er vielleicht niemals einnehmen wollte.
Und dann kommt es sehr auf den Charakter an, denn mancher zerbricht an dieser Aufgabe.
Andere verfallen der Droge Macht und es endet häufig im Caesarenwahn. Die Geschichte ist voll davon.
Trotzdem glaube ich, dass es sie gibt, die geborenen Anführer, die mit ihrer Macht verantwortungsvoll umgehen können.
Sie sind nur sehr selten.
Hoffentlich haben Dich meine Ausführungen nicht gelangweilt, ich selbst hatte großen Spaß am Durchdenken Deines Kommentares, für den ich mich noch einmal bei Dir bedanken möchte.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag und alles Liebe.
Yue