Über Notwendiges
Wagen wir zu denken,
was wirklich zählt?
Wagen wir zu leben,
was schließlich bleibt?
Tragen wir nicht im Gepäck
einer letzten Reise
die Ernte unsres Lebens?
Birgt dieses nicht der Seele Schätze,
des Geistes unsterbliche Früchte,
dunkle Seiten unsrer Ohnmacht,
und schmählichen Versagens?
Niemals schleppen wir am Ende
als Last, was wir mit Lust und Gier
erworben, woran wir uns geklammert,
worauf wir stolz und oftmals überheblich,
seien es geliebte Menschen, Wohlstand,
Freuden jeglicher Art, auch solche
für Gaumenlust und Bauch.
Wenn mit dem letzten Hauch das Band
zu Atem und Leben in der Welt zerbricht,
wenn nichts mehr ist und bleibt, wie wir
gewohnt - hat sich der Aufwand
für ein Leben äußren Scheins gelohnt?
Was heut noch felsenfest erscheint,
kann morgen schon ein Trümmerhaufen sein.
Kein Grund zu tiefster Tränen Trauer.
Wenn wir zu leben wagen und begreifen,
was am Ende wirklich bleibt, besitzen wir
- nach Ablauf unsrer kurzem Lebenszeit -
eine Eintrittskarte für unendliche Glückseligkeit.