Melda-Sabine Fischer
Autorin
Verse ohne Sinn (Fisch und Fleisch)
Es jammerte der Zitteraal:
„Das Zittern ist mir eine Qual.
Die Angst an sich ist mir so fremd,
wie von Prinz Charles das Unterhemd!“
Hingegen klagt der Kabeljau:
„Mir fehlt noch eine Kabelfrau.
Vielleicht lässt diese sich erweichen,
mir kleine Kabelchen zu laichen.“
Im Grill-Imbiss sprach jüngst ein Schnitzel:
„Ein Thema bringt mir Nervenkitzel:
Gewährt man mir vielleicht die Gnade
und kleidet mich in Ei-Panade?“
Das Rindersteak, es meint verwegen:
„Mir kommt es völlig ungelegen,
wenn man mich medium begehrt
und nicht auch mal "well done" verzehrt.“
Der Octopus im weiten Meer,
den stören seine Arme sehr.
Denn acht davon sind ihm zu viel,
er ist damit nicht sehr agil.
Ein Brathuhn brutzelt in der Röhre.
Nicht, dass es das nun wirklich störe,
doch schmerzt das Fett auf seinen Poren,
es bliebe lieber eingefroren.
In Königsberg schrie jüngst ein Klops:
„Ich wär´ viel lieber jetzt ein Mops.
Statt hier mit Kapern rum zu gammeln,
will lieber ich ´ne Möpsin rammeln.“
Ein Butt verirrte sich ins Watt,
er ist ein Fisch und äußerst platt.
Ein Seehund hat ihn aufgefressen,
der hatte auch im Watt gesessen.
Es quengelte im Meer der Dorsch:
„Der Buntbarsch ist mir viel zu forsch.
Kaum sieht der eine Bachforelle,
dann macht er gleich die große Welle.“
Ein Goldfisch schwimmt in seinem Glas,
ihm macht das Schwimmen keinen Spaß.
Wenn er nach links und rechts sich wendet,
die Glaswand jäh den Schwung beendet.
Zwei Guppys haben es da leichter,
ihr Wasser ist zwar nicht viel feuchter,
doch ihr Gefäß hat Fluidum,
denn es ist ein Aquarium.
Es spürte jüngst die Rindsroulade
ein Stechen in der linken Wade.
Der Koch, er hat ihr unverdrossen
ne Nadel durch den Leib geschossen.
Der Krebs, der eine Muschel sucht,
nicht selten tief im Wasser flucht.
Ein Nebenbuhler sitzt schon drinnen
und trägt das Muschel-Haus von hinnen.
Der Blauwal sprach zum Vetter Hai:
„Mein lieber Hai, bist Du dabei,
wenn wir, um unser Meer zu hüten,
am Samstag sammeln Plastiktüten?“
Das Cordon-Bleu, gefüllt mit Käse,
schreit lauthals nach der Mayonnaise.
Jetzt wird es ohne sie verzehrt,
drauf hat es sich nie mehr beschwert.
Die Rinderleber hat indessen
ganz still am Tellerrand gesessen.
Sie hofft -belegt mit Apfelringen-,
man möge ihr auch Zwiebeln bringen.
Die Weihnachtsgans ist sehr apathisch,
die Knödel sind ihr zu quadratisch.
Sie sind sehr bissfest und nicht fluffig,
und auch das Rotkraut stinkt recht muffig.
Ein gut gewürzter Schweinebauch
gart schwitzend in ´nem Bratenschlauch.
Der Rest vom Schwein, der findet´s schaurig,
denn ohne Bauch lebt´s sich sehr traurig.
Im Grunde weiß ich es ja nie,
für was schlägt meine Sympathie?
Ist es das Fleisch? Ist es der Fisch?
Die Hauptsach´ ist, das Zeug ist frisch.
Hast Du nach beidem kein Verlangen,
dann bist Du wohl „vegan“ gefangen.
Ich kann Dir dann nur dazu raten,
trink Sojamilch, friss Tofubraten!
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
Es jammerte der Zitteraal:
„Das Zittern ist mir eine Qual.
Die Angst an sich ist mir so fremd,
wie von Prinz Charles das Unterhemd!“
Hingegen klagt der Kabeljau:
„Mir fehlt noch eine Kabelfrau.
Vielleicht lässt diese sich erweichen,
mir kleine Kabelchen zu laichen.“
Im Grill-Imbiss sprach jüngst ein Schnitzel:
„Ein Thema bringt mir Nervenkitzel:
Gewährt man mir vielleicht die Gnade
und kleidet mich in Ei-Panade?“
Das Rindersteak, es meint verwegen:
„Mir kommt es völlig ungelegen,
wenn man mich medium begehrt
und nicht auch mal "well done" verzehrt.“
Der Octopus im weiten Meer,
den stören seine Arme sehr.
Denn acht davon sind ihm zu viel,
er ist damit nicht sehr agil.
Ein Brathuhn brutzelt in der Röhre.
Nicht, dass es das nun wirklich störe,
doch schmerzt das Fett auf seinen Poren,
es bliebe lieber eingefroren.
In Königsberg schrie jüngst ein Klops:
„Ich wär´ viel lieber jetzt ein Mops.
Statt hier mit Kapern rum zu gammeln,
will lieber ich ´ne Möpsin rammeln.“
Ein Butt verirrte sich ins Watt,
er ist ein Fisch und äußerst platt.
Ein Seehund hat ihn aufgefressen,
der hatte auch im Watt gesessen.
Es quengelte im Meer der Dorsch:
„Der Buntbarsch ist mir viel zu forsch.
Kaum sieht der eine Bachforelle,
dann macht er gleich die große Welle.“
Ein Goldfisch schwimmt in seinem Glas,
ihm macht das Schwimmen keinen Spaß.
Wenn er nach links und rechts sich wendet,
die Glaswand jäh den Schwung beendet.
Zwei Guppys haben es da leichter,
ihr Wasser ist zwar nicht viel feuchter,
doch ihr Gefäß hat Fluidum,
denn es ist ein Aquarium.
Es spürte jüngst die Rindsroulade
ein Stechen in der linken Wade.
Der Koch, er hat ihr unverdrossen
ne Nadel durch den Leib geschossen.
Der Krebs, der eine Muschel sucht,
nicht selten tief im Wasser flucht.
Ein Nebenbuhler sitzt schon drinnen
und trägt das Muschel-Haus von hinnen.
Der Blauwal sprach zum Vetter Hai:
„Mein lieber Hai, bist Du dabei,
wenn wir, um unser Meer zu hüten,
am Samstag sammeln Plastiktüten?“
Das Cordon-Bleu, gefüllt mit Käse,
schreit lauthals nach der Mayonnaise.
Jetzt wird es ohne sie verzehrt,
drauf hat es sich nie mehr beschwert.
Die Rinderleber hat indessen
ganz still am Tellerrand gesessen.
Sie hofft -belegt mit Apfelringen-,
man möge ihr auch Zwiebeln bringen.
Die Weihnachtsgans ist sehr apathisch,
die Knödel sind ihr zu quadratisch.
Sie sind sehr bissfest und nicht fluffig,
und auch das Rotkraut stinkt recht muffig.
Ein gut gewürzter Schweinebauch
gart schwitzend in ´nem Bratenschlauch.
Der Rest vom Schwein, der findet´s schaurig,
denn ohne Bauch lebt´s sich sehr traurig.
Im Grunde weiß ich es ja nie,
für was schlägt meine Sympathie?
Ist es das Fleisch? Ist es der Fisch?
Die Hauptsach´ ist, das Zeug ist frisch.
Hast Du nach beidem kein Verlangen,
dann bist Du wohl „vegan“ gefangen.
Ich kann Dir dann nur dazu raten,
trink Sojamilch, friss Tofubraten!
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil