Ich spüre die Hoffnung und die Freiheit in deinen Versen, liebe Lichtsammlerin.
Danke dir liebe Letreo! Genau diese Gefühle habe ich damals verspürt, als wären sie noch gänzlich unberührt vom Leben, ganz neu und frisch, als fühlte ein Kind das erste Mal diese Lebendigkeit erwachen :grin:
Und auch lieben Dank fürs Aufstöbern!
Liebe Grüße Lichtsammlerin
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Fietje Butenlänner schrieb:
Ach Letreo,
auch ich bin voll des Lobes, da hast du was schönes ausgebuddelt, aber bitte, ich muss ja etwas dazutrillern, ich kann ja nicht anders,
Hallo Fietje,
ich bin mir nicht sicher, ob deine Worte nun auch mir gelten, da du Letreo ansprachst.
Aber auf deine Vorschläge will ich gerne eingehen.
Fietje Butenlänner schrieb:
Wie¹ wiegen die Gräser im Wind
singen klingen trauter Klang
spielend am Felde entlang
läufst du und fühlst noch wie ein Kind
spielend am Felde vorbei
in² rauschende Bächlein geschaut
und³ droben künden Vöglein laut
du! wie sie bist vogelfrei
Im ersten Vers beginne ich mit Trochäus und Anapäst, zugegeben etwas unglücklich vermischt, 2 und 3 sind Jambus, der vierte wieder Trochäus.
--> läufst
du und
fühlst noch
wie ein
Kind
Die Betonung auf "läufst" würde mE hier die ganze Rhythmik vom Vers durcheinander wirbeln. Denkbar wäre natürlich, die beiden Wörter zu tauschen:
"du läufst und fühlst noch wie ein Kind". Vielleicht ist die Betonung darin intuitiver zu erfassen?
Aber der Bezugsvers passt natürlich dennoch nicht ganz. Das Gedicht ist schon älter, aber ich versuche mich gerne mal an einer Neufassung mit ein paar Überarbeitungen. Der erste Vers müsste dann ebenfalls im Trochäus stehen, in der Art: "Wie wiegen Gräser sacht im Wind"
In Vers 6 und 7 ist mir nicht klar, wieso du die Anfangsworte streichen willst. Zumal etwas wie "rauschende Bächlein geschaut" oder die Präposition "ins" nur wenig Sinn ergibt.
Ich spiele gerne mit unterschiedlichen Betonungen, es macht die Verse in meinem Empfinden lebendiger. Nicht alle Form ist gleichgesetzt mit Schönheit oder Vollkommenheit. Gerade die Abweichungen, auch Vielfalt, gestaltet erst eigenes Leben in den Worten.
Aber das muss nicht jedem gefallen.
Das Ausrufezeichen hinter "du" in Vers 8 verstehe ich als unterstreichende Betonung. Es hat allerdings auch einen leicht aggressiven Charakter, der mir hier überhaupt nicht zusagt. Die Betonung ist in diesem Fall denke ich auch intuitiv zugänglich, daher bedarf es mE keiner Hervorhebung.
In diesem Gedicht ganz besonders - sind die Verse für mich das Spiel eines Kindes. Wer mag einen Sonnenstrahl schon einfangen? Wer die Seifenblasen zähmen, wenn der Wind seine Hand um sie legt? Wer wollte dem Bächlein absprechen, Stücke vom Himmel zu spiegeln? Nur Erwachsene, wenn sie analytisch erklären, dass die Spiegelung eine Täuschung ist, erzeugt durch die Oberflächenspannung einfacherer Wassermoleküle, die das Licht teilweise zurückwerfen und so den Eindruck erwecken, über eigene Himmel, Bäume und Träume zu verfügen.
Die Magie ist futsch.
Das kann einem auch mit den Gedichten passieren, wenn man sie zu sehr in ein Korsett zwängen will..
Aber die erste Strophe will ich gerne noch mal überarbeiten, lieben Dank für deinen Hinweis. Da lässt sich das Melodische noch etwas schleifen.;-)
Liebe Grüße Lichtsammlerin