Missgunbar
Autorin
Unsichtbar wandelnd
Zwischen moosigen Baumstämmen
An meandernden Bächen entlang
Steile Hänge hinauf
Durch Hohlwege in Täler
Am liebsten jedoch
Über Mooren schwebend
Hörst die Vögel rufen
in den Baumwipfeln
Einen Käfer knisternd
auf unwegsamem Waldboden
sich seinen Weg suchend
Den Fuchs witternd
einer frischen Fährte folgend
nicht ohne dir im vorbeilaufen
einen Blick zuzuwerfen
- der Fuchs sieht alles
Da -
Siehst einen Menschen
Allein
Auf schmalen Pfaden
Durch dein Reich stapfen
Lauter als alles andere hier
Du bist neugierig
Kommst näher
Bestaunst den Krach und den Gestank
Denn ein Mensch stinkt
- im Vergleich zu deinem Wald auf jeden Fall
Du bleibst unsichtbar für ihn
Folgst ihm eine Weile
ganz nah an ihm dran
Und beschließt dann
ihn zu vertreiben
Er war schon zu lange hier und hat dich aus deiner Ruhe gerissen
-
Ein kleiner Schneesturm wird ausreichen
-
Fluchend wird die Mütze tief ins Gesicht gezogen, die Kapuze mit kalten Fingern zusätzlich aufgesetzt, der Regenschutz eilig über den Rucksack gestülpt. Die kleinen Schneekristalle kommen hart von der Seite und stechen schmerzhaft in der zarten Haut der Lippen. Nehmen die Luft zum Atmen und verhindern die Sicht.
Stolpernd und halb blind wird der Weg zum nächsten Ort gesucht -
Dieser Wald ist verhext, murmelt der Mensch
Und du blickst ihm nach
Wie er verschwindet
Zurück in seine Welt
Du würdest lächeln
Doch das kann jemand wie du nicht
So lässt du kurz
den Wald
triumphierend
aufrufen
Ein Vogelschwarm fliegt kreischend auf
Ein Baum - er war ohnehin krank und dem Tode geweiht - stürzt tosend auf den Waldweg
Der Bach rauscht bedrohlich wie ein reißender Fluss
Und dann wird alles wieder ruhig
Die Welt atmet aus
Und der Wald kommt zur Ruhe
Du schwebst über deinem schwarzen Moor
Unsichtbar
Und
Wachsam
Bild: von Missgunbar herself

Zwischen moosigen Baumstämmen
An meandernden Bächen entlang
Steile Hänge hinauf
Durch Hohlwege in Täler
Am liebsten jedoch
Über Mooren schwebend
Hörst die Vögel rufen
in den Baumwipfeln
Einen Käfer knisternd
auf unwegsamem Waldboden
sich seinen Weg suchend
Den Fuchs witternd
einer frischen Fährte folgend
nicht ohne dir im vorbeilaufen
einen Blick zuzuwerfen
- der Fuchs sieht alles
Da -
Siehst einen Menschen
Allein
Auf schmalen Pfaden
Durch dein Reich stapfen
Lauter als alles andere hier
Du bist neugierig
Kommst näher
Bestaunst den Krach und den Gestank
Denn ein Mensch stinkt
- im Vergleich zu deinem Wald auf jeden Fall
Du bleibst unsichtbar für ihn
Folgst ihm eine Weile
ganz nah an ihm dran
Und beschließt dann
ihn zu vertreiben
Er war schon zu lange hier und hat dich aus deiner Ruhe gerissen
-
Ein kleiner Schneesturm wird ausreichen
-
Fluchend wird die Mütze tief ins Gesicht gezogen, die Kapuze mit kalten Fingern zusätzlich aufgesetzt, der Regenschutz eilig über den Rucksack gestülpt. Die kleinen Schneekristalle kommen hart von der Seite und stechen schmerzhaft in der zarten Haut der Lippen. Nehmen die Luft zum Atmen und verhindern die Sicht.
Stolpernd und halb blind wird der Weg zum nächsten Ort gesucht -
Dieser Wald ist verhext, murmelt der Mensch
Und du blickst ihm nach
Wie er verschwindet
Zurück in seine Welt
Du würdest lächeln
Doch das kann jemand wie du nicht
So lässt du kurz
den Wald
triumphierend
aufrufen
Ein Vogelschwarm fliegt kreischend auf
Ein Baum - er war ohnehin krank und dem Tode geweiht - stürzt tosend auf den Waldweg
Der Bach rauscht bedrohlich wie ein reißender Fluss
Und dann wird alles wieder ruhig
Die Welt atmet aus
Und der Wald kommt zur Ruhe
Du schwebst über deinem schwarzen Moor
Unsichtbar
Und
Wachsam
Bild: von Missgunbar herself
