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Feedback jeder Art Waldgeist

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Missgunbar

Autorin
Unsichtbar wandelnd
Zwischen moosigen Baumstämmen
An meandernden Bächen entlang
Steile Hänge hinauf
Durch Hohlwege in Täler
Am liebsten jedoch
Über Mooren schwebend
 
Hörst die Vögel rufen 
in den Baumwipfeln
Einen Käfer knisternd 
auf unwegsamem Waldboden
sich seinen Weg suchend
Den Fuchs witternd
einer frischen Fährte folgend
nicht ohne dir im vorbeilaufen
einen Blick zuzuwerfen
- der Fuchs sieht alles
 
Da - 
Siehst einen Menschen
Allein
Auf schmalen Pfaden
Durch dein Reich stapfen
Lauter als alles andere hier
Du bist neugierig
Kommst näher
Bestaunst den Krach und den Gestank
Denn ein Mensch stinkt 
- im Vergleich zu deinem Wald auf jeden Fall
 
Du bleibst unsichtbar für ihn
Folgst ihm eine Weile
ganz nah an ihm dran
Und beschließt dann
ihn zu vertreiben
Er war schon zu lange hier und hat dich aus deiner Ruhe gerissen

Ein kleiner Schneesturm wird ausreichen
-
Fluchend wird die Mütze tief ins Gesicht gezogen, die Kapuze mit kalten Fingern zusätzlich aufgesetzt, der Regenschutz eilig über den Rucksack gestülpt. Die kleinen Schneekristalle kommen hart von der Seite und stechen schmerzhaft in der zarten Haut der Lippen. Nehmen die Luft zum Atmen und verhindern die Sicht.
Stolpernd und halb blind wird der Weg zum nächsten Ort gesucht -
Dieser Wald ist verhext, murmelt der Mensch
 
Und du blickst ihm nach
Wie er verschwindet
Zurück in seine Welt
Du würdest lächeln
Doch das kann jemand wie du nicht
So lässt du kurz
den Wald
triumphierend
aufrufen
Ein Vogelschwarm fliegt kreischend auf
Ein Baum - er war ohnehin krank und dem Tode geweiht - stürzt tosend auf den Waldweg 
Der Bach rauscht bedrohlich wie ein reißender Fluss
 
Und dann wird alles wieder ruhig
Die Welt atmet aus
Und der Wald kommt zur Ruhe
 
Du schwebst über deinem schwarzen Moor 
Unsichtbar
Und
Wachsam
 
Bild: von Missgunbar herself
IMG_4168.jpeg
 
Liebe @Missgunbar, habe dein ganz wunderes Gedicht in den frühen Morgenstunden gelesen und war wie verzaubert von deiner Beschreibung, die einerseits so real und dann wieder ganz feenhaft erscheint. Ich rieche förmlich den Wald und gehe erfrischt in den neuen Tag. 
LG Rosa 🌹
 
Liebe Rosa,
guten Morgen und vielen Dank für deine schöne Rückmeldung!
 Ich habe mich gerade für drei Tage in den Wald zurückgezogen, wandere so vor mich hin und die Stimmung vom gestrigen Morgen wollte ich in dem Gedicht festhalten.
 Der Wald hat etwas mystisches, ich liebe ihn sehr.
Und den Schneesturm hat es wirklich gegeben😊🙃🫣
 Lieben Dank auch für die Likes von @Stavanger, @Teddybär, @Josina@Guenk, @Jutta S@Donna, @Jackybee, @Ponorist
LG Missgunbar 
 
Hallo Missgunbar,
in unseren Breitengraden kennt man Waldgeister bzw. -schraten z.B. als Rauhe Else oder Wilder Mann.
Deine differenzierten Betrachtungen der Waldfauna und -flora malen ein eindringliches und gespenstisches Szenario, dass das Mysterium des Waldes gut widerspiegelt.
Gern Mitgewandert und LG
Perry
 
Hallo @Missgunbar,
 
als naturverbundener Mensch bin ich sehr gerne mit dir durch den Wald gestreift
und in meiner Region hat es gestern einen Graupelschauer gegeben. 
 
 
MfG
Monolith
 
Hallo Monolith,
Graupeln hatte es bei mir gestern auch. Sie gingen dann über in Schnee. Vielleicht bist du ganz in der Nähe? Gestern war ich im Siegerland (heute wohl auch noch🙂🙃).
Danke für deine Rückmeldung! 
 
 
Hallo @Missgunbar,
 
ich verstehe den Grund mancher Kommentare nicht, die nur das wiederholen und resümieren,
was bereits im Gedicht geschrieben stand.
Andererseits, zeugt es von Wohlgefallen.
Dabei vermisse ich noch die Jogger
in unseren Breitengraden,
einfach zum totschlagen!
Die Rehe, die Vögel, alles wird aufgeregt,
stressig und diese Gruppen voller
Kampflärm und Gerede, egal wie weit
hinein in den Wald, fordern ihr Platzrecht.
Da bleibt nur ein Stock und unwägbares
Gelände, um diese feinen Geräusche
der Spechte und das Flüstern der Bäume zB. 
zu genießen.
 
Liebe Grüße und gerne gelesen,
Waldeck
 
Lieber Waldeck,
und manchmal stört mich mein eigener Lärm so sehr, dass ich einfach stehenbleibe und meinen Atem ruhig werden lasse. Um dann schweigend und staunend dem Wald zuzuhören. Ähnlich schön ist es am Meer und in den Bergen. Nur anders eben.🙂
Ich bin dauerhaft verliebt und voller Liebe für den Wald.
Danke dir für deine Rückmeldung, hab einen schönen Sonntag!
 
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