J.W.Waldeck
Autor
Wann immer goldene Stille
-I-
wann immer goldene Stille
unterm eng-schwarzen Netz
deiner verlor'nen Lust seufzt
feuchte Schatten deine Atemzüge
wie Mottenflügelschläge
beschleunigen, bekreuzigen
innig nur, verborgene Fenster
deiner Kathedralensonnen berühren
welche im Schlafe aufgehen
- II -
ihre Seele überdauert die Leiden
sie schwingt länger als die Gezeiten
im tosenden Meer der Elemente
sie vibriert silbern, wo blaues Schilf
und Mondenlicht die Ufer zeichnen
zitternder Linien Traumwimpern
- III -
weil Quellen
durstige Lippen erträumen
deiner Halsschlagader
Seufzen
trennt eine unsichtbare Naht
das Göttinnenantliz
von nackter Sünde
dem Brunnen fremder Abgründe
und leicht wie Wolken
leget sich
dies weiße
losgelöste Licht
bis das Wundenherz heilt
das länger nicht
seine Liebe umverteilt
ins reine Wollen
© j.w.waldeck 2024