Advent - es weihnachtet wieder
Bevor ich es total vergess‘,
Adventszeit, das bedeutet Stress.
Das Weihnachtsfest total entgleitet,
bist Du nicht richtig vorbereitet.
Das Haus wird festtäglich geschmückt,
was jeden frommen Christ entzückt.
Das Jesuskind wird abgestaubt
und in der Krippe festgeschraubt.
In Bälde steht dann um die Krippe
im Lichterglanz die Weihnachtssippe,
um zu speziellen Weihnachtsklängen
den Alltagsmissmut zu verdrängen.
Doch vorher ist die Stimmung heikel
bei Otto Schmitz in Wanne-Eickel.
Der Wahnsinn macht sich meist dort breit
in jedem Jahr zur Weihnachtszeit.
Die Schmitzens wohnen Souterrain,
da ist’s zur Weihnacht oft sehr eng.
Der Baum, die Krippe, die Verwandtschaft,
die passen knapp nur in die Landschaft.
Es wird das Sofa umgestellt,
auf dem der Mops sein Schläfchen hält.
Der Couchtisch wird ins Eck verfrachtet,
wo er dann auf den Christbaum wartet.
Des Katers Kratzbaum wird verräumt,
das hat man letztes Jahr versäumt.
Der Kater sprang mit froher Miene
vom Kratzbaum in die Fleischterrine.
Jetzt nerven Schmitzens Kinder sehr,
die beiden sind recht pubertär.
Denn Kevin und das Mädel Mandy,
die glotzen stur nur auf ihr Handy.
Herrn Schmitzens Eltern wohnen oben,
das ist nicht wirklich hoch zu loben.
Familienzwist ist höchst lebendig,
denn Oma Schmitz, die nörgelt ständig.
Die Stimmung ist meist angespannt
in Schmitzens Weihnachtswunderland.
Und die Geschenke, die verpackt,
die hat der Mops oft voll gekackt.
Die Plätzchen duften in den Rohren,
die Blagen johlen unverfroren,
die Oma backt den Weihnachtsstollen,
den alle dann verkosten sollen.
Doch backt sie den mit Zitronat,
das man dann in den Zähnen hat,
dazu verrührt sie Marzipan
mit einem Gläschen Enzian.
Das ekelt Oma Schmitzens Erben,
sie würden deshalb lieber sterben,
statt zu verspeisen dies Gebäck,
der Mops rennt vorsichtshalber weg.
Für weihnachtliche Reinlichkeit
sorgt Mutter jetzt mit Peinlichkeit,
sonst tummelt später die Verwandtschaft
sich in ´ner staubdurchwirkten Landschaft.
Der Paps, er sucht die Lichterkette,
die er gern aufgehangen hätte.
Die will er um den Christbaum winden,
doch ist die Kette nicht zu finden.
Man hört ihn nicht sehr christlich fluchen,
die Kinder helfen jetzt beim Suchen.
Der Mops erschnüffelt ´nen Karton,
den schleift er jaulend zum Salon.
Als sie den Inhalt dann beäugen
(ein Konvolut an Sexspielzeugen),
ruft Opa lustvoll in die Gruppe:
„Ich hätte gern die Gummi-Puppe!“
Die Kette, sie hing jedenfalls
der Gummi-Puppe um den Hals.
Man hat danach recht unverdrossen
den Pappkarton schnell weggeschlossen.
Der Stollen quält sich jammervoll
im Ofen, weil er backen soll.
Er möchte nur -und das beizeiten-
vom heißen Backblech runtergleiten.
Doch ließ die Oma sich nicht stressen
und hat den Stollen glatt vergessen.
So wird nun aus dem Stollenteil
ein Fall für Schmitzens Hackebeil.
Es ist ein jedermann bereit
für den Advent als schönste Zeit.
Nur manchmal wird es auch sehr teuer,
fängt der Adventskranz plötzlich Feuer.
So ist es, wie es immer ist,
erscheint zur Weihnacht Jesus Christ,
bricht sich die Hektik ihre Bahn,
der Mensch erliegt dem Weihnachtswahn.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
Bevor ich es total vergess‘,
Adventszeit, das bedeutet Stress.
Das Weihnachtsfest total entgleitet,
bist Du nicht richtig vorbereitet.
Das Haus wird festtäglich geschmückt,
was jeden frommen Christ entzückt.
Das Jesuskind wird abgestaubt
und in der Krippe festgeschraubt.
In Bälde steht dann um die Krippe
im Lichterglanz die Weihnachtssippe,
um zu speziellen Weihnachtsklängen
den Alltagsmissmut zu verdrängen.
Doch vorher ist die Stimmung heikel
bei Otto Schmitz in Wanne-Eickel.
Der Wahnsinn macht sich meist dort breit
in jedem Jahr zur Weihnachtszeit.
Die Schmitzens wohnen Souterrain,
da ist’s zur Weihnacht oft sehr eng.
Der Baum, die Krippe, die Verwandtschaft,
die passen knapp nur in die Landschaft.
Es wird das Sofa umgestellt,
auf dem der Mops sein Schläfchen hält.
Der Couchtisch wird ins Eck verfrachtet,
wo er dann auf den Christbaum wartet.
Des Katers Kratzbaum wird verräumt,
das hat man letztes Jahr versäumt.
Der Kater sprang mit froher Miene
vom Kratzbaum in die Fleischterrine.
Jetzt nerven Schmitzens Kinder sehr,
die beiden sind recht pubertär.
Denn Kevin und das Mädel Mandy,
die glotzen stur nur auf ihr Handy.
Herrn Schmitzens Eltern wohnen oben,
das ist nicht wirklich hoch zu loben.
Familienzwist ist höchst lebendig,
denn Oma Schmitz, die nörgelt ständig.
Die Stimmung ist meist angespannt
in Schmitzens Weihnachtswunderland.
Und die Geschenke, die verpackt,
die hat der Mops oft voll gekackt.
Die Plätzchen duften in den Rohren,
die Blagen johlen unverfroren,
die Oma backt den Weihnachtsstollen,
den alle dann verkosten sollen.
Doch backt sie den mit Zitronat,
das man dann in den Zähnen hat,
dazu verrührt sie Marzipan
mit einem Gläschen Enzian.
Das ekelt Oma Schmitzens Erben,
sie würden deshalb lieber sterben,
statt zu verspeisen dies Gebäck,
der Mops rennt vorsichtshalber weg.
Für weihnachtliche Reinlichkeit
sorgt Mutter jetzt mit Peinlichkeit,
sonst tummelt später die Verwandtschaft
sich in ´ner staubdurchwirkten Landschaft.
Der Paps, er sucht die Lichterkette,
die er gern aufgehangen hätte.
Die will er um den Christbaum winden,
doch ist die Kette nicht zu finden.
Man hört ihn nicht sehr christlich fluchen,
die Kinder helfen jetzt beim Suchen.
Der Mops erschnüffelt ´nen Karton,
den schleift er jaulend zum Salon.
Als sie den Inhalt dann beäugen
(ein Konvolut an Sexspielzeugen),
ruft Opa lustvoll in die Gruppe:
„Ich hätte gern die Gummi-Puppe!“
Die Kette, sie hing jedenfalls
der Gummi-Puppe um den Hals.
Man hat danach recht unverdrossen
den Pappkarton schnell weggeschlossen.
Der Stollen quält sich jammervoll
im Ofen, weil er backen soll.
Er möchte nur -und das beizeiten-
vom heißen Backblech runtergleiten.
Doch ließ die Oma sich nicht stressen
und hat den Stollen glatt vergessen.
So wird nun aus dem Stollenteil
ein Fall für Schmitzens Hackebeil.
Es ist ein jedermann bereit
für den Advent als schönste Zeit.
Nur manchmal wird es auch sehr teuer,
fängt der Adventskranz plötzlich Feuer.
So ist es, wie es immer ist,
erscheint zur Weihnacht Jesus Christ,
bricht sich die Hektik ihre Bahn,
der Mensch erliegt dem Weihnachtswahn.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil