Die Bade-Ente
Ich ging recht frohgelaunt in Rente
und kaufte mir ´ne Bade-Ente.
Sie ist aus Plastik und possierlich
und ihr Verhalten ist manierlich.
Ich taufte sie „Isolde Schmidt“
und nahm sie gleich ins Freibad mit.
Der Bademeister rief empört,
dass dieses Dings im Becken stört.
Die Ente dürfe nicht ins Wasser!
Man glaubt es kaum, es kommt noch krasser.
Er sperrte meine Wenigkeit
und auch „Frau Schmidt“ auf Lebenszeit.
Noch neulich saß ich unverfänglich
im Seminar für Wirtschaftsenglisch.
Im VHS-Kurs neben mir
saß auch das Plastik-Ententier.
„The duck is nice“, meint der Dozent,
„doch hat sie wohl den Fakt verpennt,
dass sie your concentration stört.“
Das hat „Frau Schmidt“ doch sehr empört.
Jetzt sitzt „Frau Schmidt“ in meiner Wanne,
erweckt in mir das Kind im Manne.
Wenn sie recht froh im Schaumbad quiekt,
sie schnell den Alltagsfrust besiegt.
Gleichwohl „nur Wanne“, das ist öde
und scheint mir doch auch reichlich blöde.
Drum fährt sie jetzt mit mir im Bus,
auch dieses führte zum Verdruss.
Der Schaffner meinte recht entsetzt:
„Der Bus ist heute voll besetzt,
das geht doch nicht“, rief er erregt,
„dass sie ´nen eignen Platz belegt!“
„Frau Schmidt“ und mich, als schlechten Schluss,
warf man aus jenem Linien-Bus.
Doch im Café von Oskar Braune,
verbesserte sich unsre Laune.
Die Jukebox spielte auf zum Tanz,
bei Mokka und bei Hefekranz.
Ich griff die Ente wie ein Rambo
und tanzte mit ihr einen Mambo.
Als uns der Ober so erblickte,
er gleich nach einem Notarzt schickte.
Wir wurden beide einkassiert
und in die Psychiatrie bugsiert.
In weißer Jacke jetzt gekleidet,
sieht nun „Frau Schmidt“ was man erleidet,
kauft man sich froh gelaunt zur Rente
statt eines Hunds ´ne Bade-Ente.
Von der Geschichte die Moral,
es gibt wohl Enten reich an Zahl.
Doch schaffst Du die aus Plastik an,
man Dich für irre halten kann.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
Ich ging recht frohgelaunt in Rente
und kaufte mir ´ne Bade-Ente.
Sie ist aus Plastik und possierlich
und ihr Verhalten ist manierlich.
Ich taufte sie „Isolde Schmidt“
und nahm sie gleich ins Freibad mit.
Der Bademeister rief empört,
dass dieses Dings im Becken stört.
Die Ente dürfe nicht ins Wasser!
Man glaubt es kaum, es kommt noch krasser.
Er sperrte meine Wenigkeit
und auch „Frau Schmidt“ auf Lebenszeit.
Noch neulich saß ich unverfänglich
im Seminar für Wirtschaftsenglisch.
Im VHS-Kurs neben mir
saß auch das Plastik-Ententier.
„The duck is nice“, meint der Dozent,
„doch hat sie wohl den Fakt verpennt,
dass sie your concentration stört.“
Das hat „Frau Schmidt“ doch sehr empört.
Jetzt sitzt „Frau Schmidt“ in meiner Wanne,
erweckt in mir das Kind im Manne.
Wenn sie recht froh im Schaumbad quiekt,
sie schnell den Alltagsfrust besiegt.
Gleichwohl „nur Wanne“, das ist öde
und scheint mir doch auch reichlich blöde.
Drum fährt sie jetzt mit mir im Bus,
auch dieses führte zum Verdruss.
Der Schaffner meinte recht entsetzt:
„Der Bus ist heute voll besetzt,
das geht doch nicht“, rief er erregt,
„dass sie ´nen eignen Platz belegt!“
„Frau Schmidt“ und mich, als schlechten Schluss,
warf man aus jenem Linien-Bus.
Doch im Café von Oskar Braune,
verbesserte sich unsre Laune.
Die Jukebox spielte auf zum Tanz,
bei Mokka und bei Hefekranz.
Ich griff die Ente wie ein Rambo
und tanzte mit ihr einen Mambo.
Als uns der Ober so erblickte,
er gleich nach einem Notarzt schickte.
Wir wurden beide einkassiert
und in die Psychiatrie bugsiert.
In weißer Jacke jetzt gekleidet,
sieht nun „Frau Schmidt“ was man erleidet,
kauft man sich froh gelaunt zur Rente
statt eines Hunds ´ne Bade-Ente.
Von der Geschichte die Moral,
es gibt wohl Enten reich an Zahl.
Doch schaffst Du die aus Plastik an,
man Dich für irre halten kann.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil