Hochzeit im Geisterschloss

In einem Geisterschloss am Rhein,
da gibt sich oft ein Stelldichein
die Weiße Frau, Marie-Gertrude,
ein Poltergeist aus Buxtehude.
Sie trifft sich dort mit Landgraf Jobst,
der starb an unverdautem Obst.
Nun klappert er seit vielen Wochen
im Geisterschloss auf bleichen Knochen.
Hier spukt auch Hure Adelheid,
die stets zum Liebesdienst bereit.
Sie schwebt durch Mauern unter Qualen,
der letzte Kunde muss noch zahlen!
Statt ihr zu gönnen das Salär,
nahm jener Schuft ein Messer her.
Das End vom Lied, sie musste sterben,
jetzt muss sie hier im Spukschloss werben.
Es geistert Freifrau Adelgunde
laut schluchzend stets zur Geisterstunde.
Sie ging einst fremd ganz unverdrossen,
drauf hat der Freiherr sie erschossen.
Auch Kunibert von Schreckenstein,
der findet sich zur Feier ein.
Er starb betrunken einst im Weiher
nach einer wilden Weihnachtsfeier.
Doch wird´s ihn keineswegs gereuen,
die Freifrau heute Nacht zu freien.
Man hat drum aus der Schattenwelt,
den Pater Gisbert einbestellt.
Der tote Mönch, mit manchem Makel,
erhängte sich am Tabernakel.
Er hat sein Leben selbst beendet,
nachdem fünf Knaben er geschändet.
Nun soll vor allen Spukgestalten
der Mönch die Hochzeit ausgestalten.
Die Orgel spielt ganz ohne Kopf
der Glöckner Karl-Hubertus Schopf.
Den hatte ihm, ganz dienstbeflissen,
ein Werwolf nächtens abgebissen.
Um Sechzehnhundert war´s gewesen,
drum kann er keine Noten lesen.
Trotzdem drückt er in Moll und Dur
die Orgeltasten mit Bravour
und spielt den Hochzeitsmarsch, den Oldie
von Felix-Mendelssohn Bartholdy.
Im Kettenhemd mit viel Gerassel
erscheint jetzt Ritter Franz aus Kassel.
Er wird die Trauung heut beäugen,
um dann das „Ja-Wort“ zu bezeugen.
Der Ritter merkte „Anno Pief“
auf seinem Kreuzzug läuft was schief.
Es hat der Scheich Omar Ben Seibt
im Glaubenskrieg den Franz entleibt.
Die zweite Zeugin ist Jolanthe,
vom Bräutigam ´ne Anverwandte.
Sie starb um Achtzenhundertacht,
ein Gift hat ihr den Tod gebracht.
Ihr Leben, das war stets in Butter,
doch gab es da die Schwiegermutter.
Die mischte Rattengift zum Sekt,
drauf ist Jolanthe dran verreckt.
Nachdem die Trauung durchgeführt,
ist man zum Rittersaal marschiert.
Bei dem Gelage merkte man,
dass man den Wein nicht halten kann.
Der Wein, den man zum Mahl genoss,
durch das Skelett zu Boden floss.
Und auch die Speise, der man frönte,
den Teppich flugs mit Brei verschönte.
Zum Tanze spielt die Band „4 Zombies“.
Sie starben nach dem Crash des Kombis,
den dieser mit ´nem Laster hatte,
auf einer Notarzt-Bodenmatte.
Kurzum, die Feier war gelungen,
es wurde auch sehr laut gesungen
von alten Zeiten und so weiter,
die Stimmung war gelöst und heiter.
So hallt es heut noch durch die Wände:
„Mit jähem Tod ist´s nicht zu Ende,
wir spuken fröhlich durch die Nacht
und feiern bis der Tag erwacht!“
@Copyright (auch für Bilder) Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

In einem Geisterschloss am Rhein,
da gibt sich oft ein Stelldichein
die Weiße Frau, Marie-Gertrude,
ein Poltergeist aus Buxtehude.
Sie trifft sich dort mit Landgraf Jobst,
der starb an unverdautem Obst.
Nun klappert er seit vielen Wochen
im Geisterschloss auf bleichen Knochen.
Hier spukt auch Hure Adelheid,
die stets zum Liebesdienst bereit.
Sie schwebt durch Mauern unter Qualen,
der letzte Kunde muss noch zahlen!
Statt ihr zu gönnen das Salär,
nahm jener Schuft ein Messer her.
Das End vom Lied, sie musste sterben,
jetzt muss sie hier im Spukschloss werben.
Es geistert Freifrau Adelgunde
laut schluchzend stets zur Geisterstunde.
Sie ging einst fremd ganz unverdrossen,
drauf hat der Freiherr sie erschossen.
Auch Kunibert von Schreckenstein,
der findet sich zur Feier ein.
Er starb betrunken einst im Weiher
nach einer wilden Weihnachtsfeier.
Doch wird´s ihn keineswegs gereuen,
die Freifrau heute Nacht zu freien.
Man hat drum aus der Schattenwelt,
den Pater Gisbert einbestellt.
Der tote Mönch, mit manchem Makel,
erhängte sich am Tabernakel.
Er hat sein Leben selbst beendet,
nachdem fünf Knaben er geschändet.
Nun soll vor allen Spukgestalten
der Mönch die Hochzeit ausgestalten.
Die Orgel spielt ganz ohne Kopf
der Glöckner Karl-Hubertus Schopf.
Den hatte ihm, ganz dienstbeflissen,
ein Werwolf nächtens abgebissen.
Um Sechzehnhundert war´s gewesen,
drum kann er keine Noten lesen.
Trotzdem drückt er in Moll und Dur
die Orgeltasten mit Bravour
und spielt den Hochzeitsmarsch, den Oldie
von Felix-Mendelssohn Bartholdy.
Im Kettenhemd mit viel Gerassel
erscheint jetzt Ritter Franz aus Kassel.
Er wird die Trauung heut beäugen,
um dann das „Ja-Wort“ zu bezeugen.
Der Ritter merkte „Anno Pief“
auf seinem Kreuzzug läuft was schief.
Es hat der Scheich Omar Ben Seibt
im Glaubenskrieg den Franz entleibt.
Die zweite Zeugin ist Jolanthe,
vom Bräutigam ´ne Anverwandte.
Sie starb um Achtzenhundertacht,
ein Gift hat ihr den Tod gebracht.
Ihr Leben, das war stets in Butter,
doch gab es da die Schwiegermutter.
Die mischte Rattengift zum Sekt,
drauf ist Jolanthe dran verreckt.
Nachdem die Trauung durchgeführt,
ist man zum Rittersaal marschiert.
Bei dem Gelage merkte man,
dass man den Wein nicht halten kann.
Der Wein, den man zum Mahl genoss,
durch das Skelett zu Boden floss.
Und auch die Speise, der man frönte,
den Teppich flugs mit Brei verschönte.
Zum Tanze spielt die Band „4 Zombies“.
Sie starben nach dem Crash des Kombis,
den dieser mit ´nem Laster hatte,
auf einer Notarzt-Bodenmatte.
Kurzum, die Feier war gelungen,
es wurde auch sehr laut gesungen
von alten Zeiten und so weiter,
die Stimmung war gelöst und heiter.
So hallt es heut noch durch die Wände:
„Mit jähem Tod ist´s nicht zu Ende,
wir spuken fröhlich durch die Nacht
und feiern bis der Tag erwacht!“
@Copyright (auch für Bilder) Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil