Im Orchester
Im Opernhaus in einem Graben
sitzt ein Orchester sehr erhaben.
Die Harmonie ist stets beim Spielen
zwecks Wohlklangs eines von den Zielen.
Ein weiteres, das wird Sie freuen:
Der Operngast soll´s nicht bereuen,
dass er 6 Stunden „Wagner“ lauscht
und sich an der Musik berauscht.
Doch geht´s auch manches Mal daneben,
entwickelt sich ein Eigenleben
bei Geige, Bass, Oboe, Flöte,
dass sich zum Grausen uns anböte.
So spricht die Geige frech zur Bratsche:
„Nicht, dass ich Dir gleich eine watsche.
Du bratschst mir in mein Solo rein,
Du fängst gleich eine, lass das sein!“
Die Harfe spielt gleich Kampfgesänge
und zupft die Lieder zum Gemenge.
Von rechts tönt drauf das Xylophon:
„Wir hatten dies Theater schon!“
Denn, so die Geige bei „Don Carlos“:
„Du Flöte spielst heut´ etwas wahrlos.
Dein Triller grenzt an Peinlichkeit,
der Ton entbehrt der Reinlichkeit!“
Der Flöte hat der Zwist gestunken,
drum hat sie schnell etwas getrunken.
Sie schenkt sich einen Ouzo ein
und lässt die Geige Geige sein.
Das Waldhorn bläst mit Donnerhall:
„Ihr habt doch wirklich einen Knall.
Wir sind doch alle gleichgesinnt,
Ihr wisst doch, dass die Geige spinnt!
Die blöde Geige will stets glänzen,
alleine sich mit Lob bekränzen.
Das Teil, es hat den falschen Stolz,
sie ist wie Ihr doch nur aus Holz.“
Ganz links im Eck steht eine Trommel,
die spielt der Trommler Walter Stommel.
Sie hat der Streit nicht sehr gestört,
da, weil sie taub ist, sie nichts hört.
Denn jener Trommler trommelt deftig
drum sind die Trommeltöne heftig,
da platzt zuweilen auf die Schnell´
ein straff gespanntes Trommelfell.
In dem Orchester, rechts im Graben,
ist noch ein freier Platz zu haben.
Daher, so denkt die Klarinette,
dass sie den Platz doch gerne hätte.
Die Tuba meldet sich ganz dreist:
„Das ist der Ort, wie Du wohl weißt,
wo ich berechtigt bin zu sitzen,
drum darf nur ich den Sitzplatz nützen.
Du wirst bei „Wagner“ nicht gebraucht“,
so hat die Tuba kurz gefaucht.
„Die Meistersinger sicherlich,
sie singen heute ohne Dich!“
Die Klarinette, sie zieht Leine
und läuft zum Opernhaus nach Peine.
Dort wird der „Mozart“ sehr verehrt
und Klarinetten sind begehrt.
Doch das Ensemble unterdessen,
hat in der Tat wohl ganz vergessen,
dass heute „Mozart“ im Programm,
recht unnütz war das Streit-Tamm-Tamm.
Der Dirigent hebt seinen Stock
darauf erlebt er einen Schock.
Die Klarinette ist verschollen,
sie hätte doch jetzt blasen sollen.
So bleibt die Ouvertüre kläglich,
tatsächlich klingt sie ganz unmöglich.
Die Tuba bläst sie ganz alleine,
die Klarinette bläst in Peine.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
Im Opernhaus in einem Graben
sitzt ein Orchester sehr erhaben.
Die Harmonie ist stets beim Spielen
zwecks Wohlklangs eines von den Zielen.
Ein weiteres, das wird Sie freuen:
Der Operngast soll´s nicht bereuen,
dass er 6 Stunden „Wagner“ lauscht
und sich an der Musik berauscht.
Doch geht´s auch manches Mal daneben,
entwickelt sich ein Eigenleben
bei Geige, Bass, Oboe, Flöte,
dass sich zum Grausen uns anböte.
So spricht die Geige frech zur Bratsche:
„Nicht, dass ich Dir gleich eine watsche.
Du bratschst mir in mein Solo rein,
Du fängst gleich eine, lass das sein!“
Die Harfe spielt gleich Kampfgesänge
und zupft die Lieder zum Gemenge.
Von rechts tönt drauf das Xylophon:
„Wir hatten dies Theater schon!“
Denn, so die Geige bei „Don Carlos“:
„Du Flöte spielst heut´ etwas wahrlos.
Dein Triller grenzt an Peinlichkeit,
der Ton entbehrt der Reinlichkeit!“
Der Flöte hat der Zwist gestunken,
drum hat sie schnell etwas getrunken.
Sie schenkt sich einen Ouzo ein
und lässt die Geige Geige sein.
Das Waldhorn bläst mit Donnerhall:
„Ihr habt doch wirklich einen Knall.
Wir sind doch alle gleichgesinnt,
Ihr wisst doch, dass die Geige spinnt!
Die blöde Geige will stets glänzen,
alleine sich mit Lob bekränzen.
Das Teil, es hat den falschen Stolz,
sie ist wie Ihr doch nur aus Holz.“
Ganz links im Eck steht eine Trommel,
die spielt der Trommler Walter Stommel.
Sie hat der Streit nicht sehr gestört,
da, weil sie taub ist, sie nichts hört.
Denn jener Trommler trommelt deftig
drum sind die Trommeltöne heftig,
da platzt zuweilen auf die Schnell´
ein straff gespanntes Trommelfell.
In dem Orchester, rechts im Graben,
ist noch ein freier Platz zu haben.
Daher, so denkt die Klarinette,
dass sie den Platz doch gerne hätte.
Die Tuba meldet sich ganz dreist:
„Das ist der Ort, wie Du wohl weißt,
wo ich berechtigt bin zu sitzen,
drum darf nur ich den Sitzplatz nützen.
Du wirst bei „Wagner“ nicht gebraucht“,
so hat die Tuba kurz gefaucht.
„Die Meistersinger sicherlich,
sie singen heute ohne Dich!“
Die Klarinette, sie zieht Leine
und läuft zum Opernhaus nach Peine.
Dort wird der „Mozart“ sehr verehrt
und Klarinetten sind begehrt.
Doch das Ensemble unterdessen,
hat in der Tat wohl ganz vergessen,
dass heute „Mozart“ im Programm,
recht unnütz war das Streit-Tamm-Tamm.
Der Dirigent hebt seinen Stock
darauf erlebt er einen Schock.
Die Klarinette ist verschollen,
sie hätte doch jetzt blasen sollen.
So bleibt die Ouvertüre kläglich,
tatsächlich klingt sie ganz unmöglich.
Die Tuba bläst sie ganz alleine,
die Klarinette bläst in Peine.
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil