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Anonyma

Autorin
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Die Sonne sinkt und schickt mir letzte Grüße
in Rot und Gold, sie wärmen mein Gesicht;
Vergänglichkeit und dennoch voller Süße,
Geschenk des Lebens: Schwer- und Leichtgewicht.
Die Flut, sie tilgt die Spuren meiner Füße
im Sand, so wie die Nacht des Tages Licht,
als sei ich niemals wirklich hier gewesen;
der Strand, das große Buch, scheint ungelesen.
 
Oh! Das ist ja Klasse, Anonyma!
 
"Der Strand, das große Buch, scheint ungelesen."
 
Liebe Grüße
Carlos
 
Hallo, Carlos,
 
herzlichen Dank!  :classic_happy:  
 
Dann zeigt sich hier wieder, dass es sich lohnt, ein Gedicht 'ruhen' zu lassen, mit zeitlichem und dadurch bedingten 'geistigem' Abstand weiter daran zu arbeiten. Gerade den letzten Vers habe ich mehrere Male überarbeitet, bevor ich die endgültige, jetzige Fassung 'fand'. Etwas essentiell Wichtiges, das mir auch nicht von Anfang an klar war, sondern das auch ich erst im Laufe der Zeit lernte. Zu schnell gepostet ist zu dicht dran, da sieht man 'Schwachstellen' und/oder eventuelle Fehler meist nicht. Ich kann diese Vorgehensweise also nur wärmstens empfehlen, es lohnt sich wirklich!
 
LG,
 
Anonyma
 
 
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Hallo, Sternwanderer,
 
auch dir meinen herzlichen Dank!  :classic_happy:
 
So ein Sonnenuntergang am Meer ist auch wirklich wunderschön. Der tatsächlichen Schönheit kann so eine kleine Stanze zwar nicht gerecht werden, aber immerhin kann auch ein Mensch versuchen, ihr in lyrischer Form doch zumindest nahe zu kommen. Wenn der Versuch also einigermaßen gelungen ist, dann freut sich das Dichterherz.
 
Die zweite Bedeutungsebene, also der übertragene Sinn hier, versucht zu vermitteln, dass unser Leben zu kurz, zu vergänglich ist, um an den 'goldenen Momenten', die es uns zu bieten hat, vorbeizu'hetzen'. Innehalten, wenigstens kurz anhalten, um nichts Schönes zu verpassen, wenn es sich uns bietet. Liebe ist Wärme, Sonne ist Licht, viel zu wunderschön, zu selten und zu kostbar; es ist viel zu schade, diese Momente nicht mitzunehmen. Ansonsten droht uns das 'hässliche Gesicht' der oftmals rauen Wirklichkeit zu überwältigen und uns den 'Blick' dafür zu rauben. Und deshalb liegt auch in unserer Vergänglichkeit Süße verborgen - so lange wir uns deren Existenz bewusst bleiben.
 
Die Flut der Zeit nimmt unsere Spuren mit sich, denn alle menschlichen Werke bestehen nur für eine so kurze Zeit, dass sie verschwinden, kaum dass sie entstanden. Es ist eine Frage des Blickwinkels, ob wir traurig werden, wenn wir denken, dass wir bedeutungslos sind. Sind wir, sind wir aber auch nicht. Für uns alleine genommen sind wir Funken, die kurz aufglühen und sofort wieder erlöschen. Aber, aus einer anderen Perspektive betrachtet, ist das 'große Ganze' nur dann ganz, wenn auch die kleinste Kleinigkeit nicht fehlt. Sonst ist das Ganze eben nicht ganz.  mile:
 
LG,
 
Anonyma
 
 
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Hallo, zoe,
 
ja, an der Natur kann man sich nicht satt sehen. Wenn es etwas gibt, das mich tatsächlich immer wieder traurig macht, dann ist es der Gedanke an unsere Nachkommen. Werden wir ihnen genug Seiten im Buch der Natur übrig lassen, damit es auch für sie noch etwas darin zu lesen gibt? Oder reißen wir sie alle aus, bis nur noch der Buchumschlag übrig bleibt?  :question:
 
Auch dir herzlichen Dank für deine Rückmeldung!  mile:
 
LG,
 
Anonyma
 
 
 
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