Hallo Josina,
diese Zeit ist sicher einer harte Probe für uns alle, aber wie in deinen Zeilen sichtbar wird, kann sie uns auch näher zusammenbringen. Vielleicht dem Leben wieder näher bringen, auch wenn wir gerade alle "auseinander" gehen müssen.
Ich möchte etwas zu deinen Zeilen sagen, nehme für mich aber den Gott-Bezug dabei raus, da jegliche Aussagen darüber weder falsch noch richtig wären, noch ein Urteil über Wahres erlauben.
Deine Worte wandern zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Ungewissheit und Zusammenhalt..
Ja, die ganze Welt steht Kopf und das wird hier auch in der Gefühlswelt sichtbar.
Den Kopf nicht mehr freizubekommen, weil die aktuelle Situation so allgegenwärtig Gedanken, Medien, Gespräche, alles beherrscht. Dabei täte es natürlich gut, sich auch mal mit anderen Dingen zu beschäftigen.
In den ersten beiden Versen fehlt auch der Reim. Ich weiß nicht ob eine Absicht dahinter steht, aber da der Rest durchgängig in Paarreimen steht, bin ich doch etwas verwundert.
Vielleicht eine Idee:
Meinen Kopf freizubekommen
will mir nicht so ganz gelingen ----> gelingt mir nicht vollkommen
Dann ist in der ersten Strophe recht häufig "so" - vielleicht ließe sich das eine oder andere streichen oder ersetzen, damit es nicht "zu viel" wird?
Stille Gebete ich Gott anflehe
die Kinder nur noch im Chat sehe
Der erste Vers ist hier von der Satzstellung etwas ungewöhnlich, liest sich daher auch etwas holprig.
Vielleicht ließe sich daraus eine Aufzählung machen, bei der die Satzstruktur klarer ist, etwa:
Wenn still ich bete, Gott anflehe
Sie sind sehr besorgt um MICH
sehr besorgt um SIE bin auch ich
Diese beiden Verse bewegen mich sehr. Ja, die gegenseitige Sorge und Zuneigung findet hier einen Ausdruck. Und weil Distanz im Moment geboten ist, spürt man die Abwesenheit umso deutlicher. Aber ich lese hier nicht nur die Sorge um einander, sondern auch das Sorgen für einander. Und das ist momentan und auch sonst so wertvoll :smile:
Obwohl wir durch Feuer erprobt
tosende Unruhe in uns allen tobt
Viel LIEBE GEFÜHLE stark wie nie
bringen uns wieder im Fluss der Energie
PANDEMIE
So.. in der letzten Strophe fehlt mir irgendwie ein Ende. Bzw impliziert die eingehende Formulierung "Obwohl..", dass ein (auch ungenanntes) "trotzdem" folgt.
Ich vermute dies liegt in Vers drei und vier, sprachlich wird es aber nicht sichtbar.
Vielleicht täte es eine Umformulierung in Vers 3
sind LIEBE GEFÜHLE stark wie nie
Obwohl dies... ist das..
Ob das inhaltlich Sinn ergibt liegt natürlich bei dir.
So, und im letzten Vers scheint grammatikalisch etwas seltsam. "bringen uns.. im Fluss" - es ginge "in den" oder auch "zum", aber "im" scheint mir falsch.
Das letzte Wort PANDEMIE ist aus meiner Sicht überflüssig, jedem dürfte klar sein, worum es geht. Aber vielleicht hat es eine Bedeutung die mir gerade nicht klar ist. Lediglich für meinen Geschmack ist es nicht notwendig.
Ich hoffe ich habe dich jetzt nicht gänzlich überschüttet :whistling:
Aber ich freue mich mal wieder von dir zu lesen!
Komm gut durch die nächste Zeit.. wir halten zusammen, alle.
Liebe Grüße, Lichtsammlerin