Solange ein Himmel über uns
Rose, du wundervolles Wesen
aus dem Pflanzenreich, ich weiß nicht,
was mich zu dir hin zieht.
Deine ungewöhnlichen Erscheinung?
Die Farbe deiner Blütenblätter?
Der Kelch, der eine Königin krönt?
Der Duft, für den mir Worte fehlen?
Ich spüre nur: Ein Meisterwerk bist du,
ein Streich von göttlichem Genius,
geformt aus einzigartiger Schönheit und
künstlerischer Liebe zur Natur.
Vor meinen Augen stehst du still,
strahlst einen Frieden, wie ich ihn
nicht besitze, in diese wirre Welt.
Ohne Klagen wirst du gehen,
wenn deine Zeit im Feuer verglüht.
Rose, stürmische Zeiten stehen uns bevor.
Rasch wechselnd erscheint das Wetter der Welt,
im Kleinen verdichtet zu Verheerendem,
zu überflutetem Ackerland, zerbrochenen Häusern,
zu Qualen von Tagen wie im Feuerofen.
Von Hunger, Kriegen und Elend ganz zu schweigen.
Stumm und ergeben erträgst du
die Zerstörung deiner Schönheit auf der Welt.
Doch bleiben unsre Wurzeln,
tief ins Erdreich eingebunden.
Die Hoffnung auf ein Leben
auch in Zukunft keimt,
solange noch ein Himmel über uns.