Dekadent (ausschweifend, degeneriert, überfeinert, übersättigt, verdorben, verfallen, verkommen, zügellos)
Ein Mensch, der auf der Straße pennt,
erscheint uns oft als dekadent.
Warum´s so ist, tut er nicht kund,
drum kennt man nicht den Hintergrund.
Der Milliardär, er protzt hingegen,
sein Reichtum käme ihm gelegen.
Er feiert jeden Abend Feste,
sehr dekadent sind auch die Gäste.
*****
Ein Butterstück wird ungeniert
in einer Wanne präsentiert.
Als Fettfleck ist es sehr präsent,
doch scheint´s als „Kunstwerk“ dekadent.
Sehr dekadent scheint auch ein Bild,
denn das Geschehen wirkt recht wild.
Recht schamlos sieht man nackte Nonnen,
die koksend sich am Sandstrand sonnen.
*****
Die Speisen mittels Thermomix
erstellt man köstlich und recht fix.
Man überfeinert auch die Rippchen
zu feinem Mus als Eingangssüppchen.
Ich bin dem Thermomix verfallen,
er ist der beste Koch von allen.
Recht dekadent gesteh ich ein:
„Ich möchte nie mehr ohne sein!“
*****
Zur Party, die der Stadtrat schmiss,
gab es im Abendblatt Verriss:
„Die Orgie war dekadent !“
Vom Stadtrat hat man sich getrennt.
Der Redakteur zählt zu den Frommen,
das Ganze schien ihm zu verkommen.
„Ein Stadtrat hat nicht auszuschweifen,
dies muss der Rat der Stadt begreifen!“
*****
Die Burg, sie sei doch sehr verfallen,
hört man den alten Burggraf lallen.
Weil er senil ins Leere stiert,
erscheint auch er degeneriert.
Sehr dekadent scheint auch sein Diener,
ein 90 Jahre alter Wiener.
Er kommt vom Heurigen nicht los,
drum säuft er völlig zügellos.
*****
Der Papst besucht die Reeperbahn,
und sieht der Menschen Geilheitswahn.
Ihn ekelt die Verkommenheit,
die Dekadenz geht ihm zu weit.
Fünf „Damen“ wollen ihn umwerben,
und seine Heiligkeit verderben.
Ne Drag-Queen säuselt: „Na, mein Kleiner,
mit einem Pabst, da spielt wohl keiner!?“
*****
Ein Erzbischof, der fand es nett,
mit gold´ner Wanne und Klosett.
Recht zügellos er residierte,
des Luxus` er sich nicht genierte.
Er kriegte seinen Hals nicht voll,
dies fand der Pabst nicht wirklich toll.
Die Dekadenz hat ihn entsetzt,
drum hat den Bischof er versetzt.
*****
Es stopft ein Mensch in sich hinein
5 Kottelets von einem Schwein,
danach frisst er noch munter weiter,
die Dekadenz ist Wegbegleiter.
Als Sexprotz er im Städtchen wütet,
er lehnt es ab, dass er verhütet.
„Ich passe auf“, so tönt er groß.
Der Mensch ist völlig zügellos.
*****
Herr Putin feiert jeden Sieg
und überfeinert so den Krieg.
Der Mensch, der jetzt im Grabe weilt,
mitnichten dessen Pathos teilt.
Der Niedergang, den Rom erduldet,
war auch der Dekadenz geschuldet.
Nie lernt man aus den schlimmen Zeiten.
Es fehlen die Bescheidenheiten!
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
Ein Mensch, der auf der Straße pennt,
erscheint uns oft als dekadent.
Warum´s so ist, tut er nicht kund,
drum kennt man nicht den Hintergrund.
Der Milliardär, er protzt hingegen,
sein Reichtum käme ihm gelegen.
Er feiert jeden Abend Feste,
sehr dekadent sind auch die Gäste.
*****
Ein Butterstück wird ungeniert
in einer Wanne präsentiert.
Als Fettfleck ist es sehr präsent,
doch scheint´s als „Kunstwerk“ dekadent.
Sehr dekadent scheint auch ein Bild,
denn das Geschehen wirkt recht wild.
Recht schamlos sieht man nackte Nonnen,
die koksend sich am Sandstrand sonnen.
*****
Die Speisen mittels Thermomix
erstellt man köstlich und recht fix.
Man überfeinert auch die Rippchen
zu feinem Mus als Eingangssüppchen.
Ich bin dem Thermomix verfallen,
er ist der beste Koch von allen.
Recht dekadent gesteh ich ein:
„Ich möchte nie mehr ohne sein!“
*****
Zur Party, die der Stadtrat schmiss,
gab es im Abendblatt Verriss:
„Die Orgie war dekadent !“
Vom Stadtrat hat man sich getrennt.
Der Redakteur zählt zu den Frommen,
das Ganze schien ihm zu verkommen.
„Ein Stadtrat hat nicht auszuschweifen,
dies muss der Rat der Stadt begreifen!“
*****
Die Burg, sie sei doch sehr verfallen,
hört man den alten Burggraf lallen.
Weil er senil ins Leere stiert,
erscheint auch er degeneriert.
Sehr dekadent scheint auch sein Diener,
ein 90 Jahre alter Wiener.
Er kommt vom Heurigen nicht los,
drum säuft er völlig zügellos.
*****
Der Papst besucht die Reeperbahn,
und sieht der Menschen Geilheitswahn.
Ihn ekelt die Verkommenheit,
die Dekadenz geht ihm zu weit.
Fünf „Damen“ wollen ihn umwerben,
und seine Heiligkeit verderben.
Ne Drag-Queen säuselt: „Na, mein Kleiner,
mit einem Pabst, da spielt wohl keiner!?“
*****
Ein Erzbischof, der fand es nett,
mit gold´ner Wanne und Klosett.
Recht zügellos er residierte,
des Luxus` er sich nicht genierte.
Er kriegte seinen Hals nicht voll,
dies fand der Pabst nicht wirklich toll.
Die Dekadenz hat ihn entsetzt,
drum hat den Bischof er versetzt.
*****
Es stopft ein Mensch in sich hinein
5 Kottelets von einem Schwein,
danach frisst er noch munter weiter,
die Dekadenz ist Wegbegleiter.
Als Sexprotz er im Städtchen wütet,
er lehnt es ab, dass er verhütet.
„Ich passe auf“, so tönt er groß.
Der Mensch ist völlig zügellos.
*****
Herr Putin feiert jeden Sieg
und überfeinert so den Krieg.
Der Mensch, der jetzt im Grabe weilt,
mitnichten dessen Pathos teilt.
Der Niedergang, den Rom erduldet,
war auch der Dekadenz geschuldet.
Nie lernt man aus den schlimmen Zeiten.
Es fehlen die Bescheidenheiten!
@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil