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Olivia

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Beiträge erstellt von Olivia

  1. ich war jung, wie unsterblich 

    ich war stark, unermüdlich 

    ich war unglaublich schön

    doch nichts bleibt wie es ist

    so will es das Gesetz 

    das ich nicht geschrieben habe

    das mich bezwingt 

     

    ich träumte von Zukunft 

    ich wähnte mich ankommend

    ich vergaß den Tag

    doch nichts bleibt wie es ist 

    so will es das Gesetz 

    das ich nicht geschrieben habe

    das mich bezwingt 

     

    ich schrie in die Leere

    ich krümmte die Seele

    ich flehte um Sinn

    doch nichts bleibt wie es ist

    so will es das Gesetz 

    das ich nicht geschrieben habe

    das mich bezwingt 

     

    ich fülle mein Hiersein

    ich wieg mich im Einklang

    ich schöpfe aus Wandel

    denn nichts bleibt wie es ist

    so will es das Gesetz

    das ich nicht geschrieben habe

    das mich bezwingt

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  2. 08.08.   40. Geburtstag 

    Ewig nicht gesehen! kommt rein, die anderen feiern schon

    Glückwunsch Kumpel

    Die Mutter seiner Kinder serviert Whisky, ihr Sekt

    Glasklar klirrt ein Ring am Kristall

    Lass uns anstoßen auf die Kameradschaft

    Ganz gewohnt pendelt Energie im Magnetfeld der Freunde 

    Aber unbemerkt für nur eine Sekunde, 

    nein, weniger als ein Bruchteil einer Sekunde unterbricht der Fluss,

    durchdringen sich zwei Augenpaare

    ungeplant, machtlos, erkennend

    Wie...

     

    19.12.    Auf dem Weihnachtsmarkt 

    Abgenommen? staunt die Mutter seiner Kinder

    Vom Hausbau

    Sein knapper Gruß im Vorbeiflüchten,

    so hastig, dass ihr entgeht wie seine Nasenflügel beben als er sie riecht

    Verunsichert dreht sie am lockeren Ring

    Glühwein für alle! spendiert ihr Mann

    In trauter Gewohnheit rücken die anderen näher

    Zwei jedoch nehmen Abstand, die Lider gesenkt, die Nacken steif

    Frohes Fest in Familie überspielt ihr Mund das unerträgliche Bohren im Kopf 

    Rutscht gut rein antwortet er milde, die Pupillen geweitet und erlöst sie

     

    15.02.   Rosenmontag 

    Ich hasse Fasching

    Aber die Uniform steht dir, spricht Gaius Julius

    Wie gewöhnlich stieben die anderen auseinander im fuseligen Treiben

    Nur zwei Hände packen zu, getarnt unter Kostümen, fest, bis ihr Ring einschneidet

    Toll hier! Kleopatra umwindet den Caesar wie eine Natter

    Später wird sie ihr Gift verspritzen: du willst sie

    Werd nicht hysterisch, sie ist verheiratet 

    Auf‘s Revier! Der Cop verpasst seiner Gangsterbraut Fesseln

    Später wird er ermitteln: da läuft was

    Lass die Eifersucht, ich brech kein Tabu
     

    30.04.   Tanz in den Mai

    Allein? die Kinderbetreuung verhindert, leider

    Solo? aufgrund einer Dienstreise, zufällig 

    Unverhohlene Freude strahlt aus den Gesichtern, der andere und alles andere sind zum Greifen nah

    Sie schnippt mit den schmucklosen Fingern , Tequila wär gut

    Schamlos gleitet sein Blick in die halboffene Bluse

    Wir zwei sollten tanzen

    Gewöhnungsbedürftig eng, viel zu eng mit feuchter Haut und drängenden Zungen
    Vorsicht, Feinde

    Schuldbewusst stößt man sich ab, zweifelnd entzweit man sich

     

    Bis bald

     

     

     

     

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  3. Möwen am Himmel

    Katzen mit Fimmel

    Rammler mit Pimmel

    ganz weißer Schimmel

     

    schlau wie der Fuchs

    scheu wie der Luchs

    klug wie die Eule

    hört Wolfsgeheule

     

    Quallen die kleben

    Spinnen die weben

    Biber die bauen

    Elstern die klauen

     

    Faultier beim Chillen

    Grillen bei Grillen

    Friesen auf Wiesen

    Milchkäseriesen

     

    Rehe mit Kitzen

    Zicken mit Zitzen

    Schaben aus Ritzen

    Schlangen nicht schwitzen

     

    Elch fegt Geweih

    ein Kuckucksei

    Lama speit Spei

    Vorsicht vor‘m Hai

     

    Hunde die hüten

    in Hütten brüten

    niemand wird wüten

    Häufchen in Tüten

     

    lange Giraffen

    rotzfreche Affen

    auf Bäumen hausen

    fröhlich sich lausen

     

    Adler kann sehen

    Reiher kann stehen

    schön ist der Pfau

    in taubenblau

     

    wie Bienen summen

    so Bären brummen

    wollen nur tanzen 

    aufgrund von Wanzen

     

    Gänse und Daunen

    Enten und Flaumen

    gegen das Eis

    Eisbär‘n wird heiß

     

    Nashorn mit Horn

    Kimme und Korn

    Leithammel vorn

    Schädel am Schorn

     

    fettige Aale?

    flippernde Wale?

    fangfrische Scholle?

    bunte Atolle?

     

    Krokodiltaschen

    piekfeine Maschen

    Elfenbeinnerz

    quälender Schmerz

     

    Löwen mit Tatzen

    könnten zufatzen!

    schnaubende Stiere

    saustarke Tiere!

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  4. Wenn ich ein bisschen prahlen darf: in der Schule war ich Klassenbeste in Deutsch und wusste haargenau wo das Komma platziert wird. Seit  der Rechtschreibreform, tja, wo gehört das Komma nun hin oder lässt man es ganz weg? Das ist schon auch bei mir ein zentrales Alltagsthema.In diesem Forum kann man sich getrost mit künstlerischer Freiheit rausreden. 
    Gruss Olivia

  5. Nöcks Kommentar trifft es. Ich rechnete unter der Überschrift garnicht mit einem Katzengedicht und wollte es erst ungelesen lassen (aber bei diesen Bewertungen).Positive Überraschung!

    Katzen und ihre Besitzer sind schon besonders

  6. besitze einen Lieblingsreim

    bin b-l-ockig, fällt nur er mir ein

    verschwenderisch in der Poetik 

    fast zärtlich säuselnde Phonetik...

     

    wenn bald sich neigt dies Jahr dem Reste

    zum allerheiligsten der Feste

    wenn Chöre preisen Gloria

    in Weihnachtswahneuphoria

    hell schallen Oratorien

    nebst allerhand Brimborien

    dann lade ich mich ein

    in Hoppenstedtes Heim

    schon bin ich Part von der Idylle

    dank göttlicher Geschenkefülle

    erwarte den Posaunenbengel

    (sieht ähnlich einem trotzend Engel)

    bis prustet los die runde Backe:

     

    Zicke Zacke Hühnerkacke!

     

     

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    • Lustig 1
  7. 1  samt alle hören lange Ammenmärchen 

        wie Frühlingsfeuer Geister treiben auf

         und Flammen suchen züngelnd

         manches Pärchen wie Dich und mich

         ein Funke nur darauf 

     

    2  dein Samen dringt in meine weiten Felder

        im Rausch des Mohns glüht‘s rot

        und sommergrell

        nur wer die Süchte riecht weiß 

        wie man leidet
        nur wer zum Licht auffliegt strahlt

       Glück und hell

     

    3  der Herbstwind bläst

        mit schrillen Unheilsklängen 

        das Welken her, deinsmeins und rosenrot 

        versteh nicht deine kühlen Worte

        verstehen gültig wahr am Wintertod

     

    4  ich blick hinaus zur kahl gefrorenen Erde

        die Dunkelheit deckt sich auf Grabesruh

        Gedanken schreien wie die Kohlevögel

        die Zeit verstummt

        und tut die Augen zu

     

    5  neu weckt mich frühjahrsfrohes Knistern

        aus Schlaf, so ohnmachtsschwer er war

        umhüllst mich gleich, du kluge Wärme

        in Ewigkeit nicht hier

        sein Geist wohl Jahr
        

        

        

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