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Flaco

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Beiträge erstellt von Flaco

  1. danke dir für den schönen kommentar. meine gedichte (wenn ich schon mal welche schreibe) sind meist dafür gedacht beim heurigen vorgelesen zu werden.

    ein freund von mir ist schauspieler und macht das dann, keine "großen" themen, ein augenzwinkern und ein "prost" danach. freut mich wenns so rüberkommt, bis zu den umgangssprachlich fernen nachbarn ;--)

    lg

    michael

  2. i bin a goar ned so a guada.

    da voda is keck, oba weg,

    de oide muada,

    de is a luada.

     

    mei bruada und i san hi,

    sogt de psychologie,

    oba mei muada kümmert si nie

    um psychologie.

     

    woun de muada a luda is,

    wird di kana vamissn,

    do host vaschissn auf da wiesn.

    des is gwiss.

     

    des is hoid des

    mit soichene sochn,

    waunst wast woher des kummt,

    kaunst a nix mochn.

     

    de muada sogt: scheissts eich nix!

    sovü is fix, a wenns a luada is

    und i ka guada, a ned mei bruada,

    oba wos recht hod hods recht!

  3. die wut in den augen, auf der zunge, im bauch,

    wenn sie in die beine fährt wird marschiert.

     

    das andere ist nah, kommt näher in der seinen.

    es ist über, neben, in dir.

    will in dich hinein und heraus.

     

    wehret der wut und nährt sie mit wut über dieselbe.

    mut und wut, warum so ähnlich?

    ähnlich und umgekehrt.

    zwei vögel, im spitz nach unten bohrenden flug.

     

    nur das m gewendet, offen nach oben, die wut. warum?

    der mut buckelt, schützt, überdacht.

     

    kannst du die wut überdenken?

    überdacht verliert sie sich,

     

    ersteht wieder aus dieser über den verlust,

    stärker noch reisst sie ihr maul auf

    und verschlingt

    zwei vögel, im spitz nach unten bohrenden flug.

     

    mut nur mut

    empört euch!

  4. ich wünsche meinen kindern, dass sie glücklich werden, nicht "erfolgreich"!

     

    das weltberühmte hotel (in wien sagt man "weltberühmt in österreich") ist nicht für seine torte berühmt. die ist auch weltberühmt. die torte ist aber nicht nach dem hotel benannt, sondern nach seiner zigarre rauchenden besitzerin.

     

    vor mehr als hundert jahren war es ungewöhnlich für die tochter eines fleischhauers inhaberin des besten restaurants der stadt zu sein, gleich neben dem kaiserlichen palast (nicht dahinter). noch außergewöhnlicher für eine solche frau war es zigarre zu rauchen.

    das hotel erlangte seine berühmtheit, weil es zwar eine ehre war an den hof kaiser franz josefs zum essen eingeladen zu werden, aber keine garantie auch satt nach hause zu kommen.

     

    mehr zeremonie als kulinarischer genuß. nur der hochadel bekam überhaupt etwas zu essen. wenn der kaiser die gabel ablegte wurde abserviert. franz josef war ein schneller esser, also ging man danach in das beste restaurant der stadt, gleich nebenan.

    auch der verrückte luzi wuzi, jüngerer bruder franz josefs und völlig ausgeflippter transvestit. in überraschend vielen geschichtsbücher wird er immer noch unterschlagen oder verschämt als "grundverschieden" beschrieben. da bin ich sicher. franz josef war ein pedantischer langeweiler.

     

    auch heute noch kommen erfolgreiche wiener und erfolgreiche touristen im hotel gerne zumindest auf einen kaffee vorbei.

    die touristen bestellen die gleichnamige torte, die wiener kaiserschmarrn mit zwetschkenröster und einen kleinen schwarzen (oder soll man jetzt "einen kleinen mit migrationshintergrund" sagen?).

     

    der besitzer und direktor des hotels, des restaurants und des weltweiten tortenversands ist ein erfolgreicher mann.

    als sohn und nachfolger eines vaters, der den erfolg seines sohnes nicht nur wünschte, sondern forderte und erwartete, hat er das hotel übernommen, ist weltberühmt (in österreich), per du mit ronald reagan und halb wien.

    man munkelt schon, dass er bei der wahl des nächsten bundespräsidenten wohl ein wörtchen mitreden werde. man traut ihm einen erfolg durchaus zu. wem wenn nicht ihm?

     

    es kommt nicht dazu.

     

    an einem sonnigen oktobernachmittag hat er sich mit seinem jagdgewehr erschossen. es würde nichts ändern den grund dafür zu kennen.

     

    ich bin froh wenn meine kinder erfolgreich sind,

    aber ich wünsche ihnen, dass sie glücklich werden!

    (und mir auch)

  5. de aundan, de aundan

    de wern uns unterwaundern.

    de fressn uns ois weg,

    uns bleibt a dreck.

     

    de kuman do daher

    und glaubn sie san scho wer.

    wobei ma ned amoi zu sogn wisst

    ob der ned vom is no ist,

    oda, a ned gscheida

    vielleicht von da alkaida.

     

    od oba nur

    da bua von wem,

    da bruada, da mau von da schwester,

    da onkl, da schwoga,

    da papa von kindern,

    er konnts ned verhindern,

    jetzt is er furt,

    oba de san no durt.

     

    seis wias sei,

    auf jeden foi

    warats gscheida,

    er is ned von da alkaida.

  6. sie sehen ich hab zwei veilchen,

    da werden sie sich fragen,

    was hat sich zugetragen,

    wie kann man dem armen mann

    zwei blaue augen schlagen?

    ich werd es ihnen sagen:

     

    auf der rolltreppe, besonders forsch,

    schaukelt vor mir ein kapitaler orsch,

    und arsch frisst rock,

    was für ein schock.

    ich kann mirs nicht verwinden,

    stört mein ästhetisches empfinden,

    ist mir ein graus,

    also ohne nachzudenken

    zieh ich rock aus falte raus.

     

    die dame dreht sich um,

    schneller als ich schauen kann

    ist ihre faust an meinem auge dran,

    wumm, sie haut mich fast um,

    und nach einem weilchen,

    sie sehen ja,

    ein veilchen.

     

    eins, nicht schlecht.

    wieso ein zweites?

    fragen sie zurecht.

     

    ich denke, bitte sehr,

    es soll so sein

    und stecke den rock,

    ich sturer bock,

    wieder in die falte hinein.

    sie dreht sich um und bum.

    sie sehen ja,

    nach einem weilchen,

    zwei veilchen.

     

    ich hätte es wissen sollen,

    frauen wissen nicht was sie wollen!

  7. es war einmal ein schäferhund

    mit scharfen zähnen im maul,

    da kam ein ackergaul,

    und er flätschte seine zähne sehr,

    der gaul, wie pferde halt so tun,

    drehte sich um und lief davon.

     

    dann kam ein orangutan,

    sah sich kurz den hund an,

    der knurrte fürchterlich,

    der orang amüsierte sich,

    schnappte ihn am bein

    und warf ihn, in hohem bogen,

    in den nussbaum hinein.

     

    da hängt er jetzt und knurrt,

    bleckt seine scharfen zähne,

     

    aber soviel ist fix,

    es nützt ihm nix.

  8. meine kinder sind zweisprachig (deutsch, spanisch) mein bruder lebt in afrika (meine nichte, geboren in tansania,lebt jetzt in deutschland mein neffe in österreich) mein großvater war ein sachse aus einem ungarisch sprechenden gebiet in rumänien, die familie meiner mutter tschechen. nicht einmal mein hund ist "reinrassig" :--) c´est la vie!

  9. was ich schade finde ist, dass du die trauben nach dem "ausquetschen" für tot erklärst, aus dem "treban", wie man das bei uns nennt, kann man immer noch schnaps brennen, ihn an die tiere verfüttern oder ihn als erstklassigen dünger verwenden. ich mag den geruch danach im weingarten. wollte ich nur anmerken, weil mir die "toten trauben" irgendwie leid getan haben, deren vielfälltiges lebe mit dem "ausquetschen" (im presshaus nicht quetschhaus) erst so richtig beginnt :--)

    lg

    m

  10. ich habe gar nichts gegen das, was du als "heimat" bezeichnest, ganz im gegenteil, diesen ort wo meine lieben sind, die donau, der wienerwald,

    schubert, schiele und mein lieblingcafe, den mag ich sehr, der ist mir wichtig. ich nenne das nur "zu hause" nicht mehr "heimat", weil die die in österreich dauernd von "heimat" reden etwas meinen wo ich nicht zu hause bin.

    freut mich, wenn du der einladung folgst, rühr dich halt wenn du in wien bist, dann führe ich dich gerne bissl rum in meinem "zu hause" oder meiner

    heimat (wenn du es so nennen möchtest) :--)

    lg

    michael

  11. i kaun des "heimat" nimma hearn,

    obwohl, zsaus bin i recht gern,

    "heimat" klingt ma noch marschiern,

    noch schrein, phrasn dreschn

    ohne hirn

     

    zsaus do is da schmäh daham,

    mei sproch,

    da wienerwoid, da liesingboch,

    da schubert und des hawelka.

    i woa a scho in afrika,

    in hongkong und in sumatra,

     

    jetzt bin i wieda zsaus,

    und lod eich olle ei,

    wauns woits kumts gern amoi vurbei.

    nur in der "heimat" de ihr mahnts

    tuat ma lad, i sog eich ans,

    do bin i und do bleib i a,

    wia ma so sogt:

    a auslända

  12. am noschmorkt de leit, san frech

    oba gscheid,

    sagt de dame zum herrn vom gemüse:

    a gurke bitte, so groß wie diese.

    sogt der: madam, nehmans zwa mit ham,

    daun kennans ane essn.

    der schani is a gfernster besen.

     

    wos mocht da brave ehemau,

    nochn schnacksln,

    waun a nimma kau,

    er stellt sich unter die brause

    und daun geht er nach hause.

     

    am grobn frogt ein feiner herr

    einen jungan kiwarer:

    wo ist den die bellaria?

    der mant: die madln kenn i a,

    oba s´is a gfret,

    de nauman merk i ma ned.

     

    wos in da schönlaterngossn bsunders is,

    ist der schiache basilisk,

    im kölla zwischen menschenbana,

    woarta auf japaner,

    die si zweid vire lahna.

    do wird da huschi,

    menschlicha suschi

     

    (für nichtwiener ein kleines wörterbuch:

    "da noschmorkt" (naschmarkt) ist der größte lebensmittelmarkt wiens, auch fress und flaniermeile. in wien sagt man, dass der balkan am naschmarkt beginnt.

    "gfernst" kann man nicht übersetzen, aber "ausgefuchst" wäre eine annäherung, "schani" kurzform von johann, meint aber einen diener und in wien ist fast jeder ein "schani" nach oben und ein herr nach unten, das gewöhnt man sich nach vierhundert jahren habsburgern nicht so schnell ab.

    "da grobn" (der graben) römischer stadtgraben, der sich mittlerweile zur nobelsten adresse wiens gemausert hat, trotzdem auch für seine (nobel) bordsteinschwalben (prostituierte), die man "grabennymphen" nennt bekannt. die "bellaria" ist aber keine von ihnen, sondern eine rampe in die kaiserliche residenz, die dazu diente, dass maria theresia mit ihrer kutsche bis in ihre räume fahren konnte, die im zweiten stock liegen. "schnacksln" erklärt sich wohl selbst, "kiwarer" ist ein polizist. der schiache "basilisk" ein drache, der unter einem haus in der schönlaterngasse in einem keller wohnt, der, der sage nach, getötet werden kann indem man ihm einen spiegel vorhält. da die häuser im zentrum wiens bis zu sechs stockwerke kellergewölbe unter sich haben, wundert es mich nicht, dass ich ihm noch nie begegnet bin. ich hätte, fataler weise, auch keinen spiegel dabei gehabt.)

  13. jeder, der an einem fluß geboren ist ist auch von diesem. ich bin (unter anderem) aus der donau(kultur), die beginnt im schwarzwald und fließt bis rumänien. was mir ein bisschen leid tut, dass dein text den eindruck erweckt, dass du ein gespanntes verhältnis zu deinem fluß hast. ich hänge viel emotioneller an der donau, da ist meine mutter, meine großmutter, meine urgroßmutter, meine urur....und die donau.

    lg

    m

  14. "lyrik im sinne von wortkust" soll und will es auch nicht sein, ist auch nicht wirklich zum lesen sondern für mich zum vorlesen in der runde zu später stunde. dafür soll, will und kann es noch unter flach, sogor a bisl tiaf, sein.

    lg

    m

  15. hallo angelika,

    mit der einordnung meines dialekts liegst du (fast) richtig, obwohl er vom kärntnerischen wahrscheinlich genau so weit entfernt ist, wie deiner.

    ich bin aus wien, mein dialekt (logischerweise) auch. schreib sonst eigentlich kurzgeschichten auf story.one, aber die wollen dort keine "lyrik", ich hatte eigentlich auch gar nicht vor gedichte zu schreiben, aber im dialekt macht mir das doch spaß. kommt besser, wenn ich es vorlese, bin mir nicht sicher ob das (für nicht-wiener) eigentlich "lesbar" ist - wo sois

    danke für den kommentar!

    lg

    michael

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