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Kügng

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Beiträge erstellt von Kügng

  1. Gunnars Entscheidung

     

    Gunnar Gucknach schließt die Tür

    Hinter sich und schleicht zur Tat

    Dieser Mann hat ein Gespür

    Für den kleinsten Hochverrat!

     

    Krumm und bucklig, holprig hinkend

    Eingehüllt im schwarzen Mantel

    Schicksalswinken widerwinkend

    Sticht er los wie von Tarantel

     

    Schon gesattelt ist das Pony

    Das mit bösen Blicken wartet

    Dieses Halbpferd namens Ronny

    Ist so wie sein Boss geartet

     

    Also startet dieser fiese

    Reitende Enthüllungsbund

    Stürzt´ heut jemand in die Krise

    Gucknach Gunnar wär´ der Grund

     

    Gunnar speit längst Schleim und Geifer

    Dieses Handwerk macht ihn tüchtig

    Denn nach Ego und nach Eifer

    Ist er jeweils doppelt süchtig

     

    Plötzlich quietschen Ponyhufe

    Vor dem Hause seiner Letzten

    Gunnar steht still auf der Stufe

    Da sie sich einst niedersetzten

     

    Doch so viel Reminiszenz

    Wollt´ ihm niemals recht behagen

    So starb ihm die Konsequenz

    Aus dem was sich zugetragen

     

    Leise Zehen, große Ohren

    Und ein Sinn für große Enden

    Sind fatal ihm angeboren

    Und das weiß er zu verwenden

     

    Tonlos pirscht er sich nach oben

    Wo ein böser Teufel nächtigt

    Und entkleidet von den Roben

    Sich des schönen Kinds bemächtigt

     

    Es sind Lieder voller Liebe

    Die ihm da entgegen tönen

    Doch für ihn sind es nur Triebe,

    Welche seine Zeit verhöhnen!

     

    Gunnar nennt sie die Verfluchten

    Und ihm kocht das Eingeweide

    Und da beide sich versuchten

    Tötet er auch alle beide…

  2. Vergessenmüssen

     

    Klappernde Knochen bei zwanzig Grad

    Es stottern gelähmt die Stunden vorbei

    Kaffee soll heizen und treiben das Rad

    Und schmeckt mir so scheußlich bitter dabei

     

    Der Aschenbecher verlor seinen Glanz

    Der stetige Glutpunkt vollendet die Bahn

    Rauch umwirbt mich mit tödlichem Tanz

    Der stetige Glutpunkt beginnt seine Bahn

     

    Schwellende Knöchel verzieren die Faust

    Das tropfende Rot befreit den Moment

    Den ledernen Freund, der bei mir haust,

    Gehangen als Feind, so wie er´s kennt.

     

    Die Knochen sind ruhig, schwindender Krampf

    Doch jede Sekunde wird sie erwähnen

    Blutige Fäuste beenden den Kampf

    Der Glutpunkt gibt ab, an stetige Tränen

  3. Vom Hahn und anderem Gefieder

     

    Auf dem Hühnerstall das Hähnchen

    Sitzt mit seinen Kullertränchen

    Und versucht zu singen schön

    In die allzu hohen Höh´n

    Wo die Engel Harfenlieder

    Hell und weiß, wie ihr Gefieder

    Sich einander vorkredenzen

    Und den Hahnemann entglänzen

    Seine Schlager sind zu kehlig

    Unbeholfen, nicht so selig

    Wie die göttlichen Choräle

    Dieser holden Himmelssäle

    Tiefbetrübt lässt er das singen

    Widmet sich den Erdendingen

    Wird den Hals zur Kirche recken

    Und die blöden Bauern wecken...

  4. Heute schließ´ ich meine Fenster

    Denn ich will verlassen sein

    Draußen seh´ ich nur Gespenster

    Gründe nur zum Traurigsein

     

    Vöglein kann ich keine hören

    Denn die Fenster sind ja zu

    Kein Gezwitscher kann mich stören

    Doch Empfindung, sie und du!

     

    Du!...dich streb´ ich zu vergessen

    Denn schon eine ist im Spiel

    Einer bereits aufgesessen

    Wären zweie mir zu viel!

     

    Welch ein Schauspiel müsst´ ich wagen,

    Zwischen zwei´n zu alternier´n

    Und Verstand packt mich am Kragen:

    "Musst dich konservativier´n!"

     

    So blieb alles brav beim Alten

    Ohne schwieriges Sondier´n

    Würd´ mein altes Glück behalten

    Doch das neuere verlier´n

     

    Während ich versunken denke

    Tief im Seelenkummer darbe

    Wem ich nun das Herzblut schenke

    Fehlt´s dem Kopf und seiner Farbe

     

    Blass bin ich wie ein Gebleichter

    Ach, ich komm zu keinem End´

    Und so wär´s für mich doch leichter

    Wenn eins freiwillig verschwänd...

  5. Zum präventiven Töten

     

    Sie wollte nicht nach Essen fragen

    Wahrscheinlich quälte Sie die Scham

    Sie braucht sich nicht mehr zu beklagen

    Denn ich hab Sie totgeschlagen

    Bevor Sie mir zu nahe kam

     

    Vielleicht war es rabiat von mir

    Sichten, Griff zum Schuh und : KLATSCH!

    Ich fühlte mich bedroht von Ihr

    Was wollt´ Sie auch im Zimmer hier

    Naja, egal, jetzt isse Matsch!

     

    Doch jetzt verteilt Sie ihre Glieder

    Auf meiner leuchtorang´nen Wand

    Und da nervt Sie mich schon wieder

    Ich will…und hör Kampfeslieder

    Von einem Mückenkampfverband!

     

    Von Blutlust und voll Siegeshoffen:

    „Auf, auf zum Kampf und stecht Ihm Eins!“

    Da schlag ich um mich, wie besoffen…

    Den Admiral am Kopf getroffen…

    Das Blut, das spritzt, ist trotzdem meins!

     

    (sprachlich nicht der Wahnsinn, dafür eine wahre Begebenheit! :lol: )

  6. Bekanntes zum Frühling

     

    Liebe, Hoffnung, Mond und Sterne

    Engelsgleichheit, Lust und Laune

    Sehnsucht fiebert nach der Ferne

    Herz mit Flügeln. Ach, ich staune

     

    Frühling, Leichtmut, Glücksempfängnis

    Knospentrieb und Blütenzauber

    Vögel waschen ihr Verhängnis

    In der Pfütze ab. Schon sauber!

     

    Liebe, Hoffnung, Sonnenstrahlen

    Positive Wörter sagen

    Lächelnde Gesichter malen

    Alle wollen sich vertragen

     

    Frühling nährt die Weidenkätzchen

    Hoffnungsgrün sind alle Träume

    Pärchen suchen sich ein Plätzchen

    In dem Schoß der Lindenbäume

     

    Liebe, Hoffnung, Hagelschauer

    Pessimismus, Kullertränen

    Trüb vergeh´n in stiller Trauer

    Altes Elend stets erwähnen

     

    Frühling, der auch Lenz geheißen

    In den schönsten Dichtungsbänden,

    Könnt´ das Schlechte von uns weisen

    Wenn wir ihn nur recht empfänden.

     

    (ich wäre im allgemeinen dankbar für Kritik...)

  7. Eigentlich getraue ich mich gar nicht etwas irgendwozu zu schreiben...

    Aber:

    Das Problem bei Gedichten dieser Art ist die Infationsrate der Bilder! Ich empfinde es als ausgesprochen schwierig etwas in diesem Milieu zu verfassen, ohne das es "dagewesen" klingt oder eine gewisse Naja-wirkung erzielt...

    Ich fühle mich nicht in der Lage, das einzuschätzen oder zu bewerten, aber als angenehm empfand ich nur die letzte Strophe (auch wenn diese ebenfalls Worte enthält, die schon häufig in dieser Konstelation genutzt wurden)

     

    (ich bin kein guter Kritiker!)

     

    lg, Kügng

  8. Moralisch verwerflicher Anschliff

     

    Auf dem Weg zur Schleiferei

    Eilt´ Frau Renozemeißel

    Der Schleifer gab den Schleifbock frei

    Der tat die ersten Kreisel

     

    Der freche Schleifer frug die Frau

    Welch´ Bitte sie ihm bringe

    Da wurde zur Renozesau

    Renozemeißl Inge

     

    „Sie wissen ganz genau was läuft

    Und´s läuft draußen im Garten

    Ich hab Hormone angehäuft

    Ich kann nicht länger warten!“

     

    So schnaufte die Frau Meißl schwer

    Sie schielte nach dem Böcklein

    Erspähte ihren Luzifer

    Und lüftete ihr Röcklein

     

    Der Bock umdreht sein eig´nes Ich

    Sehr häufig in der Stunde

    Er schleift zu dem auch ordentlich

    Zufrieden ist der Kunde.

  9. Dein Himmelreich ist eingestürzt

    Dein Traumschloss brennt wild nieder

    Der Teufel nahm dein Engelchen

    Und bringt es dir nicht wieder

     

    Dein Engelchen, es war nicht fromm

    Hielt nichts von starrer Buchung

    Verschluckt man sich beim Tischgebet

    So führt er in Versuchung

     

    Auch dich verlässt die Frömmigkeit

    Vermagst dich nicht zu zügeln

    Vor Trauerschmerzen möchtest du

    Den Beelzebub verprügeln!

  10. Über unkonkrete Aussagen in Notsituationen

     

    Als wir in den Kissen lagen

    Ich und mein gequälter Magen

    Der in seinem Überschwang

    Alles in sich selber schlang

    Seine Grenzen rasch erreichte

    Einer Bowlingkugel glich

    - Einer schweren, denn die Leichte

    Wär´ verträglicher an sich –

    Meinte er es könnt´ nicht schaden

    Sich gewaltsam zu entladen

    Doch er schwankte, ob der Wirt

    (Das bin ich) nicht sauer wird

    Zögerte noch zu entscheiden

    Weil´s ja auch nicht schön aussieht

    Konnt´ mich dennoch neu einkleiden

    Da er sich nicht umentschied...

  11. Über die Vernunft und ihre Grenzen

     

    Tage, die den Trieb entladen

    Blicke, die in Blicken baden

    Fürchtet jedwede Vernunft

    Spannungen aus Einsamkeiten

    Angst vor Dritten und vor Zweiten

    Falschheit, die durch Reize trumpft

     

    Stetigkeit, Gefühlsansprüche,

    Ungewohnte Glücksgerüche

    Sind das Trio einer Schlacht!

    Funken schlägt das Höllenfeuer!

    Freude schönes Abenteuer!

    Lebe, aber gebe Acht!

  12. Reimübung zum Thema strittiger Klimaschutzprogramme

     

    Als wer einen Staudamm baute

    Dazu reichlich Baumwerk staute

    Weil die Gletscherzunge taute

    Kam es zu der Strömungsflaute

    Die ein Fischer schlecht verdaute

    Der sich auf den See getraute

    Und nun blöd ans Ufer schaute

    Derweil Trockenfisch zerkaute

    Von sich gab er Unmutslaute

    Weil man ihm das Wasser klaute

    Und den schönen See versaute.

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