björk

Und du

Du mit deinen Haselnuss

Augenblicke zerschmelzen in meiner Hand wie Eis

Und du

Du mit deinen gebrochenen Flügeln

Dabei warte ich nur einen Flügelschlag entfernt auf dich

Mit Dornen in den Händen

Und du

Du mit deinem Rosengarten

Und ich im Laub vergangener Stunden

Im Rauschen der Tage

Tonlos ist meine Höhle

Und du

Du mit deinem weichen Samtfell

Knackst achtlos Haselnüsse

Und ich bin

außer mir ist hier nur das Flüstern in der Ecke

Und

Ach du

Du mit deinen salzigen Wangen

Und ich mit der zerbrochenen Zuckerdose mit dem verblichenen Efeumuster

Und du

Du mit deinen bunten Blätterbildern

Und ich versinke still im Laub das vom Himmel rieselt

Und

Ach du

Ausfallschritt

Reiß mir die Haut in Streifen ab

Häng sie an eine Leine

Zum trocknen

Wühle tief in meinen Adern

Falle in Scherben

Dir zum Trotz

Deiner Nähe zum Trotz

Punkt

Ecke

Tier

Erbreche mich vor Ekel

Gelbe Schreie

Unter weißen Türen

FAHNENFLUCHT

Lachende Masse aus meinem Mund

Verteilt sich auf dem Boden

Fließt in Ecken

Unter Betten

Ich nehme ein Bad

Nagel mich an die Wand

Spalte mich in zwei

Kastriere mich

Seziere mich

Bespucke mich

Verbrenne mich

Enthaupte mich

Vergewaltige mich

Verarzte mich

Morgen ist Ruhetag

Leise versinkt sie im Rauschen der Jahrzehnte

Sie, die Unbeugsame, die Kriegerin

Hämisch der Abgesang der Blinden

Und auf Unterdrückung folgt Unterdrückung

Denk dich nur frei hinter deinen Steinmauern!

Wir werden die Löcher schon stopfen

Hörst du die Uhr? Sie tickt schon

Und die Jahre donnern heran dich zu Überrollen

Und auf Beschränkungen folgen Schranken

Deine Asche wird still im Winde verwehen

Du kannst ruhig hier warten

Sie werden nicht kommen

Die Fesseln sind zu bequem geworden

Dein Feuer ist längst ausgetreten