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Cicero

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Beiträge erstellt von Cicero

  1. Im Dunkel der Nacht

    weggeträumt

    in deine Achselhöhle

    den Morgen

    der mich weckte

    verflucht

     

    Den Tag ertragen

    irgendwie

    bis zu dem Traum

    der diese Nacht

    mich wieder

    zu dir bringt

     

    es wären

    tausend Nächte

    nicht genug

    von dir zu träumen

    doch eine Nacht

    bei dir

    und tausend Träume

    wären aufgewogen

  2. Silvestergespräch in der Kneipe

     

    "Schwierig, schwierig, die Lage in Europa."

    "Da hast du völlig Recht."

    "Was sagst du zu Portugal?"

    "Gib mir ein Glas Sherry, bitte."

    "Und zu Spanien?"

    "Jetzt hätte ich gerne eine Sangria."

    "Und Frankreich?"

    "Her mit dem Champagner."

    "Was fällt dir zu Deutschland ein?"

    "Ein Bier und ein Korn wären jetzt super."

    "Von Irland haben wir noch gar nicht gesprochen."

    "Richtig, bitte einen Single-Malt."

    "Und Italien?"

    "Jetzt brauche ich dringend einen Grappa."

    "Deine Meinung zu Griechenland?"

    "Einen Ouzo, aber dalli."

    "Und Österreich?

    "Schnell, schnell, einen Obstler."

     

    "Hast du für 2012 schon einen Wunsch?"

    "Na klar, nie wieder nüchtern werden!"

     

    :evil:

    • Schön 1
  3. Hallo, cyparis!

     

    Ja, manchmal hilft einfach nur Satire und Humor, wenn man die Politik betrachtet. Über Deine Rückmeldung habe ich mich sehr gefreut.

     

    Herzlich,

    Cicero

    ---------------------

    Hallo David,

     

    herzlichen Dank für Dein Lob!

     

    Die Welt hat auf Guido nicht gewartet - aber YouTube.

     

    Liebe Grüße,

    Cicero

     

    Doppelpost zusammengefügt. Bitte beachte die Forenregeln!9

    MfG Knigg3, MOD

  4. Guidos Wahlkampf 2013

     

    Ich sprach auf dem Marktplatz in Hagen,

    dort stellten die Wähler mir Fragen,

    wann senkt ihr die Steuer,

    wir hoffen noch heuer,

    da wusste ich gar nichts zu sagen.

     

    Ich habe erst neulich in Essen

    den Text meiner Rede vergessen,

    das Publikum lachte

    und manch´ einer dachte,

    mein Hirn sei von Demenz zerfressen.

     

    Ich sprach vor dem Rathaus in Peine,

    dort war ich mit mir ganz alleine,

    es regnete heftig,

    der Wind blies ganz kräftig,

    so zog ich dort ganz schnell mal Leine.

     

    Ich reiste vor Wahlen nach Herne

    in früheren Zeiten ganz gerne,

    doch seit ich regiere,

    Reformen probiere,

    verglühen dort schnell gelbe Sterne.

     

    Ich konnte beim Wahlkampf in Siegen

    die Leute zum Jubeln nicht kriegen,

    ich schrie mich dort heiser

    und wurde stets leiser,

    drei Tage muss stumm ich jetzt liegen.

  5. Hallo Corazon,

     

    ist es pietätlos oder morbid Blumen an ein Grab zu legen, sich dabei an eine wunderbare Schauspielerin zu erinnern? Ich finde nicht. Nur wenn sie vergessen werden, dann sind Menschen wirklich tot. Ich habe Romy nicht vergessen, also lebt sie, wenn auch nur in meiner Erinnerung. Kein Grund, sie nicht zu besuchen.

     

    Herzlichst,

    Cicero

  6. Hallo Lumen,

     

    dieses Gedicht braucht keine bombastischen Formulierungen, keine Wortkaskaden, um zu wirken. Fast möchte man sagen "schlicht und einfach" kommt es daher. Wobei ich das nicht abwertend meine, im Gegenteil. Dein Gedicht berührt, ich hoffe sehr, auch die Person für die es geschrieben wurde.

     

    Herzliche Grüße,

    Cicero

  7. Romy besuchen

     

    Frühmorgens

    zum Blick auf den Eiffelturm

    frische Croissants

     

    im Louvre

    unzählige Augenpaare

     

    vor der Mona Lisa -

    sie lächelt zurück

    wie eh und je

     

    Notre-Dame:

    Wo Quasimodo lebte

    nur noch Tauben

     

    um Ediths Single

    mit den Händen gefeilscht

     

    Milord...

    nach Baissy-sans-Avair

    Romy besuchen

  8. Herbst

     

    Kalt fegt der Wind durch alle Gassen,

    treibt bunte Blätter vor sich her,

    die Tage sind nun grau und neblig,

    die Sonne zeigt sich fast nicht mehr.

     

    Das ist die Zeit der warmen Stube,

    schnell Feuer im Kamin entfacht,

    leise Musik, Chopin, Vivaldi,

    und in der Kanne Tee gemacht.

     

    Ein gutes Buch neben das Sofa,

    drei Kekse noch, oder auch vier,

    nun kann getrost der Abend kommen,

    die Kälte bleibt jetzt vor der Tür.

     

    Der Regen prasselt an die Scheiben,

    leise flackert das Kerzenlicht,

    wer so den Herbsttag enden lässt,

    den stört das Wetter wahrlich nicht.

  9. Schön, dass Euch meine kleine "Literarische Postkarte" gefällt.

     

     

    Ich habe im Restaurant "Halligblick" auf Nordstrand gelesen. Der Versuch, einige Impressionen literarisch einzufangen, scheint ja gelungen zu sein.

     

    Herzlichst,

    Cicero

  10. nordstrand

     

    möwen

    setzen spuren zwischen

    die gezeiten

     

    mit dem wasser

    läuft die sonne

    aus den prielen

     

    ebbe im watt

    das meer steigt

    in die nase

     

    nordstrand

    abendsonne säumt

    die wolkenränder

     

    leiser abschied

    bunte drachen

    im wind

  11. Hallo ric,

     

    es ist ja das Schöne bei jeder Art von Kunst, ob es gefällt, liegt immer im Auge des Betrachters.

    Die Gartenzwerge sind auch eher der Kategorie Senryù zuzuordnen, tja, Tschaikowsky mag man, oder man mag ihn nicht. Wie gesagt, das Auge des Betrachters...

     

    Deine "Zugvögel", an anderer Stelle hier im Forum, gefallen mir sehr.

     

    Und weil wir schon bei den Vögeln sind,

     

    Kalter Herbstmorgen -

    noch gehört der Strand

    den Möwen

     

    Liebe Grüße,

    Cicero

     

    :wink:

  12. Hallo in die Runde,

     

    das traditionelle, japanische Haiku hat natürlich seine Regeln, also 5-7-5 Silben, im Text ein Kigo (Jahreszeitenwort), Thema Natur, so weit, so klar. Diese strengen Regeln werden, speziell im europäischen Sprachraum, nicht mehr strikt eingehalten. Natur kann, muss aber nicht mehr das Thema sein, beim Freestyle-Haiku wird auf das Silbenzählen verzichtet, wobei schon darauf Wert gelegt wird 17 Silben insgesamt nach Möglichkeit nicht zu überschreiten. Trotz allem sind es Haiku, zwar nicht der japanischen Tradition verhaftet, aber selbst dort anerkannt. Japanische Printmedien veröffentlichen jede Menge Haiku von Europäern, Amerikanern, Indern, auch wenn sich diese nicht ganz an die alten Regeln halten.

     

    Zwei Beispiele aus meiner Feder, die im Haiku-Jahrbuch 2007 von Haiku heute veröffentlicht wurden:

     

    In Nachbars Garten -

    Lagebesprechung im Kreis

    der neuen Zwerge

     

    Winterabend -

    Nüsse knacken

    mit Tschaikowsky

     

    Herzliche Grüße,

    Cicero

     

    :wink:

  13. Hallo ric,

     

    "Terra", den Titel braucht das Haiku meiner Meinung nach nicht. Er vermindert nur den Nachhall-Effekt beim Leser, weil schon alles gesagt ist. Ohne Titel bleibt es offener, gibt dem Leser die Chance, es gedanklich weiter zu schreiben.

     

    Liebe Grüße,

    Cicero

     

    :wink:

  14. Was bleibt...

     

    Auf dem Bahnhof

    die Wärme

    deiner Umarmung

     

    Das Streicheln

    deiner Hand

    auf meiner Wange

     

    Deine traurigen Augen

    hinter der Scheibe

    des Abteils

     

    Ein letztes Adieu

    gegen den Lärm

    des rollenden Zuges

     

    In der Nacht

    dein sinnlicher Duft

    auf dem Kissen

  15. William

     

    Noch einmal griff der Narr zu seiner Laute,

    zupfte die Saiten, sang ein traurig schönes Lied,

    und in dem leeren Saale saß der Dichter,

    ganz leise summte er mit seinem Narren mit.

     

    Er lauschte, kam ein Reiter flott des Weges,

    war nicht ein Pochen jetzt, am großen Eingangstor,

    waren da Stimmen, Schritte, lautes Lachen,

    oder betrog den alten Mann sein müdes Ohr?

     

    Traurig erhob er sich und ging an´s Fenster,

    sah auf sein Stratford, das er so berühmt gemacht,

    sehr lange blickte er dann in den Himmel,

    strahlende Sterne zeigten sich in ihrer Pracht.

     

    Er hatte seine Kinder eingeladen,

    nun saß er einsam jetzt in seinem großen Haus,

    die Kerzen in den alten Silberleuchtern,

    sie brannten nieder, gingen leise zischend aus.

     

    "Nun ist es gut", sprach er zu seinem Narren,

    "müde bin ich, Freund Morpheus wartet auf mich schon,

    hab´ Dank für den Gesang, das Spiel der Laute,

    war melancholisch auch so mancher, leiser Ton."

     

    Verstummen ließ der Narr nun seine Laute,

    war fast im Gehen schon, und sagte schnell dann noch,

    "Nun, eure Kinder, Herr, sie sind die Besten,

    die je ein Dichtervater schrieb, so glaubt mir doch.

     

    Wären sie euch nicht so perfekt gelungen,

    dann wären alle eure Kinder heute hier,

    wenn sie auch jetzt auf fernen Bühnen spielen,

    ihr Herz ist stets bei euch, Herr, bitte glaubt es mir."

     

    Da mußte William ganz leise lächeln,

    "So habe ich die Sache nie gesehen,

    Narren sind weise", dachte er voll Freude,

    "jetzt kann ich endlich, ohne Kummer, schlafen geh´n."

     

    So lag das Haus von Shakespeare bald im Dunkel,

    der Narr, in seiner Kammer, löschte auch das Licht,

    schlief schmunzelnd ein, er wußte ja schon immer,

    dass jeder alte Narr stets nur die Wahrheit spricht.

  16. Hallo Angel,

     

    schön, dass Dir die " Wiedergeburt " gefällt, mit der Meinung von Torsul zur letzten Zeile habe ich auch leichte Schwierigkeiten. Gerade die Frage " Werde ich wiedergeboren? " lässt den Text am Ende noch ein bisschen weiterschweben, weil es so ein offener Schluß ist. Na, ja, vielleicht gibt es noch ein Statement von Torsul dazu.

     

    Liebe Grüße bis dahin,

    Cicero

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