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Peeradox

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Beiträge erstellt von Peeradox

  1. Im stets kreisenden Trott

    Zieht ein Büffel voran

    All seine Züge sind leer

    Denn es Wandert schon lang

     

    Ein gekrönter Riese

    Sticht so deutlich hervor

    Doch seine Krone verschwand

    Als er's Blattwerk verlor

     

    Ein gieriger Geier

    Sitzt schon auf einem Ast

    Sein Blick kreist durch die Wüste

    Bis der Mondschein verblasst

     

    © Peeradox

  2. Gedanken im Raum

    Zeit wird zum Grau'n

    Flucht vor der Sehnsucht,

    Um nach vorne zu schau'n.

    Sich Gefunden, geweiht,

    Ewig Gebunden, bald entzweit,

    Sekunden empfunden befreit,

    Gefolgt von Stunden voll' Leid.

     

    Bald neu erhoben, bewegt

    Weiter gezogen, gebebt,

    Doch wieder belogen, erfleht

    Alles Verschoben, verdreht,

    Geleugnet, doch endlich erwacht

    Es erneut gänzlich bedacht,

    Verzweifelt letztendlich belacht,

    Erkannt das es kein' Sinn macht.

     

    ©Peeradox

  3. Der Trompetenspieler

     

    Es war mal ein Trompetenspieler

    Der spielte nur traurige Lieder

    Weil sie ihm auf dem Herzen lagen

    Konnte er nichts als Trübsal blasen

     

    Die Welt um ihn herum war grau

    An keinem Tag der Himmel blau

    Häuser waren blass und riesig

    Menschen selbst bezogen, spießig

     

    Selbst wenn er mal ein Lächeln sah

    Wars an der Mimik sofort klar

    Schadenfreude, so hämisch klang

    Gelächter wie Totengesang

     

    Er stimmte ein in die Melodie,

    Zusagen würde sie ihm nie.

    Spielte ihr Lied, in all den Jahren

    Nicht mal 'nen Blick von Schlips und Kragen

     

    Eines Tages hatte er genug

    Nahm einen tiefen Atemzug

    Hatte eh nichts zu verlieren

    und begann zu musizieren

     

    Nicht, dass er dies nicht immer täte

    aber nun singt seine Trompete

    Lieder aus dem tiefsten Herzen

    Tiefer als Trauer und als Schmerzen

     

    Wünsche und Träume werden beschrieben

    die viel zu lang' verborgen blieben

    Von einer doch ganz andren Welt

    Dort geht's weder um Macht noch Geld

     

    Selbst gesehen hat er sie nie

    Entsprang vielmehr der Fantasie

    Sehr bald schon blieben Leute stehn'

    Der Klang war neu, doch wunderschön

     

    Es riss sie aus der alten Kluft

    Der erste Schlips flog durch die Luft

    Das erste Tanzbein wurd geschwungen

    Das erste Mal wurd mitgesungen

     

    Sowas hat's dort noch nie gegeben

    Die Menschen feierten das Leben

    Jeder von ihnen in Ekstase

    An jede Wand kam frische Farbe

     

    Er spielte geradezu perfekt

    und blies sogar die Wolken weg

    Das erste Mal seit Ewigkeit

    Lachte die Stadt der Traurigkeit

     

    Nur einem wollte das nicht passen

    Der musste diese Töne hassen

    Das Schmunzeln in all den Gesichtern

    Dazu das herzensfrohe Kichern

     

    Er war Geschäftsmann, mit Verlaub,

    Das waren viele andre auch

    Bloß kam Er nur an seinen Lohn

    Durch Kummer, Hass und Depression

     

    So ging er ganz adrett gekleidet

    Zum Musiker der Reden meidet

    Und sagte ihm solch fremde Noten

    Seien von jetzt an verboten

     

    Die Trompete bleibe zuhause liegen

    oder er würd' aus der Stadt getrieben

    Dieser versteht nicht und er fragt

    worüber sich der Mann beklagt

     

    Der Geschäftsmann brüllt ihn an

    Dass keiner den Lärm leiden kann

    Es würde sich einfach nicht gehören

    Mit diesem Krach ihn so zu stören

     

    Er machte kehrt und er ging weg

    Hoffte es hatte seinen Zweck

    Der Musiker war leicht verwirrt

    So was war ihm noch nie passiert

     

    Respekt und Anstand hatte er

    So schmerzte es ihn um so mehr

    aufzuhören, da er doch endlich

    Sich frei fühlte und lebendig

     

    Die Trompete kam in 'nen Karton

    Und er verließ die Stadt aus Beton

    Dachte er müsse wohl verschwinden

    Um den Lebenssinn zu finden

     

    Drei Jahre zog er durch die Welt

    doch fand nichts was ihm so gefällt

    Wie das Spielen auf seinem Instrument

    Weshalb er zurück nach Hause rennt

     

    Dort angekommen merkt er schnell

    Die Sonne scheint noch immer hell

    Die Wände sind noch immer bunt

    Sogar ein Lächeln ziert jeden Mund

     

    Und nicht einmal sehr weit entfernt

    Hört er Melodien für die er schwärmt

    Aus jeder Richtung kommt solch Klang

    Für seine Ohren purer Gesang

     

    Aus Instrumenten aller Art

    Tönt die Stadt an diesem Tag

    Denn vielleicht wurde er vertrieben

    Doch die Musik, die ist geblieben.

     

    Munter und froh auf seinem Wege

    Hört er sogar eine Trompete

    Er liebt den Laut, genau deswegen

    geht er ihm direkt entgegen

     

    Er sieht wer spielt, der sieht ihn auch

    und hört sofort zu spielen auf

    Kurz erstarren dem die Glieder

    Dann wirft er sich voll Demut nieder

     

    Der Trompetenspieler guckt erstaunt

    Doch gewiss nicht schlecht gelaunt

    Hilft dem Geschäftsmann wieder auf

    Hält sich vor Lachen dann den Bauch

     

    Er sagt „Ich merk', es tut dir Leid

    damals warst du noch nicht soweit

    Auch ich brauchte erst meine Zeit

    Von nun an spielen wir zu zweit!“

     

    ©Peeradox

  4. Ach, der Wehmuts Zwillingsschwester

    Selbstmitleid macht's auch nicht besser.

    Mutter Trauer kann nicht helfen.

    Vater Recht agiert nur selten.

     

    Die zwei ungewollten Kinder

    kamen zugleich im tiefsten Winter.

    Stress der erstgeborene Sohn

    erwartete sie lange schon.

     

    Uropa Hass hat nichts zu sagen,

    hat mehr als genug Last zu tragen.

    Onkel Neid kann sie nicht leiden,

    versucht sie bloß alle zu meiden.

     

    Tante Gier hat genug für jeden,

    bloß will sie davon nichts geben.

    Vetter Trotz bleibt immer stur.

    Was für 'ne Familie ist das nur ?

  5. Danke ! Hat sehr geholfen, bei manchen Stellen bin ich auch ab und zu gestolpert und Manches war mir noch gar nicht aufgefallen. Was das Traben angeht, muss ich die Strophe evtl. noch einmal überarbeiten Mit der Interpunktion habe ich es nicht so ernst genommen :? nur manchmal aus Gewohnheit anscheinend was richtig gemacht, aber größtenteils keinen Wert drauf gelegt, aber das ist ja schnell überarbeitet :wink: Vielen Dank für deine Kritik ! Freut mich sehr noch eine Meinung zu hören !

  6. Wie Katz und Maus

     

    Im dunklen Raum, ganz einsam sitzt

    'ne kleine Maus und die fragt sich

    "Was bin ich hier nur jeden Tag

    auch wenn ich wohl den Käse mag

    Möcht' ich doch die Welt gern sehn' "

    und so beschließt sie los zu gehn'.

     

    Sie beißt sich durch die dicke Wand

    ohne Furcht und ganz gespannt

    was sie wohl erwarten wird

    und was da draußen so passiert

    Sie nagt und nagt mit ganzer Kraft

    nicht lange braucht's - sie hat's geschafft.

     

    Ganz vorsichtig und mit Bedacht,

    ein Stückchen Käse mitgebracht,

    Kommt sie raus aus ihrem Loch

    Doch eine Sache fehlt ihr noch

    Das ist ein Ziel, sie brennt wie Feuer

    und sagt "Ich mach ein Abenteuer!"

     

    So zieht sie über Berg und Wiesen

    Ist nur zum schlafen stehn' geblieben

    Doch plötzlich werden Felsen eckig

    Kästen fahren, die Luft ist dreckig

    All das ist ihr noch nicht bekannt

    Hochhaus und Auto wirds genannt.

     

    Aber nicht, dass sie sich verschanzt

    Eins kennt sie nicht und das ist Angst

    Dennoch verdient sie sich ein Päuschen

    Und flitzt schnell zum nächsten Häuschen

    Vorbei an Riesenfuß und Rad

    und schon wieder wird genagt.

     

    Nicht nur Zufall hat sie hergeführt

    Auch das Knurren das sie spürt

    Und der Duft, der so vertraut

    ihr all die andren Sinne raubt

    Doch wer wartet da? Maus schau!

    Guckt nur blöd und sagt Miau.

     

    "Ach mir wird schon nichts passieren"

    sagt die Maus und zeigt Manieren:

    "Hallo du großes Ungetier

    Ist das deine Heimat hier?

    Ich bitte dich nur um ein wenig

    Käse, Brot - auch Krümel nehm ich."

     

    Die Antwort kommt mit müdem Blick

    "Du kleines Tier hast Mut und Glück

    Ich werd gemästet und hab vergessen

    Kleine Nager wie dich zu fressen."

    Die Maus begreift doch gibt nicht nach

    wohl wissend mit wem sie da sprach.

     

    "Ich sah schon manches Tier auf Lauer

    In deinen Augen steht nur Trauer

    Auch ich hab selbiges Problem

    deshalb beschloss ich loszugehen.

    Mir fehlt nur eins," Sagt sie verträumt,

    "Und das ist ein guter Freund"

     

    Die Katze schaut verwundert hin

    Fragt "Weißt du eigentlich wer ich bin?

    Wenn ich mit dir nur herum lunger

    Fress ich dich beim ersten Hunger!"

    Aber die Maus bleibt einfach stehn'

    als gäbe es da kein Problem.

     

    "Du hast hier alles was du brauchst

    Hunger kommt da gar nicht auf

    verlernt zu jagen hast du lange

    um mein Leben ist mir nicht Bange."

    Der Katze fällt dazu nichts ein

    und einsam will sie auch nicht sein.

     

    So kamen sie sehr gut zurecht

    Lebten weder gut noch schlecht

    Denn beide hatten was gefunden

    tiefe Freundschaft schnell gebunden

    Tag ein Tag aus soviel erlebt

    Gelacht, geweint, gehört, erzählt

     

    Doch viel Gutes hat ein Ende

    So kam auch hier die große Wende

    Sie suchten, fanden doch nichts mehr

    Das ganze Haus war still und leer

    Nichts zu fressen, nichts zu knabbern

    Die Maus sah schon die Katze sabbern

     

    Aber das Mäuschen war nicht dumm

    kam inzwischen im Städtchen rum

    „Ich weiß es sind zwar schwere Zeiten

    Doch weiß ich wo sie zubereiten

    was uns sicher beiden schmeckt

    Komm mit ich hab da was entdeckt“

     

    Die Katze kommt ihr nach gehinkt

    Erst langsam aber bald schon schnell

    achtet immer mehr auf den Instinkt

    Sieht ihren Freund als Steak mit Fell

    Der Appetit macht sie fast blind

    nur ihre Augen, die funkeln hell

     

    „Ein klein' Haps, der reicht doch aus

    schadet ihr wohl sicher nicht

    Lange war sie in meinem Haus

    was den Lohn wohl rechtfertigt

    Nur die Schwanzspitze der Maus“

    Denkt die Katz ganz heimlich sich

     

    Doch die Maus gewiss schon ahnend

    was hinter ihr vor sich geht

    rennt schnell, sieht die Katze jagend

    bis sie vor der Luke steht

    Die auch an diesem kühlen Abend

    Wärme spendend offen steht

     

    Davor bleibt sie abrupt stehen

    und beschließt sich umzudrehen

    Sie ruft " Jetzt will ich mit dir reden

    Hänge zwar an meinem Leben

    und weiß du hast grad viel vergessen

    willst mich am liebsten sofort fressen.

     

    Doch verzeihen will ich dir gerne

    nachdem ich kam aus weiter Ferne

    und in dir gefunden habe

    die Antwort auf die eine Frage

    Finde ich Freundschaft oder nicht

    und ich glaube noch an dich.“

     

    Grad getrieben vom Reflex

    steht die Katz total perplex

    weiß nicht was zu tun ist

    hört sie aufs Herz oder Gebiss

    Sie denkt zurück an jenen Tag

    bevor die Maus in ihr Leben trat

     

    Sie hatte zwar genug zu Kauen

    konnt sich bloß keinem anvertrauen

    Es war auch jeden Winter warm

    Doch kalt im Herzen und einsam

    So wurde ihr schlagartig klar

    Das ohne Maus nichts von Werte war

     

    Nur leider war sie so verträumt

    da hatte sie total versäumt

    den Überblick nicht zu verliern'

    und sich selbst zu kontrolliern'

    es war ihr einfach nicht gelungen

    Sie hatte die Maus bereits verschlungen

     

    Trat durch die Luke in den Raum

    und traute ihren Augen kaum

    Zu spät kam ihr der Geisteswandel

    Die Katz im Fisch und Käsehandel

    Alleine blieb sie dort und lag

    im Selbsthass bis zum Todestag.

     

    ©Peeradox

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