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Ametyst

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Beiträge erstellt von Ametyst

  1. Ein windiger Geselle

     

     

     

    Nun, endlich ist er eingeschlafen, der Wind.

    Hat er sich nicht benommen,

    wie ein ungebärdet’ Kind ?

    Wie hat er gerüttelt an Fenster und Tür,

    hat Bäume geschüttelt, gar Sand ins Auge mir.

    Peitschte mit Gejohle über’s weite Meer.

    Trieb die hohen Wellen weißgischtig vor sich her,

    dass brausend sie ergossen sich, über das Land.

    Ja, weit sind sie geflossen, hoch über den Molenrand.

     

    Doch schien’s, als macht‘ den Möwen

    großen Spaß sein Spiel,

    hoch ließen sie sich treiben,

    nie wurd‘ es je zu viel.

    Dann fegt er durch die Straßen

    und trieb den feinen Sand.

    Auf türmte er die Dünen.

    Sand in die Ohren drang.

     

    So schien er wohl zu glauben, dass er alleine sei ?

    Zu allen seinen Spielchen, sang er ein Lied dabei.

    Die Sonne schien so hitzig, das macht‘ ihm frechen Mut.

    Ich fand das gar nicht witzig und dacht’:

    „ Jetzt ist es gut !“

     

    Ist endlich eingeschlafen, hat seine Kraft verbraucht.

    Nichts rührt sich mehr, kein Blättchen,

    nichts mehr, was zornig faucht.

    Alles ist jetzt friedlich, so wie es vorher war.

    Nun könnte man fast glauben,

    der Wind war gar nicht da.

     

     

    © Gisela Siepmann

  2. Lügen macht vergnügt ?

     

     

     

    Es ist längst allen klar,

    dass sich was ändern muss.

    Doch niemand macht es wahr,

    es bringt zu viel Verdruß.

     

    Zu mühsam ist das Leiden,

    das man sich selbst zufügt.

    Warum sich selbst beschneiden ?

    „ Lügen macht vergnügt !“

     

    Die heut’gen Generationen,

    litten sie jemals Not ?

    „In unseren Regionen

    fehlte niemals Brot.“

     

    Sie brauchten nie sich sorgen,

    es war doch alles da.

    „ Das Sparen “ ging verloren. -

    Es ist schon sonderbar.

     

    Sie gieren nach dem Leben.

    „ Was ist denn lebenswert ?“

    Sie nennen es „ Erleben “

    und sagen: „ Nichts passiert !“

     

    Sie lieben Sensationen,

    fast alles kommt da recht.

    Es kostet zig Millionen.

    Wem wird’s dabei nicht schlecht ?

     

    Fast ohne Perspektiven

    verschwindet Illusion.

    Die Geister, die wir riefen,

    laufen nicht mehr davon.

     

    Moral, ist das ein Fremdwort,

    kein müdes Lächeln wert ?

    Die Korruption vor Ort,

    „ Gewissen nicht beschwert ?“

     

    Und ausgehöhlte Sinne,

    gefüllt mit Dope und Hasch.

    Die Illusionenspinne

    frisst unsere Kinder rasch.

     

    So geht die Welt zu Grunde ?

    Wem wird nicht Angst und Bang‘ ?

    Mit wem stehen wir im Bunde ?

    “So dauert‘s nicht mehr lang‘.

     

    Den Blick zukunftgerichtet:

    „ Was bleibt uns unterm Strich ?“

    Gibt uns das, was man sichtet,

    nicht einen schmerzlich‘ Stich ?

     

    Was bleibt uns noch an Hoffnung ?

    Was hinterlassen wir ?

    „ Wer schafft den Quantensprung “,

    heut‘ noch, im „ Jetzt und Hier ?“

     

     

    © Gisela Siepmann

  3. Schönes Land

     

     

     

    Südafrika - ja, ich war da.

    Wärme genossen - Schweiß ist geflossen.

    Südafrika - „ Wie warm war’s da. “

    Bunte Vogelwelt - so grün das Land.

    Fremdes Getier überall ich fand.

    Menschen, so schwarz wie Ebenholz -

    gemächlich ihr Gang und doch so stolz.

     

     

    Unter Palmen gesessen - herrliche Früchte gegessen.

    Wein ist geflossen - wir haben’s genossen.

    Vogelgezwitscher - fremde Gesänge,

    faszinierende Ryhtmen - Trommelklänge.

    B l u m e n - welch‘ eine Farbenpracht -

    das Auge sieht’s - das Herz es lacht.

     

     

    Hügel, Berge, Flüsse, Seen,

    Buschland, Wälder - „ wunderschön.“

    Menschen, so freundlich, lachen mich an.

    Bedanken sich ständig, es liegt ihnen dran.

    „ Sind es gewohnt seit Sklavenzeit ?“ -

    Haben sich lang’ noch nicht selbst befreit. ?

     

     

    Ist Freiheit denn etwas, das man vergisst ?

    Dass, wenn man’s nicht kennt, auch nicht vermisst ?

    Heiß brennt die Sonne, schön ist das Land.

    Schüttle in Freundschaft

    manch’ dunkle Hand.

    Wie wird es kommen ? -

    Der Blick bleibt verschwommen.

     

     

     

    © Gisela Siepmann

  4. Lass‘ uns einfach gleiten

     

     

     

    Komm, lass’ zum Mond uns fliegen,

    oder noch weiter weg.

    Lass’ uns den Himmel durchpflügen

    suchen nach einem Versteck.

    Vor wem wollen wir uns denn verstecken ?

    Nur vor uns selber gar,

    ich glaube Du willst mich necken ?

    Zieh’ an, Dein Flügelpaar

    lasse uns einfach gleiten.

    Oh ja, das ist wunderbar.

     

    Während wir über den Wolken

    fliegen so durch den Raum,

    begleiten uns tausend Wesen,

    gar lieblich anzuschauen.

    Ein Glitzern, ein Flirren umgibt uns jetzt,

    alles schwirrt durcheinander,

    doch keines dabei sich verletzt.

    Tanzen und drehen uns mit Vielen.

    Zarte Harfen lieblich spielen.

    Welch’ herrlicher bunter Reigen.

    Sonnenstrahlen sich verneigen.

     

    Lass’ uns noch ein Weilchen bleiben,

    bis die Sonne ist entschwunden,

    Mond und Sterne ziehen Runden,

    welcher Glanz wird dann wohl sein ?

    Wenn des Mondes Silberschein

    tritt noch in den Reigen ein.

    Es wirds “unbeschreiblich sein.

    “Davon einen Blick erhaschen,

    dann mit Flügelschlag, dem raschen

    unseren Heimweg treten an,

    Dass ich noch im süßen Schlaf

    “davon weiter träumen kann.

     

     

    © Gisela Siepmann

  5. Die Stimme der Stille

     

     

    Die Stimme der Stille,

    kannst Du sie hören ?

    Still, ja sei still,

    ich höre sie,

    wenn ich nur will.

    Scheint mir so zart, so leise,

    kindlich und doch so weise.

     

    Geh’ behutsam mit ihr um,

    erschrickt sie,

    bleibt sie klein, ja stumm.

    Sie ist Dein Wesen,

    wohnt in Dir.

    Arm wärest Du, ganz so ohne sie.

    Eingebung Dir und Phantasie.

     

    Sie Dich beflügelt,

    trägt Dich fort,

    ist einmal hier,

    ist einmal dort.

    Wohnt tief im Herzen Dir,

    gibt Dir für alles Gespür.

     

    Rät dem Verstand,

    was wirklich gut.

    Sie macht Dir

    immer wieder Mut.

    Ist Deine Seele,

    Dein inneres Kind.

    Horch’ in die Stille , -

    nicht taub, nicht blind.

     

    Nimm Du Dir Zeit,

    Zwiesprach zu halten.

    Hörst Du ihr zu, -

    wird Dich bestens verwalten.

    Wie nah Du ihr kommst -

    wie Du ihr vertraust.

    Gelassen Dein Leben

    um sie herum baust.

     

    Lass’ sie sich entfalten,

    wohl merkst Du es kaum.

    Sie wird Dich gestalten,

    “gib ihr freien Raum.

    Deine Stärke wird wachsen,

    da Du voller Mut.

    Kannst Wunder vollbringen,

    ja, “alles wird gut.

     

    So horch’ in die Stille,

    horch’ in Dich hinein.

    Jetzt, kannst Du sie hören ?

    Nun, kann alles sein.

     

     

    © Gisela Siepmann

  6. Das rosa Heer der Flamingos

     

     

     

    Gravitätisch stolzierend

    schieben sie mit Geschick

    ihre krummen Schnäbel

    durch den seichten Schlick.

     

    So lange dünne Hälse -

    den Fragezeichen gleich.

    Mit roten, schlanken Beinen

    durchschreiten sie ihr Reich.

     

    Durch’s glitzernde Gewässer,

    durch salzkristallnes Meer,

    zieht nun ihr Futter suchend,

    ein ganzes rosa Heer.

     

     

    © Gisela Siepmann

  7. Ach, könnt‘ ich noch bleiben

     

     

     

    Der Abschied rückt in nächste Näh’.

    Um’s Herz wird mir ein bißchen weh’.

    Ich werd’ den Strand vermissen, auch die See.

    Der Möwen Geschrei - und noch so mancherlei.

    Werd’ nicht mehr spüren können die salzige Gischt,

    die mit winzigen Tröpfchen meinen Körper erfrischt.

     

    Nicht mehr wohlig mich aalen,

    in den warmen Sonnenstrahlen.

    Bunte Kiesel und Muscheln suchen am Strand. -

    kilometerweit wandern durch den Sand.

    „ Ach, könnt’ ich noch bleiben, in diesem Land.“

     

    Auch nähm’ ich gern mit vom Himmel ein Stück, -

    von diesem herrlichen Blau.

    Denn dort, wohin ich kehre zurück,

    da ist der Himmel so grau.

    Es blicken die Wolken düster drein,

    Schnee gibt es dort und Eis.

    Und in der Stadt, da gibt es Matsch,

    ist alles schmutzigweiß.

     

    Doch heut’ noch freu’ ich mich,

    „ich bin noch hier.“

    Noch wärmt die Sonne mich,

    dass ich nicht frier’.

    Doch, wenn im nächsten

    Jahr ich wiederkomme,

    weiss ich doch ganz gewiss,

    hier scheint die Sonne.

     

    © Gisela Siepmann

  8. Mein Tor zum Himmel

     

    Ich weiss es, ja ich bin gewiss,

    dass irgendwo auf dieser Welt,

    für mich ein Tor zum Himmel ist.

     

    Wie oft schon, wenn bei Tag

    ich die Augen schloss,

    vor Müh’ und Plag.’-

    Wenn ich bei Nacht

    bin aufgewacht:

     

    „Sah dort am Himmel ich ein Licht.“

    Zuerst wohl traute ich ihm nicht.

    Dann schaute ich mir’s näher an,

    wie es leuchtete und zu strahlen begann.

     

    Wie wurde mir heimelig, so warm,

    Wie wenn einer liebevoll

    mich nimmt in den Arm,

    Mein Atem wurd’ frei,

    mein Herz voller Kraft,

    Da wusst‘ ich, dass dieses

    das Licht für mich schafft.

     

    Nun glaube ich mit Zuversicht,

    dies Licht mein Tor zum Himmel ist.

    Und so steht nun mein ganzes Hoffen,

    dass wenn ich’s brauch‘, das Tor find’ offen.

     

     

    © Gisela Siepmann

    • Schön 2
  9. Wogendes, brausendes Meer

     

     

     

    Himmel und Meer verschmelzen am Horizont.

    Mittägliche Sonne dort oben thront.

    Wellen rollen weißgischtig an Land,

    Wasserfontänen spritzen über den Klippenrand.

     

    Möwen über mir kreischen, Futter erheischend,

    stoßen nieder, stoppen ihren Lauf,

    picken eine Muschel auf.

    Viele kommen angerannt, zanken sich,

    es wirbelt Sand.

     

    Eine schaumgekrönte Welle erreicht die Stelle.

    Ängstlich laufen sie, ganz schnelle.

    Eine neues Futter fand.

    „ Neues Glück, neues Spiel, “

    niemals wird es noch zu viel.

     

    Wellenberge türmen sich,

    hoch spritzt auf die weiße Gischt.

    Salzig ist schon mein Gesicht.

    Sieh, dort auf dem Wellenkamm,

    wiegt sich da ein Kormoran ?

     

    Oh, nun ist er ganz verschwunden,

    lässt sich wohl ein Fischlein munden.

    Dort, dort fliegt noch einer,

    fort fliegt er, wird immer kleiner.

     

    Schau, so schau doch an,

    siehst Du da, den Pelikan.

    Sieh‘, wie schwer er landen kann,

    einen Fisch hat er im Schnabel,

    und sein Kropf ist auch randvoll.

    Das ist eine reiche Beute,

    der erfüllt bestimmt sein Soll.

     

    Hohe Flut wird’s sein, -

    die Sonne fällt sehr schräg schon ein.

    Näher sind die Wellen jetzt an Land,

    schäumend netzen sie den feinen Sand.

    Senden von den Nixen mir den Gruß.

    Küssen zärtlich meinen nackten Fuß.

     

     

    © Gisela Siepmann

  10. Wer nicht seine Fesseln sprengt

     

     

     

    Manchmal kommt es knüppeldick,

    kaum zu tragen.

    Das scheint dann wohl mein Geschick,

    hör‘ ich sagen.

    Verlerne nur das Lachen nicht,

    mach‘ ein fröhliches Gesicht.

    Alles trägt sich mit Humor.

    „ Weh dem, der ihn verlor.“

     

    Sonne scheint und Regen fällt,

    nimm’s gelassen.

    Das ist so auf dieser Welt.

    „ Warum hassen ?“

    Nehmen wir es wie es kommt,

    frohen Mutes.

    Jedem doch nur, was ihm frommt, -

    „ Schlechtes ? - Gutes ?“

     

    Wie man sieht und wie man denkt ?

    „ Perspektive.“

    Wie man die Gedanken lenkt,

    „ konstruktive ?“

    Ist der Blick starr eingestellt, -

    wie gerufen

    verbaut man sich nur seine Welt.

    „ Stolperstufen.“

     

    Wie man die Gedanken lenkt,

    wie sie laufen, -

    wer nicht seine Fesseln sprengt,

    muss ersaufen. ?

    Ängste bringen nur viel Pein,

    machen müde.

    „ Nein, das alles muss nicht sein,

    ist zu rüde !“

     

    Heiß isst man nicht wie gekocht,

    erst mal pusten.

    Wer auf seine Rechte pocht,

    kriegt ‘nen Husten. -

    Glaubt er “ändert seine Welt ?

    „ Rebellieren, “

    in dem er sie nun anbellt ?

    „ Nichts kapieren !“

     

    „ Warten “, warten braucht Geduld,

    doch es lohnt sich.

    Ungeduld trägt selber Schuld,

    wirklich mißlich.

    Wer fängt bei sich selber an,

    kümmert sich um "seinen Kram ?

    Der, der sich die Mühe macht,

    auch am Ende lacht.

     

    Wer sich nicht die Sicht verstellt,

    akzeptiert wie’s ist, -

    den Humor dazu gesellt,

    spürt doch wie es fließt.

    Wer die klare Sicht behält,

    sieht bis auf den Grund, -

    sich Lug und Trug entgegen stellt,

    schließt den besten Bund.

     

     

     

    © Gisela Siepmann

  11. Kraft der Gedanken

     

    Alles was Du denkst, es steht Dir frei.

    Wohin Du es auch lenkst, es kommt vorbei.

    Der Gedanken Kraft ist Deine Macht.

    Denke positiv, und es geht nichts schief.

     

    Stelle Dich der Konfrontation.

    Wäge mit Verstand und im Herzen ab.

    Gelassenheit wird sein,

    die die Kraft Dir gibt.

    Stell’ Dich auf sie ein,

    denn sie führt zum Sieg.

     

    Stelle Dich der Kraft,

    werde eins mit ihr.

    Himmel, welche Macht

    geht dann aus von Dir!

    Denke, hand’le, bleibe positiv.

    Mach‘ nie die Augen zu,

    dann läuft auch nichts schief.

     

    Negativität, sie ist ein Magnet,

    zieht Dich an mit Macht,

    in eine schlamm’ge Schlacht.

    Phönix bist Du selbst,

    Dich draus zu befrei’n.

    Schwinge Dich empor,

    die Kraft wird in Dir sein.

     

    Denke an das Ziel,

    das Du Dir gestellt.

    Bevor Du kamst in’s

    Hier und Jetzt,

    auf diese schöne Welt.

    Stelle Dich der Macht,

    die Dich nach unten zieht.

    Lauf’ nicht vor ihr davon,

    wo bliebe dann Dein Sieg ?

     

    Bricht die Dunkelheit über Dich herein,

    hülle Dich in “Licht -

    es wird Schutz Dir sein.

    Denke an die Macht

    der Gedankenkraft.

    Trau’ Dich,

    habe Mut,

    „ dann ist alles gut.“

     

     

    © Gisela Siepmann

  12. Auf der Robbeninsel

     

     

    Schwarze Köpfchen, braune Köpfchen,

    weiches Fell, auch krause Löckchen.

    Große kugelrunde Augen blinzeln in der Sonne.

    Schwere Leiber wälzen sich im Sand,

    aalen voller Wonne sich am Strand.

     

    Die Luft erfüllt ein Brüllen, Blöken.

    Baby’s sind und werden grad’ geboren.

    Haben wie die Mutter winzig’ kleine Ohren.

    Reißen auf die Mäulchen,

    schnuppern noch ein Weilchen,

    schlafen wieder vor Erschöpfung ein.

     

    Ach, sie sind ja noch so hilflos, klein.

    Hör’ nur, wie die Bullen brüllen,

    ihren Harem sie verteidigen, -

    mit beißen - und mit ihren Körpern,

    den geschmeidigen.

    Manches Loch sie

    in das Fell des Gegners reißen.

     

    Oh, - es sind so viele,

    gar so viele.

    So weit das Auge reicht,

    sieht es nur Leiber, Leiber.

    Was von weitem einem

    schwarzen Felsen gleicht,

    sind tausende, ja tausende

    von Seehund-weiber’.

     

    Es ist ein Kommen und ein Gehen,

    vom Land ins Meer, vom Meer an Land.

    Es scheint, als wäre noch das Meer,

    gefüllt von ihnen, bis zum Rand.

    Das ist ein Drängen und Geschiebe,

    ein Wälzen und ein Drücken, -

    so robben sie sich einfach,

    einer über des Anderen Rücken.

     

    So manches Baby,

    grad’ geboren,

    dadurch sein Leben,

    schon wieder hat verloren.

    Entsetzen weitet meine Augen,

    das was ich sehe, -

    muss ich's glauben ?

    Wie grausam ist doch die Natur,

    denk’ ich,

     

    doch einen Moment nur.

    Das, was die Väter walzen platt,

    davon werden Möwen,

    Geier auch Schakale satt.

    So bringt sie Ausgleich nur ?

    „ Das ist Natur in pur.“

     

     

    © Gisela Siepmann

  13. Befreie Dich, Seele

     

     

    Merkst Du nicht,

    wie Dein Fuss entgleitet ?

    Treibsand ist’s,

    auf dem Du schreitest.

     

    Spürst Du’s nicht ?

    Sind Deine Sinne so stumpf,

    wie Du versinkst

    im saugenden Sumpf ?

     

    Fühlst Du nicht

    das Netz der Spinne ?

    Sie umgarnt Dir

    Geist und Sinne.

     

    Gift ist Täuschung,

    bringt Dir Kummer.

    Erwürgt Dich langsam, -

    raubt Deinen Schlummer.

     

    Trüb’ wird Dein Tag,

    die Nacht so lang’.

    Dein Herz ist mutlos

    schon und krank.

     

    Schwer ist’s,

    an der Schuld zu tragen,

    die man anderen aufgeladen.

     

    Drum übe im Verzeihen Dich,

    und brüte über Strafen nicht.

    Jene Bürde wird Dir leicht,

    wenn Du “dieses Ziel erreicht.

     

    Munter, gleich dem Vögelein,

    befreit von dem Ballast,

    schwingt die Seel‘ von Ast zu Ast,

     

    bis in jene lichten Höhen.

    Wo Freude sich und Lachen,

    auf ewig wiedersehen.

     

    © Gisela Siepmann

  14. Düne “ sieben“

    Zwischen Swakopmund und Walfishbay

    (Namibia)

     

     

    Groß und riesig, windgetrieben

    liegt sie da, die Düne Sieben.

    Wo kommt so viel Sand wohl her ?

    Fragt man sich, doch ist’s nicht schwer,

    schickt man seinen Blick umher.

     

    Rundherum das ganze Land,

    nichts als Wüste, nichts als Sand.

    Als man einst das Land vermessen,

    hat sie die Höhe längst besessen.

    Davon ist ihr noch geblieben,

     

    doch der Name, Nummer Sieben.

    Ihr zu Füßen, ganz allein,

    pflanzt man einen Palmenhain,

    legte Wasser mit viel Mühen,

    dass sie wuchsen und gediehen.

     

    Heut’, einer Oase gleich

    belohnt der Fleck’ das Auge reich.

    Kannst ruhen dort im Palmenschatten,

    blickst auf blühende Rabatten.

    Seltene Vögel sieht man hier.

     

    Nehmen sie hier ihr Quartier,

    oder sind sie Gast, wie wir ?

    Schau’ ich auf die Dünenhöhe,

    kommen Kinderträume mir.

    Ah, ich seh’ mich ‘runterrutschen,

     

    unter mir ein Brett als Kutschen.

    Juchzend, denn der Sand ist glatt,

    bremsend such’ ich meine Pad. -

    Sand fließt über meine Füße.

    Ach, Erinnerung, Du süße.

     

    Die Luft ist flirrend, Sonne brennt.

    Der Sand so heiß. Ein schöner Tag

    wurde mir heut’ geschenkt.

     

    © Gisela Siepmann

  15. Will einfügen mich

    in den Kreis

     

    Ich will der Sonn‘ entgegen -

    all mein Sein erheben.

    Einfügen mich in den Kreis.

    Will mich dem überlassen,

    der von mir alles weiss.

     

    Möcht‘ sinken in seine Glut,

    baden in wonniger Flut.

    Komm, oh hülle mich ein,

    umfange mich.

    Du meine Sonne,

    Du alleiniges Licht.

     

    Tauche die Welt in Farben,

    schenk‘ ihr strahlendes Gold.

    Ja, in allen Früchten, Garben,

    finden wir Deine Wunder, wie hold.

     

     

    © Gisela Siepmann

  16. Sturmwind über Namibia

     

     

    Ganz plötzlich,

    aus fast heiterem Himmel,

     

    Sturmwind fegt mit Gebraus’.

    Siehst Du das Vogelgewimmel,

    sie spüren’s, ein Wetter zieht auf.

     

    Lichte Wolken immer dichter,

    dunkel, drohend, Blitzgelichter.

    Donner grollt, alles duckt sich ungewollt.

     

    Sand und Staub die Luft durchwirbelt,

    auf der Haut da zwickt’s und zwirbelt’s.

    Doch der Sturm hört lang’ nicht auf.

     

    Große Tropfen fallen nieder -

    dichter Staub schluckt alles wieder.

    R e g e n - fällt,

    auf diese dürre, trockene Welt.

     

    Und die Erde schluckt und schluckt,

    was der Himmel ausgespuckt.

    Bäche quellen, Flüsse schwellen,

    nichts bleibt mehr in seiner Bahn,

     

    Dort, der See tritt über’s Ufer.

    Lang’ noch Regen, “halt’ noch an !

    Bis das trockene, rissige Land

    vollgesogen bis zum Rand.

     

    Nun kann wieder Sonne scheinen,

    auf bald wieder grüne Weiden

    und ein herrlich’ blühend’ Land.

     

    © Gisela Siepmann

  17. Der Tag beginnt

     

    Auf einmal geht die Sonne auf,

    heller wird’s am Firmament.

    Die Nacht entweicht,

    verblichen ist der Sterne Lauf.

    Erscheint die Morgenröte ?

    Sieht aus, als ob am Horizont es brennt.

    Komm’ Tag, Du magst beginnen.

    Wer will Dich halten auf ?

     

    Teilt man Dich auch in Stunden,

    Du nimmst doch Deinen Lauf.

    Wer sollte Dich erschüttern,

    die Sonn’ Dir immer lacht.

    Vielleicht würd’ Dich

    verwundern der Mensch,

    macht er den Tag zur Nacht.

     

    Er zeigt in seinem Sinnen,

    sich oftmals wunderlich.

    Will er dem Tag entrinnen,

    stürzt in die Nacht er sich.

    Doch würd’ er sich besinnen,

    er liefe nicht davon.

    Er würd’ den Tag erwarten,

    sich selbst zum schönsten Lohn.

     

    Würd‘ an der Morgenröte,

    doch sein Herz erfreun.

    Ja, mit ihr erhellen,

    des eigenen Herzens Schein .

     

     

    © Gisela Siepmann

  18. Neugierig sein und offen

     

     

    Schick’ nicht den Blick zurück,

    voll Sehnsucht oder Zorn.

    Bleibe stets aktiv,

    blicke stets nach vorn.

    Was war, - das war,

    oh wünsch’ es nie zurück,

    es trübt sich nur

    nach vorn der Blick.

     

    Neugierig sein und offen

    und immer voller Hoffen,

    lös’ ich mich aus dem Krampf.

    Ich nehm‘ ihn auf, den Kampf.

    „ Ich will , ich kann, ich tu. “

    Mut und Vertrauen gehör’n dazu.

    Gesagt, getan, - so find’ ich Ruh’.

     

    Sehnsucht oft nur ein Gaukelspiel,

    von dem, was Du schon kennst.

    Doch zeigt es Dir, die Seite an,

    die wahrlich Glück Du nennst.

    Die andere Seite,

    tief in Dir vergessen ruht.

    Weil das so ist, Du stets

    das gleiche Muster suchst.

     

    So hüte Dich,

    vor jenem Blick zurück.

    Such’ mutig Dir den Weg

    zu einem “ neuen Stück.

    Sieh’ vorwärts nur -

    und halt‘ das Gleichgewicht.

    Geh’ mit Vergangenem

    nicht zu sehr ins Gericht.

     

    Was es auch sei,

    trag’ Dir und Anderen

    nichts nach.

    Mach’ Frieden mit Dir selbst,

    und Frieden läuft Dir nach.

     

    © Gisela Siepmann

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