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Birgit Susewind

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Beiträge erstellt von Birgit Susewind

  1. Für Dich soll es sein,

    und niemand darf es wissen,

    und alle werden rätseln,

    doch keiner kann verstehn.

     

    Oder doch einer?

     

    Bist es nicht Du,

    so ist es mir doch kein andrer,

    doch es machte mich froh,

    hätte er mich wahrhaft auch verstanden.

     

    Aber es müsste sich zum Dritten ein Vierter gesellen,

    denn ein Einzelner vermag niemal zu fassen,

    was zweien nur bestimmt

    und doch allen gehört,

    die eins nur sind.

  2. Lass mich die letzte Straße mit Dir gehn,

    langsam,

    ich füge mich dem Rhythmus Deiner Schritte.

    Ich will dich halten,

    mit Dir tragen des Lebens schwere Last,

    so wie Du in Deinem Voraus die Hoffnung meiner Seele bist,

    mich beschenkst mit der Kostbarkeit Deiner Zeit,

    die rar geworden im Flug der Jahre.

     

    Ich kann Dir nichts geben,

    vom Überfluss meiner abertausend Morgen,

    und obwohl in Deinen Falten abertausend Gestern stehen,

    bist Du das Leben, das Heute, das Wissen der Erde und des Himmels,

    dem Du nun so nahe bist.

    Hast das Tal durchschritten,

    die Höhe bald erwandert.

     

    Verzeih mir,

    ich ahne noch nichts vom Rüsten des höchsten Vertrauens.

     

    Fremdes Land,

    Liebe und Tod sind Ende und Neubeginn.

    Und es geschieht ohne unser Zutun,

    das letzte Wort, so wie einst das erste, spricht ein anderer für uns.

    Tröstlich, dass das so ist.

    Bald wird mir die Hand entgleiten,

    die noch warm in der meinen liegt.

    Und hinter gesenkten Lidern entschwindest Du still ganz heimlich mir.

    Und zum ersten Mal wird es ein Morgen geben ohne Dich.

  3. Des Herbstes verlöschende Pracht

     

    Sonnenlichtes Guldenspiel und Goldesmünzenglänzen

    in Taler- und Dukatentänzen.

    Oktoberprang welkt Wald und Jahr.

    In herbstlichem Feuer verglühend

    des frühen Abends Flammenflut.

     

    Bunt der Bäume Laub verzaubert

    von goldgewebteb Lichtgeflechten

    die Floras Fluren, Hain und Auen

    sonnenseiden zart umspinnen.

     

    Hoch droben in herrlicher Höhe

    wo herrische Winde wehend herrschen

    türmen sich Wolkenhügel.

     

    Abendläuten ruft die Nacht

    mit der Seele tiefvertrautem Schall

    die Glockenklänge windgetragen

    dunkel verlorene Heimat kündend

    Sehnsucht weckend nach fernen Zeiten

    nach seligem Lehnen in machtloser Ruhe.

     

    Von deinem starken Arm umschlossen

    hingegeben jener Kraft

    die zärtlichen Zagens stolze Waffen

    furchtlosen Schweigens verweist

    lass träumend meine Sinne sinken

    mit des Herbstes verlöschender Pracht.

  4. Urvater der Planeten

    weiser Monarch der Sonnen

    der Gestirne allewiger Hüter.

     

    Deine Pfade ziehn treu die Monde

    verfolgend die göttliche Spur

    in das zeitlose Herz des Alls

    endloser Lejahend der Toren Taten.

    iebe heiligem Sitz

    in immerwährendem Kreise sich drehend

    um der Wahrheit wortlose Mitte

    unermüdlich brechend

    Entfaltung und Freiheit die Bahn.

     

    Verneinend der Weisen Wissen

    bGoldenes Leuchten wärmender Sterne

    erhellt das Dunkel unfassbarer Nacht

    des Spektrals getrennte Farben

    endlich einend in reinem Weiß.

     

    Gefallen dort

    der Sprachen begrenzende Mauer.

    Verschlossen hier

    die schmerzlich brennenden Wunden

    endgültig Antwort zu finden

    auf aller Fragen Lasten.

     

    Wo selige Tode sich formlos dehnen

    sich wiedererkennend untrennbar verschmelzen

    zu des Lebens immerfortem Schatten

    währt des Schöpfers ewiges Lächeln.

     

    Jenes verstehend verzeihende

    schuldlos Schuldige entlastende

    jenes gütige zur Güte mahnende

    um dann

    vertrauend mit dankbarem Herzen

    fraglos träumend zu treiben

    im gezeitenlosen Meer

    der ungetrübten Freude.

  5. Eingeschlossen

     

    Es ist kein Dialog, kein Monolog.

    Obwohl etwas von beiden Seiten fließt.

    Kannst du mich hören?

    Ist es gelungen uns zu verständigen,

    auf einer Ebene, die nicht nachweisbar ist,

    für den Verstand unbegreiflich bleibt?

    Gelingt die Begegnung noch einmal,

    um etwas scheinbar Verlorenes zu bewahren,

    der verzweifelte Versuch,die Schönheiten zu finden,

    am Rande eines für uns sinnlos erscheinenden Weges ins Nichts,

    den du erbarmungslos gehen musst, ohne Schritte zu tun?

    In der Stille deines Gesichtes liegt kein Hinweis,

    der mir das Recht gibt, den Monolog zu wagen.

    Du bewegst dich nicht.

    Was, wenn keiner merkt, dass du dich fürchtest vor der Nacht,

    vor der Verletzung deiner Menschenwürde,

    vor der Berührung Fremder, dem Stich der Nadel,

    vor schlechtem Geruch, dem Tod, den du doch ersehnen musst?

    Und auch wir!

    Was, wenn keiner merkt, was dich quält?

    Wir lassen dich immer wieder zurück,

    in Gedanken, in Taten, um zu verkraften,

    stehlen uns mit schlechtem Gewissen fort,

    wenn wir den winzigen Raum verlassen,

    der zu deiner Welt geworden ist,

    in dem du unsichtbare Tränen weinst.

    Wir fühlen uns klein und schuldig,

    sind hilflos, vergib uns.

  6. Rose

    Lebendiges Porzellan, von Gottes meisterlicher Hand

    aus Sonne und Seide geformt.

    Blühender Liebeskelch, in das Pastell des Regenbogens getauchte Rosenblüte.

     

    Zarter Hauch in uraltrose´,

    betörende Düfte verströmende Herzensverzauberung.

    Die Blume Gottes,

    vollkommen und schön.

    Dunkelrot blutender Flammensamt

    mit perlbetauten Wangen.

     

    Rose, bräutlich weiße, unberührte,

    aus Schnee und Marmor,

    wächserne, unvergänglich scheinende Reine.

    Anmutige, Hohe der Blumen.

     

    In lichtem Sonnengelb brennende,

    feuerorangenen Kaskaden wirbelnder Schmetterlinge gleichende,

    in zitroniger Sommerfrische sprühende Rose.

    Botschafterin der Liebe,

    im Zeichen der Schönheit Erschaffene

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