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Federleicht

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Beiträge erstellt von Federleicht

  1. @Dichtel kann es irgendwie sein dass du schlechte Laune hast? Ich hab weder vor "Werbung" zu machen noch sonst was, sondern wollte lediglich auf den Kommentar antworten. Wenn es dir nicht gefällt kannst du es ja einfach ignorieren? Aber bitte dabei nicht beleidigend werden... Danke! LG Federleicht

     

    PS: Habe den Link (die "Werbung", wie du es nennst) entfernt ;-) Falls es nicht konform ist ...

  2. @Ferienweide vielen lieben Dank für deinen Kommentar Ja, du hast vermutlich recht, es klingt schon fast nicht mehr wie ein Gedicht

     

    Danke! Ja, tatsächlich schreibe ich hauptsächlich Kurzgeschichten und längere Geschichten d.h. "Bücher" (wenn auch nur manches veröffentlicht wird).

     

    LG Federleicht

  3. Frühmärz 1887

     

    Erst wenn sie weint, kümmert er sich um sie.

    Kümmern wäre vielleicht zu viel gesagt, aber er bemerkt sie zumindest.

    Ihre zu blasse Haut, die scheuen Rehaugen und ihr Haar, das sie abgeschnitten hat.

    Die Schere auf dem dunklen Marmor schimmert silbern wie ihr Ehering.

    Er vermisst ihre dichten, dunklen Locken schon jetzt und weiß, dass dies ein Hauch Rebellion ist.

    Oh Charlott, mein liebes Kind, wieso tust du das?

    Er sorgt doch für sie und so dankt sie ihm?

    Er zögert

    und kommt zu der Erkenntnis, dass er sie erst morgen für ihre Rebellion bestrafen wird,

    denn heute Abend weint sie und die Rute erscheint selbst apodiktischen Männern wie ihm in diesem Moment zu harsch.

    Sie ist ja nur eine Frau und ihr Gemüt schwach.

    Sie steht dort im Türrahmen des alten Salons und schluchzt hemmungslos in ihre schmalen, weißen Hände.

    Und er lässt sie.

  4. @Mesochris vielen Dank für dein liebes Feedback

     

    Dass du Rilke mal als zäh empfunden hast kann ich nachvollziehen In der Schule haben wir andauernd gefühlt nur Rilkes "Lösch mir die Augen aus" gelesen und interpretiert und damals dachte ich mir nur "Hilfe, was ist los mit dem Mann?" und heute liebe ich seine Lyrik, gerade die unbekannteren Gedichte, die oft von Schwermut gezeichnet sind. Ich liebe das Naturverbundene in seiner Kunst. Generell liebe ich eigentlich alles an Rilke

     

    LG Federleicht

  5. Ich habe Heimweh, doch weiß ich nicht, wonach.

    Und du, du willst einfach weg, weit weg. Einfach nur raus hier.

    Aber ich klebe an dir wie ein Magnet.

    Habe Lust auf deine Stimme und zu viel Alkohol.

    Und du sagst, du vermisst die Sterne, aber suchst nicht danach.

    Ich denke, ich bin süchtig nach dir.

    Du bist ständig auf der Suche, nach dem, was du nicht bist.

    Wenn ich im Regen steh und auf den Bus warte, denke ich an dich, sehne mich nach dir.

    Es fühlt sich so gut an. Deine Hände in meinem Haar.

    Und du sagst, es ist falsch, doch machst trotzdem weiter. Ich verstehe dich einfach nicht.

    Jetzt hast du mich, das wolltest du doch, oder? Und doch ist alles viel zu kompliziert.

    Ich hasse mich selbst. Mich und meine Sturheit.

    Ich liebe dich. Warum liebe ich dich? Du verdienst es nicht, dass ich dich liebe.

    Ich schreie, du schlägst mit der Faust gegen die Wand, ich weine, du fluchst, doch wir können nicht ohne einander.

    Wir sitzen da, ich sage: Wir sind zu jung, um traurig zu sein.

    Du sagst: Wir sind unendlich...

    Du und ich.

    Wir.

    Und ich glaube dir. Erneut.

    Bis ich erkenne, dass du mal wieder gelogen hast.

  6. Zum Inhalt: Der Inhalt ist federleicht, sommerlich, dramatisch, impulsiv... Ein Gedicht über ein vergebenes Mädchen aus reichem Hause und einen sterbensunglücklich verliebten, jungen Mann... Klingt nach Goethe? Nein? Ist ja auch leider bloß von mir, aber vielleicht gefällt es ja trotzdem... Schande über mein Haupt, dass wir es auch hier mit dem 'Werther-Effekt' zu tun haben oder handelt es sich doch indirekt um die Gretchenfrage? Oder beides?

  7. Zwischen rauschenden Pappeln und weißen Villen

    seh ich dich im milden Glanz der Abendsonne,

    tanzend im Vorgarten, trägst dein weißes Kleid im Stillen,

    ohne zu sehen, dass ich durch die Gartenpforte komme.

     

    Unter wachsamen, behütenden Blicken der Eltern du singst

    und ich lächle dir ins Sonnengesicht, meine kleine Rose.

    Dein Kreuz, es leuchtet hell, als du mir entgegenspringst.

    Deine dunklen Locken hüpfen dir um schmale Schultern lose.

     

    Ach, süßes Mädchen, wieso gibt es Standesschranken?

    Du unschuldiges Reh, weißt ja nicht, was dir droht nach Vaters Wort.

    Ich will dir Blumen ins Haar flechten, Efeu- und Rosenranken,

    aber jener sieht nur die Vermarktung der Nymphe an den reichen Lord.

     

    Vergeben bist du längst und vergebens ist mein stummes Fleh’n.

    Dein schlanker Finger von Silber umgossen und von purem Saphir.

    Auf bald, meine Rose, mögen wir uns dann im Himmel wiedersehn.

    Denn irgendwann –und sei‘s im Tode- finde ich meinen Weg zu dir.

  8. Du bist wieder da. Hast die unbändige Freiheit der Staaten geschnuppert,

    wie ich, und willst immer mehr davon. Willst mehr, mehr, mehr. Und ich?

    Ich will dich. Immer.

     

    Der Kontakt zwischen uns ist milchig geworden wie Löwenzahnsaft und seine

    Sonnen haben sich längst in Monde verwandelt, die du wegpustest wie

    meine Nähe. Deine Haare sind länger geworden und heller von der

    kalifornischen Sonne, doch ich weiß das nur von Social-Media-Fotos.

     

    Vor einem Jahr bist du über den großen Teich geflogen und jetzt bist du

    wieder hier in meiner Studentenstadt, aber meldest dich nicht. Denn der

    Kontakt ist milchig geworden zwischen uns und zäh wie das Kaugummi an

    den Wänden der Uni-Toiletten, auf die ich deinen Namen kritzle.

     

    Du warst lange fort. Dein Schlagzeug ist verrostet, das Bier ausgetrunken,

    die Seiten deiner Lehrbücher vergilbt; nur ich, ich bin noch hier. Und

    ich will, dass du mich ein letztes mal liebst, den Sommer in meinen

    Haaren riechst und mir von Dingen erzählst, die nie sein werden…

  9. Wir wandeln im indigoblauen Abendglanz

    den weißen Weg entlang, durch Buchsbaumhecken.

    Leerer Binsenkorb, weißes Kleid- Blutflecken.

    Im toten Haar trägst du den Feldblumenkranz.

     

    In meiner hohlen Armbeuge deine schmalen Hände,

    klammern sich um Leinenhemdsärmel,

    suchen mit müden Augen in der Ferne

    nach dem Tageslicht, dem endlichen Nachtende.

     

    Der Abend breitet aus seine sanften Schwingen,

    Wolkenfetzen zeichnen in milden Sommerlüften

    Bilder von längst vergangenen Tagen, als wir noch küssten.

    Sehnsucht zerfurcht mein Herz, höre deine tote Stimme singen.

     

    Deine weißen kleinen Hände umschlingen in Hast

    den leeren Mutterbauch, Schluchzer röten dir die Wangen.

    Verloren ist der Seelenhauch, es ist ein ew‘ges Bangen

    darum, ob die Menschenliebe ausreicht ohne den Mast.

     

    In deinen leeren Mädchenaugen finde ich nichts.

    Du hast Schmerzen, in dir klafft das dunkelgraue Verlustsloch.

    Ich weiß es, mein eigenes Seelenchaos ist ja schlimmer noch,

    muss ich doch den Anblick ertragen deines toten Gesichts.

     

    Ich sehne mich so sehr ... Ich hoffe, du verstehst...

    Und dieses Schmerzenssehnen wird erst enden,

    wenn du mit müden, wächsernen Händen

    die nächste Wiegendecke nähst.

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