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Behutsalem

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Blogeinträge erstellt von Behutsalem

  1. Behutsalem

    Zur letzten Stund'
    Was wird mich dort erwarten, Herr
    wo Engelszungen singen?
    Die Hand die mir zu Stund‘ gereicht,
    verlass mich nicht und bringe
    ins Angesicht ein Lächeln noch.
    Oh, lass mich leise gehen;
    Herr, erhör‘ zur Stund‘ mein Flehen.


    Erduldet hab ich Schmerz und Leid
    und trug mein Kreuz im Glauben.
    Begleit mich jetzt auf meinem Weg,
    in Gnaden lass mich scheiden,
    so bitte ich mit letzter Kraft.
    Oh, lass mich leise gehen;
    Herr, erhör zur Stund‘ mein Flehen.
  2. Behutsalem
    Jedesmal, wenn ich deinen Namen lese,
    der vergoldet, schwarzen Marmor ziert,
    eingemeißelt und beständig
    mir deinen Tod vor Augen führt,
    wird mir bewusst, du kommst nie wieder.
    Gingst fort, als es am schönsten war
    und manches Mal ertapp ich mich im Warten,
    dass es schellt und du wärst da.
     
    Dann sehe ich dein Lachen, deine Augen,
    dein Haar zerzaust vom Wind, der draußen bläst;
    und mit ihm zieht dein Duft in meine Nase,
    verspüre deine Hand, die sich in meine legt.
    Berührt verlier ich mich in der Erinnerung.
    Wie sorglos man in jungen Jahren ist,
    denk ich und knie mich zu Boden
    und streich behutsam über grau gefärbten Kies.
     
    Du fehlst mir, auch heute noch, nach all den Jahren
    begehrt mein Herz dein fröhliches Gemüt,
    dies Unbeschwerte, das wir beide hatten, das Heimliche,
    den ersten Kuss, selbst unser Lieblingslied. All das
    und noch so vieles mehr und mehr und mehr….
  3. Behutsalem

    Liebeslied
    Liebeslied
     
    Oh, welch himmlisch Jubilieren:
    Es legt sich der Tag in unser Sein:
    der verträumt zum Licht geneigt
    sacht und gnädig uns begrüßt.
     
    Als würd‘ er seinen Schleier heben,
    der am Morgen tausilbern glänzt.
    Sein Odem, der uns Leben schenkt,
    kitzelt leicht an meinen Füßen.
    So atme ich den Morgen ein,
     
    frei gefühlte Lebenslust.
    Mit dir durch diesen Tag zu gehen,
    rührt wie ein warmer Seelengruß,
    den ich beherzt in deine Hände lege.
     
     
  4. Behutsalem
    Lose hängt der Lebensfaden - und die Güte
    atmet mit den letzten Zügen Leben aus.
    Sie stillt den Raum, die Blicke suchend
    ein letztes Mal, im allerletzten Grüßen
    greifen Hände ineinander und vertrau'n.
     
    Langsam weicht die Kraft und schweigend
    füllt die Liebe letzte Stunde aus, ihr Licht
    erbittet innerlichen Frieden und verzeiht.
    Tröstend nimmt von Angesicht zu Angesicht
    sie all den Schmerz und alles Leid.
     
    Lächelnd schließen sich die Augen und im Herzen
    kehrt die Ruhe ein, verstummt das alte Lied.
    Zurückgelassen bleibt die Leere,
    das Lauschen nach beseelter Melodie, die
    nie verklingt und durch Erinnerungen lebt.
  5. Behutsalem
    Sein Reigen zieht sich wie ein roter Faden
    und strickt das Muster der erlebten Zeit.
    Es währt nichts für die Ewigkeit,
    so bedacht, bewahrt es vor enormen Schaden.
     
    Vom Lackschuh übrig bleibt kein Glanz, der Glamour
    liegt abgebröselt am Parkett.
    Im Spiegelsaal bricht das am Tablett
    servierte Wort zum Scherbenmeerdilemma.
     
    Selbst ein Frack würd' sich jetzt nicht mehr lohnen.
    Zu edelbitter ist der Werdegang,
    im Nachgefühl verstummt der Klang
    und tanzt den letzten Tanz der Emotionen.
  6. Behutsalem
    Ach, könnt ich dir dein Weh aus deinem Körper streifen,
    ganz sacht nur würden meine Finger deine Haut berühren,
    die Schmerzen, streichelnd von dir weg bewegen,
    dir alles Leid mit meinem Handstreif ausradieren.

    Ach, könnt ich dir nur helfen! Nur begleiten,
    scheint mir gerade jetzt als hätt ich nichts getan,
    mir zerreißt mein Herz und du, du bist so tapfer,
    als wärst dem Schmerz du gläubig Untertan.

    Ich liebe dich, sag ich und streichle deine Wangen,
    ich spüre deine Hand die sich auf meine legt,
    ach, könnte ich dieses Fühlen in „Helfen“ nur verwandeln,
    ich drück zurück und zeig dir nicht, wie weh mir ist.
     
  7. Behutsalem
    Es läuten die Scheren durch blühendes Leben,
    verkünden die Macht im verschärfenden Ton,
    sie ziehen Register und nichts wird vergeben,
    beherrschen besonnen die Situation.
     
    Verstecken gekonnt die gedengelte Klinge,
    nach innen gewendet zerstörende Wut,
    sie nehmen das Opfer bewusst in die Zwinge,
    verherrlichen nichts und vertreiben den Mut.
     
    Gewächs aus verdorbenem Unheil geboren,
    ans Messer geliefert ist unser Verstand,
    doch bleiben wir Kämpfer, noch ist nichts verloren,
    die Stunde des Abschieds hat Gott in der Hand.
  8. Behutsalem
    Hinter den farblosen Konturen deines Lebens
    verbirgt sich jene Farbpalette, die dir schon als Kind
    das Bild zum Glücklichsein geschaffen hat.

    Heute verstecken sich deine Nuancen hinter dem Grundton
    der Verletzbarkeit und verbinden sich im Gefühlschaos
    deiner Seidenmalerei zu einem Endlosfaden .

    Am Versuch, dir die Eigenschaft der Seide zunutze zu machen,
    scheinst du gescheitert. Verkriechst dich im Kokon
    und setzt dir die Larve des Seidenspinners auf.
  9. Behutsalem
    Ich verschiebe das Morgen auf gestern, denn heute,
    heut ist ein bedrückender Tag. Ich verharre
    am Grab, das von Blumen ummantelt und bin dir so
    unendlich nah. Dein Fehlen entkommt keinem Pulsschlag,
    mein Leben ist ohne dich einfach nicht rund. Ich stoße
    an Ecken und Kanten dagegen, sie prellen mich innerlich wund.
    Belebende Bilder entzünden mein Auge, dein Lächeln
    verbrennt mir mein Herz, das durch die Entbehrung deiner
    endlosen Liebe tagtäglich verkümmert im Schmerz.
    Ich such deinen Halt, der mir lieb und vertraut war,
    vermiss deine schützende Hand. Und bitte, dass Gott dich,
    dem du zeitlebens ergeben, im Himmel gnädig empfängt.
     
     
  10. Behutsalem
    Während Kinderaugen aus dem Vollen schöpfen
    legen deine Füße Meilen zurück
    auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit
    überschlagen sie Brücken und Gassen
    schlafen in Angst auf Parkbänken
    die grün gestrichen ein klein wenig
    Wärme bieten.
     
    Hinter dem Boulevard
    lagert der Wohlstand
    in den Mülleimern der Zufriedenen
    er spendet dem Hunger
    keinen Trost
    während aus dem offenen Fenster
    das Besteck auf den vollen Tellern klappert.
     
    Später wirft der Mond Hoffnung ins Wasser
    und kühlt mit Mut und Selbstdisziplin
    die Wunden der Vergangenheit.
    Morgen vielleicht
    ist ein besserer Tag
    der heutige scheint überlebt.
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