Zum Inhalt springen

Rabentochter

Autor
  • Gesamte Inhalte

    16
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge erstellt von Rabentochter

  1. Hallo A.K.

     

    Ich finde dein Gedicht sehr schön stimmungsvoll, aber auch düster. Besonders Anfang und Ende finde ich sehr gelungen und "Wolken träumen, wenn der Wind sie verführt" klingt sehr schön poetisch und mysteriös.

    In der Mitte bin ich etwas über "denn sie niemals vergeht" gestolpert. Der Satz wäre grammatischer wenn du "denn" durch "weil" ersetzen würdest, obwohl normalerweise "denn" natürlich hochsprachlicher klingt als "weil".

    Ich finde in der dritten Strophe wirkt der Inhalt eher in die Reime gezwungen, obwohl ich den Rahmen "Im Schwarzen Blut... im Schmerz dem Tode auszuweichen" an sich als einen schönen Ansatz sehe, der deine Handlung nochmal dramatisiert und konkretisiert. Aber vielleicht ist diese Konkretisierung auch gar nicht nötig, ich finde gerade das Vage und Flüchtige hat seinen Reiz in deinem Gedicht.

    Insgesamt hat es mich auf jeden Fall sehr berührt und die Zeilen an Anfang und Ende finde ich großartig.

     

    LG Rabentochter

  2. Winter

     

    Der Winter ist zurückgekommen,

    Offenbart die Welt, kalt und grau.

    Das Gold der Sonne ist verglommen

    Gefroren die Träume des Morgentaus.

    Die Stadt liegt dar, benutzt und verdreckt,

    Kein Schnee, der ihre Hässlichkeit verdeckt,

    Wie das arme schwarze leblose Insekt,

    Die starren Beinchen empor gestreckt.

  3. die sache ist denkbar einfach,lb. Rabentochter,

    wer publiziert - und dazu gehören foren -, muß mit dem feedback leben. es ist anmaßend, kritik, die sachlich ist, abzuqualifizieren, sorum wird ein schuh draus. man darf als jemand, der feedback gibt, auch sagen, daß etwas mumpitz ist. auch das ist eine bewertung eines textes.

    wer das nicht hören will, für den gilt: stay off and at home.

    nun zur zweiten fehleinschätzung. die moderne hat form, struktur und metrik nicht abgeschafft - sie hat es im vers libre nur dem autor überlassen, diese elemente selbst seinem text beizugeben. es ist ziemlich leicht, bei Rose Ausländer beispielsweise in ihren werk die form herauszufinden. man muß nur ein gespür dafür haben und sich das aneignen. ein weg dazu ist die beherzigung kritischer anmerkungen. ein anderer ist das lesen guter poesie mit der nötigen bescheidenheit. wer das nicht tun, lernt nix und schreibt weiter mumpitz. wenn man das will, ist das ok, das feedback aber gehört auch zu diesem weg dazu. das kann man nicht abstellen, erst recht nicht, wenn man mit dem fuß aufstampft wie du (das ist übrigens kinderkram und langweilig).

    Lieber Walther,

    ich glaube du hast mich missverstanden. Ich habe keines Falls etwas gegen Kritik und jeder kann natürlich auch sagen was er als Mumpitz sieht oder nicht.

    Ich denke nur, dass Gedichte aus verschiedenen Gründen verfasst werden und mit verschiedenen Zielen und nicht immer muss dabei die Schönheit der Sprache oder Formeinhaltung im Vordergrund stehen, auch wenn das natürlich ein wichtiger Bestandteil von Gedichten ist und Kritik und Überarbeitung dabei eine große Rolle spielen. Ich denke Skullface ging es hier um das Ausdrücken seiner Gefühle in der authentischen Form, wie sie aus ihm herauskamen und ich finde, dass auch diese rohe Art seine Berechtigung hat. In dem Fall ist Kritik an der Form vielleicht weniger gewünscht, als eine Interpretation auf inhaltlicher Ebene. Das Label "Feedback jeder Art" stimmt dann wohl nicht für den Beitrag. Und dass das dann keine Weltliteratur wird, ist in dem Fall unwichtig, da es ein sehr persönliches Gedicht ist.

    Ja, Feedback und Kritik ist in einem Forum wichtig, und Hauptgrund für die Nutzung, ich denke es sollte aber auch akzeptiert werden, wenn jemand das nicht umsetzen will, weil es das Gedicht dann weniger authentisch für ihn machen würde. Das ist das einzige worum es mir ging, dass das akzeptiert wird. Also kein Grund persönlich zu werden und mich als trotziges Kind zu sehen. Gegen neutrale Kritik habe ich absolut nichts einzuwenden, dann aber direkt jemanden aus dem Forum raushaben zu wollen, finde ich nicht ok. Ich hoffe, du verstehst jetzt besser was ich meine.

    Wie auch immer, mir ist deine und jegliche andere Kritik auch weiterhin willkommen und ich persönlich bin auch bereit sie entgegen zu nehmen und finde es schön an diesem Forum, dass man wirklich innerhalb weniger Stunden Feedback bekommt, nur das Recht Kritik auch abzulehnen, sollte einem Autoren nicht abgesprochen werden.

     

    LG Rabentochter.

  4. Skullface,

    ich hoffe du lässt dir hier nichts einreden, sondern veröffentlichst weiterhin deine Gedichte hier. Und schön, dass du dich mittlerweile traust zu schreiben und Spaß daran findest.

    Ich muss sagen, dass es mir hier auch nicht nur um Textverbesserung geht, sondern um die Möglichkeit anonym Texte zu veröffentlichen und Reaktionen darauf zu bekommen. Natürlich sollte man Kritik auch nicht vollkommen ablehnen, aber es geht bei Lyrik ja nicht nur um Form, Reime, Sileben etc.. Ich dachte eigentlich, dass wir uns schon vor ein paar Hundert Jahren über diese Strenge der Klassik hinweggesetzt hätten und erkannt hätten, dass man Inhalt nicht immer in diese Formen zwängen muss. Schreiben ist ja auch ein Ventil um Emotionen rauszulassen und sich mit ihnen auseinander zu setzen. Wenn dann die professionellen Lyrikkritiker hier erwarten, dass jede Kritik umgesetzt wird, auch wenn Formvollendung nicht das Ziel beim Schreiben war, finde ich das sehr anmaßend!

     

    LG Rabentochter

  5. Ich will es gar nicht so viel interpretieren, sondern die bizarren Bilder genießen die für mich einfach die Absurdität der Situationen darstellen, vielleicht ähnlich wie bei Kurt Vonngut's Slaughterhouse Five. Finde es auf jeden Fall großartig und bewundere deinen Kopf dafür diese unterschiedlichen Konzepte zu einem harmonischen Gedicht kombiniert zu haben.

  6. Hallo Skullface,

     

    ich denke was Perry meint ist, dass wenn man in jedem Gedicht über Trauer den Reim "Herz" auf "Schmerz" liest, es eher wie eine Floskel wirkt und seine tiefere Bedeutung verliert. Trotzdem hat es absolut seine Berechtigung wenn du damit deine Gefühle ausdrücken willst und das das Ziel von deinem Schreiben ist.

    Ich denke es würde originieller wirken wenn du es z. B. umdrehen würdest:

     

    All die ganzen Tränen.

    mit tiefem Schmerz gefüllt

    Jede einzelne Träne,

    die tief aus meinem Herzen quillt.

     

    Wobei dabei dann die Wiederholung der ersten Zeile fehlt, die eigentlich schön ist und es auch "nur" ein unreiner Reim ist. Aber es würde dem eine neue Perspektive verleihen. Ist aber natürlich nur ein Vorschlag, die kreative Exekutive liegt bei dir.

     

    Sehr schön finde ich die Zeile "Die Sonne spiegelt sich darin". Es bringt eine unerwartete Wendung und Hoffnung, da die Sonne ja eher mit Positivem assoziiert wird.

     

    Ansonsten könntest du noch die Rechschreibfehler bei "fließen", "klar" und "nehmen" korrigieren.

     

    LG

    Rabentochter

  7. Liebe ist für alle da!

     

    Silvester, ein Feuerwerk der Gefühle

    Jugendliche, unkontrollierbare Lust.

    Freunde werden zu Fleisch

    Und die Fleischeslust endet nicht beim Fondue.

     

    Ihr Rock sollte doch kurz sein!

    Und ihr Ausschnitt weit!

    Immerhin der Ausschnitt.

    Und der geile Blick klebt daran,

    Starrt auf die zarten Rundungen ihrer Brüste,

    Kriecht unter ihr T-Shirt,

    Verschlingt ihren Körper in Phantasie…

    Doch Blicke sind nicht genug!

    Er will sie anfassen, packen,

    aber darf nicht, traut sich nicht, weiß ja gar nicht wie…

    Wenigstens ein bisschen kitzeln?

    „Kommt, Jungs! Ihr haltet sie fest

    Und ich übernehm den Rest.“

     

    Sie windet sich auf dem Boden.

    Es ist ja nur kitzeln, aber sie kennt die Absicht,

    Liest die schmutzigen Gedanken,

    Hat die gierigen Blicke gespürt

    Und fühlt die Hände,

    Wartet nur bis noch mehr Hemmungen fallen

    Und sie zu ihren Brüsten wandern.

    Sie sagt sie sollen aufhören. Aufhören!

    Aber sie lacht ja, sie hat sicher Spaß.

    Sie ruft um Hilfe, ihre Freunde sitzen auf dem Sofa.

    Ihre beste Freundin wünscht sich wohl sie würde diese Aufmerksamkeit bekommen.

    Ihr bester Freund wünscht sich er würde sie anfassen.

    Sie schlägt, tritt und kommt frei,

    Doch die Nacht ist noch jung, jungfräulich, unschuldig.

    Wie soll sie sich wehren? Eine gegen Drei!

    Wenn sie lacht, findet sie es sicher lustig.

    Sie lacht um nicht zu weinen

    Resigniert damit sie nicht verliert

    Stimmt mit ein um nicht zu leiden

    Hat noch nicht realisiert was passiert.

     

    “Er hat dich damals fast vergewaltigt!”

    Sagte der beste Freund, der beste Freund der zuschaute.

    Dann schaute er nicht nur zu, sondern schrieb,

    Wenn er betrunken war oder geil.

    Mit ihr konnte man es ja machen,

    Sie machte es ja mit jedem.

    Worte sind nur Worte, dachte sie,

    Doch sie sind Dämonen in ihrem Kopf,

    Schatten in ihrem Spiegel,

    Hemmungen in ihrer Badewanne,

    Worte über ihren Körper,

    Auch heute noch.

    Natürlich fühlte sie sich hilflos, ohnmächtig.

    Andere kontrollierten ihren Körper,

    Es kontrollierte ihren Geist

    Und sie verlor die Kontrolle über ihr Leben.

    Sie richtete niedergerissene Grenzen nicht wieder auf,

    Denn sie wusste ja nicht wo sie gewesen waren.

    Um nun nicht wehrlos zu erscheinen, stürmte sie ihren Feinden entgegen

    Und schrie: „Liebe ist für alle da!

  8. Rheingold

     

    Zwischen Klippen und Hängen,

    Tief in den Fluten,

    In Sirenen Gesängen,

    Alte Sagen vermuten

    Versunkenes Glück.

     

     

    Schimmernd und scheinend

    Goldenes Funkeln

    Ertränkten sie weinend,

    So hört man es munkeln,

    Gestohlenen Hort

     

     

    Unter Wellen und Wogen,

    Auf grünem Grunde.

    Den Helden betrogen.

    Der Meerfrauen Kunde

    Vom reinen Blut.

     

     

    Schillernde Schuppen

    Von Fafnir erzwungen.

    Zwischen Wellenkuppen

    Gold der Niblungen,

    In Rheines Flut.

     

     

     

     

     

     

    Über „Das Lied der Nibelungen“ und Wagners Oper „Der Ring der Nibelungen“.

  9. Hey Jimmy,

     

    Ich finde es sehr gut, da es so alltagsnah und beiläufig erzählt scheint, wie jeder eben an Obdachlosen vorbeigeht und sie als Teil seiner Welt normalen Umgebung empfindet, einfach sehr treffend. Und es ist schön mal was aus der Region zu lesen

     

    In der dritten und der letzten Strophe holpert es beim Rhythmus ein bisschen, ansonsten finde ich auch die gleichen Reime, so als eintönige Untermalung sehr passend.

  10. Im Zug

    Du schaust durch ein Fenster und die Welt da draußen verschwimmt mit den surrealen Spiegelungen.

    Die Melancholie tanzt mit der grauen Welt,

    still, ohne sich zu bewegen.

    Und du schwebst in Poesie, doch Niemand bemerkt es.

    Manchmal triffst du einen verträumten Blick,

    doch du kannst ihn nicht berühren,

    denn seine Seele ist so verloren wie deine.

     

    Manche schließen einen Bund mit dem Teufel,

    andere schenken ihre Seele der Liebe,

    doch du kannst immer noch denken und spreizt deine Flügel.

    Die Federn schweben, die Blätter fallen zur Erde,

    tot, doch immer noch schön.

     

     

    Die Stille treibt dich in den Wahnsinn und deine Stimme ist kaputt.

    Du erstickst fast und hast es gar nicht bemerkt,

    nur die Anderen halten dich mal wieder für einen Junkie, einen Psycho!

    Doch deine Droge ist nur die Liebe,

    die Anderen sind die Verrückten, Rücksichtslosen!

    Du kämpfst gegen das Gift der Gesellschaft.

    Die Menschen sind eine Krankheit,

    doch unsere falschen Herzen halten ihre Bekämpfung für Unrecht.

    Tun wir nicht jeden Tag Unrecht?

  11. Verkannt aber schnurz

    Die Welt ist zu groß um Großes zu tun,

    Und um bei Kleinigkeiten kleinlich zu sein.

    Sie ist zu weit um nicht weiter zu gehen

    Als der eigene Horizont reicht.

    Man darf, um über den Tellerrand zu schauen

    die Lügen die einem aufgetischt werden nicht schlucken,

    Muss auf einem Thema rumkauen,

    Bis sie endlich die Wahrheit ausspucken

    Und dann lernen sie zu verdauen.

    Sonst stopfen sei einem, zäh und klebrig,

    den Mund und Zunge und Zähne bewegt man vergeblich,

    Kein Wort dringt klar und wahr heraus.

     

    Das Leben ist zu kurz um Langeweile zu haben

    Und um sich langwierig um Belangloses zu sorgen.

    Es ist zu wechselhaft um Zeit zu verschwenden

    Mit temporärer Meinung und Moral.

    Verbiegt man sich auf Biegen und Brechen,

    Rundet seine Ecken und Glättet ihre Kanten,

    Um aus dem Kreis der Gesellschaft nicht herauszustechen

    Oder mit dem anzuecken was sie verkannten,

    wenn „Besonderheit“ und „sonderbar“ „Aussondern“ entsprechen.

    Als anstößig aus dem Kreise verstoßen,

    Dreht sich die Welt immer weiter, angestoßen,

    Auch wenn man selbst durchdreht.

     

    Nun ist mir das Leben zu groß und die Welt zu kurz,

    Darum lebe ich weltlich und der Rest ist mir schnurz!

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.